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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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entschieden haben? «
»Aus diesem Grund rufe ich an.«
»Haben wir grünes Licht, Sir?«
»Ja, Sie haben grünes Licht.«
»Ich werde den Befehl weiterleiten.«
»Möchten Sie nicht wissen, warum, Stevens?«
»Das geht mich nichts an, Mr. President.« Der Präsident zögerte. »Auch in diesem Punkt haben Sie Recht, Admiral. Halten Sie mich auf dem Laufenden.«
»Was ich weiß, werden auch Sie wissen.« Als der Präsident auflegte, kam ihm ein Ausspruch in den Sinn, den er vor Jahren in einer Biografie Otto von Bismarcks gelesen hatte. Irgendetwas des Inhalts, dass sich der moralische Wert eines Menschen erst an dem Punkt zu zeigen beginnt, an dem er für seine Prinzipien zu sterben bereit ist. Er riskierte für seine Prinzipien nicht sein Leben, aber er riskierte seine Zukunft, die nicht so wichtig war, und die Zukunft seines Landes, die es sehr wohl war. Für diesen strengen und anspruchsvollen alten preußischen Junker mochte das vielleicht nicht als vollwertiger Einsatz zählen, aber für ihn wog es schwer genug.
    Sonntag, 17. September - Arabisches Meer
    Die ständige Anspannung hinterließ im kleinen Offizierskader der USS John Crowe ihre ersten Spuren. Das war eindeutig etwas anderes als ein gewöhnlicher militärischer Notfall, der sich oft als vermeintliches unidentifiziertes Fahrzeug, als vermisstes Schiff oder Instrumentenversagen entpuppte. Ein Fehler, und sie konnten nicht nur ihren eigenen Tod, sondern einen Krieg heraufbeschwören.
    Der besonnene Kommandant, James Chervenko, beendete in der Kommunikations-und Kommandozentrale den Funckontakt mit Admiral Brose in Washington. Seine Augen, von mehreren Jahrzehnten auf See immer leicht zusammengekniffen, hatten sich zu laserartigen Powerschlitzen verengt, als er Broses Anweisungen gelauscht hatte.
    Er nahm sein Headset ab und wandte sich Lt. Commander Gary Kozloff zu. »Es kann losgehen.«
»Gut«, bestätigte Kozloff. Keine Überraschung. Er hatte damit gerechnet. »Hubschrauber startklar?« Kozloff war einer jener außergewöhnlichen SEALs, die über Muskeln und Hirn in gleichem Maß verfügten. Lang, hager und voller Stolz auf seine Tätigkeit, sprühte er vor Tatendrang. Er schien die ganze Kommunikationszentrale mit seiner Präsenz auszufüllen und flößte allen Anwesenden vorübergehend frische Zuversicht ein.
    »Zehn Minuten.«
»Wir sind so weit.« Chervenko nickte, als wolle er sagen, nichts anderes habe er erwartet. »Denken Sie daran, Commander, bei der Mission hat absolute Geheimhaltung oberste Priorität – Sie sind nie da gewesen. Das erste Anzeichen, dass Sie entdeckt werden könnten, und Sie verdrücken sich wieder.«
»Jawohl, Sir.«
»Wir werden das U-Boot und die Empress scharf im Auge behalten. Wenn uns irgendetwas nicht ganz geheuer vorkommt, erteile ich über Funk den Befehl zum Abbruch. Bleiben Sie in ständigem Funkkontakt mit uns.«
»In Ordnung, Sir.«
»Viel Glück, Gary.«
»Danke, Jim.« Gary Kozloff lächelte kurz. »Herrliche Nacht zum Schwimmen.« Die vier SEALs von Kozloffs Team warteten auf dem dunklen Deck fertig angezogen auf ihren Einsatzbefehl.
    Als Kozloff erschien, sprangen sie erwartungsvoll auf. Er nickte, und sie führten einen letzten Ausrüstungscheck durch.
    »Haben Sie die magnetischen Kletterhilfen?« Von ihnen würde in dieser Nacht alles abhängen. Als ein vielstimmiges »Aye-aye, Sir« zurückkam, sagte Kozloff: »Dann ab zum Hubschrauber.« Sie begaben sich nach achtern zum SH-60 Seahawk, der sich wie ein riesiger, bedrohlicher Vogel gegen den sternegesprenkelten Horizont abzeichnete. Es wehte ein schwacher Wind, der den Geruch von Diesel und Salzwasser mit sich führte. Im Innern des Seahawk, an der Seilwinde befestigt, befand sich ein Combat Rubber Raiding Craft (CRRC)-Schlauchboot, das bereits für die Operation beladen war.
    Die fünf SEALs kletterten in den Seahawk, die Rotoren begannen sich mit voller Kraft zu drehen, und der große Hubschrauber hob in die Nacht ab. Da keine Lichter zu sehen waren, verschmolz er rasch mit der Dunkelheit, als er in Richtung Empress, die zehn Meilen vor ihnen fuhr, verschwand. Die Luft um sie herum dröhnte von den flappenden Rotoren.
    Während sich seine Ohren an den Lärm gewöhnten, beobachtete Lt. Commander Kozloff die Reflexionen von Mond und Sternen auf dem gekräuselten Meer unter ihnen. Er machte sich Sorgen, was an sich gar nicht seine Art war. Wenn man gründlich vorbereitet war, wusste man, dass man seine Sache gut machen würde. Das war die einzige

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