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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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blieb, hielt dort bereits seine schwarze Limousine.
    Der Chauffeur lief um den Wagen herum und öffnete die Hintertür. Die Limousine fuhr los, und Randi folgte ihr unauffällig.
    McDermids Wagen fuhr die dunklen Hügel zum Victoria Peak hinauf. Hier waren die Häuser groß und luxuriös; tief unten legten sich die Lichter der Stadt in einem funkelnden Menuett um den großen Hafen, die vorgelagerten Inseln und die glitzernde Halbinsel Kowloon.
    Weiter nördlich verblasste der Lichterglanz, setzte sich aber gleichmäßig zum Festland-China fort, wo am Horizont Guangzhou flimmerte.
    Die Limousine bog in die Einfahrt einer alten, im chinesischen Stil erbauten Villa, von der man auf die Repulse Bay hinabblickte. Randi beobachtete, wie Ralph McDermid den Wagen wegschickte und eine schlanke junge Frau aus der Villa geeilt kam, um ihn zu begrüßen. Arm in Arm schlenderten sie in das Haus.
    Randi schaltete ihr Handy ein. »Sieht so aus, als würde er es sich erst mal eine Weile gemütlich machen. Mit ein bisschen Glück haben wir ein paar Stunden Zeit. Geben Sie mir Berger. Harn, haben Sie die Geräte?«
»In unseren scharfen kleinen Beuteln«, sagte Elektronikexperte Hamilton Berger gut gelaunt. »Sobald sich dieser Wichtigtuer von Privatsekretär verdrückt hat, kann’s losgehen mit der Wanzenpflanzerei.«
»Seien Sie vorsichtig. Diesmal haben wir es nicht mit irgendwelchen trotteligen Botschaftsangestellten zu tun.«
»Er wird nichts finden.«
    »Gut. Ich bleibe weiter an McDermid dran. Ständig auf Achse, der Kerl.«
»Ich melde mich, wenn die Wanze drinnen ist und wir wieder draußen.«
»Dann machen Sie mal.« Randi beendete das Gespräch und holte ein durch und durch amerikanisches Puten-Käse-Sandwich aus der Tasche. Während Schatten hinter McDermids zugezogenen Vorhängen ein Ballett der Lust aufführten, aß sie das Sandwich und überlegte, was Smith wirklich von McDermid wollte.
    Vom Flur fiel helles Licht auf den dunklen, leeren Schreibtisch im Vorzimmer von Donk & LaPierre, wo tagsüber die exotische chinesische Empfangsdame residierte. Smith schloss die Tür wieder hinter sich ab und huschte am Schreibtisch vorbei auf die Tür dahinter zu.
    Nachdem er sich, wieder in seiner dunklen Arbeitskleidung, durch den Hintereingang aus dem Hotel verdrückt hatte, war er mit dem Taxi hierher gefahren. Er lauschte aufmerksam. Aus dem Innern des Büros kamen keine Geräusche, und nirgendwo brannte Licht. Die einzelnen Büroräume wirkten so verlassen, wie er gehofft hatte.
    Die Tür war nicht abgeschlossen. Er betrat den dahinter liegenden Flur, ging leise über den delfterblauen Teppichboden, blieb vor jedem Büro kurz stehen, um zu lauschen, und erreichte schließlich die Ebenholztür von Direktor Charles-Marie Cruyffs Büro. Sein Allerheiligstes war durch zwei massive Schlösser gesichert. Nach fünf Versuchen mit verschiedenen Dietrichen bekam Smith beide auf und öffnete die schwarze Tür von Cruyffs Büro.
    Umgeben von dunkler Stille, knipste er seine Taschenlampe an. Sein Blick glitt über das hypermoderne Sofa, den Mahagonischreibtisch und die Schiffsmodelle an den Wänden zum Wandsafe links vom Schreibtisch. Er ging rasch darauf zu. Cruyff hatte unwillkürlich zum Safe geblickt, als Smith ihn nach der Zusammenarbeit mit chinesischen Reedereien gefragt hatte. Er hoffte, das bedeutete, dass sich dort etwas Wichtiges befand, was die Empress betraf. Vor allem hoffte er, es wäre das richtige Ladeverzeichnis.
    Der Safe hatte ein einfaches Kombinationsschloss – genau, wie es ihm in Erinnerung geblieben war. Der kleine Elektrobohrer, den er von Klein erhalten hatte, gab ein stetes tiefes Brummen von sich, als er sich mit seinem Spezialbohrereinsatz in den Stahl fraß. Nachdem er vier Löcher gebohrt hatte, stopfte Smith winzige Mengen Plastiksprengstoff in jedes von ihnen und verband sie über den Knopf des Schlosses mit einer Mini-Sprengkapsel. Er arbeitete rasch, aber sorgfältig. Nachdem er den Safe zur Schalldämmung mit einem Polster abgedeckt hatte, zog er sich hinter den Schreibtisch zurück und hielt kurz inne, um dem Klopfen seines Herzens zu lauschen.
    Dann drehte er am Griff der Zündkapsel. Die Explosion war gedämpft, aber doch so laut, dass sie bis zum Empfang zu hören war.
    Die Beretta im Anschlag, lauschte Smith. Nach fünf Minuten steckte er die Beretta wieder ein und kehrte zum Safe zurück. Die Tür war ein paar Zentimeter weit aufgegangen. Er zog sie ganz auf, nahm alle Dokumente heraus und ging

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