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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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Sicherheitsberaterin Powell-Hill vom anderen Ende des Tisches. »Das ist nicht der Zeitpunkt, um über Detailfragen zu streiten. Der erste Schritt, den wir tun müssen, ist, die vollständige Einsatzbereitschaft der Kräfte vorzubereiten, die uns zur Verfügung stehen. Der zweite ist, uns zu einigen, was wir brauchen.«
»Der erste Schritt«, die ernste Stimme des Präsidenten ließ umgehend Schweigen eintreten, »der erste Schritt ist, zu verhindern, dass es überhaupt zu diesem Konflikt kommt.« Er ließ seinen stählernen Blick von Gesicht zu Gesicht wandern, bis er den Tisch umrundet hatte. »Es wird nicht zum Krieg kommen. Punkt. Unter keinen Umständen. Nur damit das von vorneherein klar ist. Wir wollen nicht gegen China kämpfen. Ich bin überzeugt, die besonneneren Gemüter dort drüben wollen ebenfalls keinen Krieg. Ich weiß, wir wollen keinen, und wir müssen den besonneneren Gemütern eine Chance geben.« Sein Blick wanderte in der entgegengesetzten Richtung um den Tisch, als wollte er den Anwesenden zu verstehen geben, dass er sehr wohl wusste, dass einige von ihnen – und viele ihrer bestens zahlenden Wähler – nichts lieber sähen als eine teure und spannende kriegerische Auseinandersetzung; und als wollte er ihnen, und ihrer speziellen Wählerschaft, auch zu verstehen geben, dass sie sich das lieber schnellstens wieder aus dem Kopf schlagen sollten.
    »Für diesen Konflikt gibt es eine Lösung.« Sein Tonfall ließ keinen Platz für Widerspruch. »Deshalb – was haben Sie für Ideen, wie diese Lösung konkret aussehen könnte?« Ihre ausdruckslosen Gesichter erinnerten ihn an eine Runde Viehbarone aus New Mexico, die gerade dazu aufgefordert worden waren, eine Möglichkeit zu finden, die Wasserzuteilung für die Navajo-und Hopi-Reservate zu verdoppeln.
    Außenminister Padgett machte den Vorschlag: »Ich denke, wir könnten um ein geheimes Treffen auf höchster Ebene bitten, um persönlich und unter vier Augen über die Angelegenheit zu sprechen.« Der Präsident schüttelte den Kopf. »Ein Treffen mit wem, Abner? Die chinesische Führung wird aller Wahrscheinlichkeit nach so tun, als gäbe es gar nichts zu besprechen – andernfalls müsste sie eine Plenarsitzung des Zentralkomitees einberufen und dann zur Bestätigung des Ganzen mindestens eine Acht-zu-eins-Mehrheit im Ständigen Ausschuss erhalten.«
»Dann setzen Sie doch ein Signal, das sie nicht übersehen können«, schlug Guerrero vor. »Stimmen Sie der Anschaffung des neuen Kampfflugzeugs der Air Force, eines größeren Bombers mit größerer Reichweite und des Protector-Artilleriesystems der Army zu. Das lässt sie garantiert aufhorchen. Wahrscheinlich jagt es ihnen einen Mordsschrecken ein. Dann erklären sie sich auch zu einem Treffen auf höchster Ebene bereit. Ja, angesichts einer solchen Drohung würden sie einem solchen Treffen auf der Stelle zustimmen.« Durch den Raum ging beifälliges Gemurmel. Nicht einmal Minister Stanton widersprach. Er machte ein betretenes Gesicht, als hätte sein Einsatz für ein schlankeres, schnelleres Militär einen schweren Schlag erlitten.
    Vizepräsident Erikson gab zu bedenken: »Ich weiß nicht, ob das die richtige Botschaft wäre, General. Es könnte die Lage weiter zuspitzen, statt zu ihrer Entspannung zu führen.« Etwas von Stantons Selbstvertrauen kehrte zurück.
    »Egal, was wir tun werden, es wird aller Wahrscheinlichkeit nach das Problem verschärfen, Brandon. Selbst wenn wir gar nichts tun. Zu wenig könnte als Schwäche ausgelegt werden; zu viel als Drohung. Ich glaube, wenn wir ein gewisses Maß an Stärke, Entschlossenheit und Kampfbereitschaft demonstrieren, werden sie sich vielleicht noch einmal überlegen, wie weit sie wirklich gehen wollen.« Erikson nickte widerstrebend. »Möglicherweise haben Sie Recht, Harry. Vielleicht würde eine simple Bestätigung bereits existierender Waffensysteme nicht ausreichen.«
»Wollen wir wirklich zu einer Politik gegenseitiger Abschreckung zurückkehren?«, fragte der Präsident. »Zu etwas, das sich Jahre hinziehen und die Wirtschaft beider Beteiligten auslaugen könnte? Soll sich China wieder mit einem Riesenraketenarsenal hinter die Chinesische Mauer zurückziehen, wo wir gerade erste Fortschritte zu machen beginnen?« Admiral Broses Stimme polterte über die weltpolitische Diskussion hinweg: »Was der Präsident meiner Meinung nach am wirksamsten fände, ist eine kleinere und direktere Lösung des anstehenden taktischen Problems. Wie beweisen

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