Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
Vom Netzwerk:
hatte: Feng hatte viel bessere Beziehungen zum Militär oder zur chinesischen Regierung, als es seine Stellung im Leben vermuten ließ. Solange das daraus erwachsende Potenzial im Sinne McDermids eingesetzt wurde, war der Chef der Altman Group gern bereit, Feng ein Vermögen zu zahlen und seine Unverschämtheit zu übersehen. Allerdings war McDermid nicht zu einem der mächtigsten Wirtschaftsbosse der Welt aufgestiegen, weil er das Naheliegendste übersah. Feng hatte Beziehungen.
    Feng war gefährlich. Noch hatte ihn McDermid unter Kontrolle. Aber wie lange noch? Und was wäre der Preis, um ihn weiter unter Kontrolle zu halten?
    Samstag, 18. September - Washington, D.C.
    Nachdem die Kabinettssitzung beendet und der Kongress über die schwelende Krise mit China in Kenntnis gesetzt worden war, kehrte der Präsident mit einer Tasse Kaffee an den langen Tisch im fensterlosen Situation Room zurück und setzte sich ans Kopfende. Die Vereinigten Stabschefs und seine wichtigsten Zivilberater hatten bereits Platz genommen, raschelten mit ihren Papieren und unterhielten sich leise mit ihren Adjutanten.
    Der Präsident nahm ihre Anwesenheit kaum zur Kenntnis. Stattdessen dachte er an die Millionen Menschen im ganzen Land, die nichts ahnend ihren Geschäften nachgingen und von der Möglichkeit eines Krieges mit China erfahren würden, wenn etwas über die Krise an die Öffentlichkeit drang. Nicht irgendein sportlicher Wettkampf wie etwa Monday Night Football , den man sich im Fernsehen anschaute. Nicht irgendein Undercover-Einsatz gegen Terroristen oder ein kleiner Konflikt in einem kleinen Land, bei dem weniger Amerikaner im Kampf fallen würden, als an einem Wochenende bei Verkehrsunfällen ums Leben kamen. Nicht bloß irgendein Krieg. Nein, ein richtiger Krieg … ein großer Krieg … einer, der ausbrechen würde wie ein Vulkan und tagaus tagein, Tag und Nacht, weiterginge. Die Toten wären ihre Söhne und Töchter oder ihre Nachbarn oder sie selbst und alle würden sie in Leichensäcken in die Heimat zurückgeschickt werden. China.
    »Mr. President?« Es war Charlie Ouray.
    Der Präsident schaute auf und sah all die ernsten und finsteren oder wütenden und aufgeregten Gesichter auf beiden Seiten des langen Tisches. Sie musterten ihn.
    »Entschuldigung«, sagte er in die Runde. »Ich hatte gerade die Gespenster vergangener und künftiger Kriege vor Augen. Den gegenwärtigen Krieg habe ich nicht gesehen. Kann einer von Ihnen ihn sehen?« Die Reihe der Gesichter reagierte je nach dem, wer und was der oder die Betreffende war. Bestürzung, dass er, ihr Oberbefehlshaber, so mutlos schien. Angst vor dem, was auf sie zukommen konnte. Entschlossenheit … weder ängstlich noch übereifrig, nur ruhig und bestimmt. Ernst angesichts des Ausmaßes des Unbekannten, in der Nähe und in der Ferne. Einige wenige mit dem Leuchten »gro
    ßer« Dinge in den Augen, mit der Hoffnung auf Ehre und Belohnung und einen Platz in der Geschichte.
    »Nein, Sir, eigentlich nicht«, antwortete Admiral Brose ruhig. »Niemand kann das, und hoffentlich muss das auch niemand.«
»Amen«, intonierte Verteidigungsminister Stanton.
    Dann leuchteten seine Augen. »Damit das klar ist, jetzt geht es an die Vorbereitungen. Krieg mit China, Leute.
    Sind wir bereit?« Die ohrenbetäubende Stille war eine Antwort, die niemand der Anwesenden missverstehen konnte. Der Präsident sah seinen Kaffee an und verspürte kein Verlangen danach.
    »Wenn ich für meine Kollegen von Navy und Air Force sprechen darf«, meldete sich Army-Stabschef Lieutenant General Tomas Guerrero zu Wort, »lautet die Antwort, nicht wirklich. Unsere Planungen und Vorbereitungen und unsere Ausbildung haben auf das genaue Gegenteil abgezielt. Wir brauchen …« Air-Force-General Bruce Kelly unterbrach ihn: »Mit Verlaub, da bin ich anderer Meinung. Mit einigen Ausnahmen sind die Bomberstreitkräfte auf jeden Krieg vorbereitet. Wir müssen zwar, was unsere Kampfflugzeuge angeht, umdenken, aber in nächster Zukunft sehe ich auch da kaum Probleme.«
»Meinetwegen. Wir sind jedenfalls nicht vorbereitet«, konterte Guerrero. »Ich habe es schon zuvor gesagt und sage es jetzt wieder: Die Army wurde der Knochen und Muskeln beraubt, die sie für einen langen, erbitterten Mann-gegen-Mann-Krieg auf sehr großem Raum gegen eine riesige Bevölkerung, gigantische Streitkräfte und nationale Kampfbereitschaft benötigt.«
»Die Navy …«, begann Admiral Brose.
    »Meine Herren!«, protestierte die nationale

Weitere Kostenlose Bücher