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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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versuchte, als er das Boot vom Frachter fortsteuerte.
    Seine Männer beobachteten wortlos die riesige Empress.
    Es bestand immer noch die Möglichkeit, dass sie entdeckt wurden.
    Als jedoch keine Suchscheinwerfer aufleuchteten, gestattete sich Kozloff einen tiefen Seufzer der Erleichterung. Für ihn war bisher das einzig Gute, dass ihre Mission zumindest insofern erfolgreich gewesen war, als die Dowager Empress sie nicht entdeckt hatte.
    Als er auf dem Weg zurück zur Crowe beschleunigte, dampfte die Empress weiter in Richtung Basra und schüttelte das Schlauchboot mit ihrer mächtigen Heckwelle kräftig durch. Nachdem nun nichts mehr passieren konnte, begannen die Männer zu murren.
    »Was ist passiert?«, fragte der SEAL, der bereits auf Deck gewesen war.
    »Wir hätten es geschafft!«, schimpfte der Ankermann.
    Insgeheim gab ihnen Kozloff Recht, aber er war auch
    ihr Vorgesetzter. »Befehl, Leute«, sagte er streng. »Wir bekamen den Befehl zum Abbruch. Und wir stellen Befehle nicht infrage.« Commander Chervenko beugte sich über Hastings’ Schulter und horchte auf die Gespräche des U-Boots.
    Sein ganzer Körper spannte sich an, als er das feindliche Boot seine Fahrt verlangsamen hörte. Stimmte das wirklich? Hastings schluckte. »Das U-Boot verringert seine Fahrt wieder, Sir. Es lässt sich zurückfallen.« Der Funker rief: »Meldung von der Brücke! Das Schlauchboot ist zurück. Steuerbord voraus. Commander Bienas sagt, er verlangsamt die Fahrt, um die SEALs an Bord zu nehmen.« Mit deutlicher Erleichterung in der Stimme fügte Hastings hinzu: »Sieht so aus, als ließe sich das U-Boot auf seine ursprüngliche Position hinter uns zurückfallen, Sir.« Chervenko atmete tief ein. Das war alles an Emotionen, was er sich in Anwesenheit seiner Männer gestattete.
    Die letzten paar Stunden hatten ihn stark mitgenommen.
    Als er in die angespannten Gesichter um ihn herum sah, wurde ihm klar, dass das auf seine Männer sogar noch mehr zutraf. Wenigstens hatte er jahrelange Erfahrung unter seiner Gürtelschnalle. »Also schön, dann lassen Sie uns mal überlegen, wie es möglich ist, dass uns dieses verdammte U-Boot genau in dem Moment bedroht hat, als unsere Leute an Bord der Empress gehen wollten. Woher konnten sie das wissen? Hastings?«
»Vollkommen ausgeschlossen, dass sie das Schlauchboot oder den Seahawk auf dem Sonar entdeckt haben, Sir.«
    »Aber auf der Empress konnten sie den Seahawk anfliegen sehen«, bemerkte OS2 Fred Baum. »Wahrscheinlich haben sie daraus die entsprechenden Rückschlüsse gezogen.«
»Das wäre eine Möglichkeit«, stimmte ihm Chervenko zu. »Gute Arbeit, alle miteinander. Sperren Sie weiter Augen und Ohren auf. Geben Sie mir Bescheid, wenn sich irgendetwas tut.« Als Chervenko nach unten eilte, um in Washington Meldung zu erstatten, war ihm klar, dass die Dowager Empress auf keinen Fall mitbekommen haben konnte, wie das SEAL-Team auf dem nächtlichen Meer abgesetzt worden war.
    Die Empress wusste, dass der Seahawk sie hatte belästigen wollen, aber das war alles. Es gab nur eine Möglichkeit, wie das chinesische U-Boot gewusst haben konnte, wann es Fahrt aufnehmen musste, um die Crowe zu bedrohen und sie zu veranlassen, die SEAL-Operation abzubrechen: Es musste im Voraus gewarnt worden sein. Jemand hatte das chinesische U-Boot gewarnt. Jemand in Washington.
    Samstag, 16. September - Washington, D.C.
    Der Präsident stand an einem der Fenster des Oval Office. Er hatte dem bestürzten Admiral Brose den Rücken zugekehrt und blickte auf den Rosengarten hinaus. »Die Mission ist fehlgeschlagen?«
»Das chinesische U-Boot ist auf die Crowe zugekommen.« Broses Stimme war hölzern. »Es hat seine Torpedos scharf gemacht. Commander Chervenko glaubt, sie wussten, dass es zu der Operation kommen würde, und haben das Erscheinen des Hubschraubers ganz richtig als Zeichen ihres Beginns gedeutet.«
»Jemand hat sie von hier aus gewarnt.«
»Ganz so sieht es aus.« Die Erwiderung des Admirals deutete darauf hin, dass der Präsident möglicherweise mehr wusste als er. Der Admiral gehörte nicht zum Kreis derer, die über die jüngsten Lecks informiert worden waren. Darüber wussten nur noch die CIA-Direktorin und Fred Klein Bescheid.
    »Gut, danke, Stevens.« Der Admiral stand auf, ging aber nicht. »Und was nun, Sir?« Die Hände hinterm Rücken verschränkt, drehte sich der Präsident um. Seine hünenhafte Gestalt war vom Fenster umrahmt. »Wir machen weiter wie gehabt. Sorgen Sie dafür, dass alle

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