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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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Footballtrikot zwischen seinen stolzen Eltern Serge und Marian Castilla stand. Alle drei hatten die Arme umeinander gelegt und lächelten. Sie hatten sich immer sehr nahe gestanden, aber inzwischen waren Serge und Marian Castilla tot.
    Ouray wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Präsidenten zu. »Soll ich dem Botschafter sagen, dass er keine Forderungen zu stellen hat? Ich kann es etwas abschwächen, indem ich ihm mitteile, Sie könnten vielleicht morgen ein paar Minuten für ihn erübrigen. Am ehesten am Spätnachmittag.« Präsident Castilla wog das Für und Wider ab. »Nein.
    Sagen Sie ihm, wie es der Zufall will, möchte auch ich ihn sprechen. Soll er sich aber ruhig eine Weile den Kopf darüber zerbrechen, was das bedeuten könnte.«
»Sind Sie sich da wirklich sicher, Mr. President?«
»Damit schaffe ich schon keinen Präzedenzfall, Charlie. Um ihm das in aller Deutlichkeit zu stecken, können wir ihn ein andermal schmoren lassen. Im Moment möchte ich einerseits ordentlich Druck auf die Empress ausüben, zugleich aber auch, um den Konflikt nicht eskalieren zu lassen, nachdrücklichst Kooperationsbereitschaft mit den Tauben in Zhongnanhai signalisieren. Es gibt viele Gründe, weshalb wir das Menschenrechtsabkommen wollen.«
»Trotzdem, Mr. President, wir dürfen auf keinen Fall zulassen, dass er den Eindruck gewinnt …«
»Dass wir keinen Konflikt wollen? Warum nicht? Wenn meine Theorie stimmt, gibt es im Ständigen Ausschuss zumindest ein paar, die derselben Ansicht sind wie wir. Vielleicht können wir unserem erlauchten Botschafter ja auch einige Informationen entlocken.«
»Schön und gut, aber …«
»Rufen Sie ihn an, Charlie. Er wird mich nicht unter Druck setzen, das wissen Sie ganz genau. Außerdem kann auch ich eine ganze Reihe schwerer Geschütze auffahren.
    Wenn zutrifft, was wir glauben – dass in Beijing ein erbitterter Machtkampf im Gange ist –, wird er genauso vorsichtig und behutsam an die ganze Situation herangehen wie wir.«
    36 Eine halbe Stunde später betrat Botschafter Wu Bangtiao das Oval Office. Diesmal trug er einen einfachen westlichen Anzug, aber sein Gesichtsausdruck war neutral, als überbrächte er eine aufgezeichnete Nachricht. Die gleichen gemischten Signale, aber diesmal mit mehr Betonung auf der Entrüstungsseite.
    »Diese Übergriffe auf chinesische Souveränität werden allmählich untragbar!«, zeterte der zierliche Botschafter, in tadellosem Oxfordenglisch. In seiner Stimme schwang kaum unterdrückte Wut mit.
    Der Präsident blieb hinter seinem Schreibtisch sitzen.
    »Vielleicht sollten Sie das Oval Office noch einmal verlassen, Botschafter Wu, und einen zweiten Auftritt versuchen.« Castilla glaubte die Andeutung eines Lächelns auf Wus Lippen zu bemerken, als dieser entgegnete: »Ich bitte um Entschuldigung, Sir. Ich fürchte, ich bin so aufgebracht, dass ich die Beherrschung verloren habe.« Der Präsident verkniff sich die Antwort, Wu Bangtiao verlöre nie die Beherrschung. Direktheit musste besonnen eingesetzt werden. »Bedaure, das zu hören, Herr Botschafter. Was hat Sie so aufgebracht?«
»Vor einer Stunde erhielt ich von meiner Regierung die Mitteilung, dass unser Militär über der Provinz Sichuan ein hoch fliegendes Flugzeug entdeckt hat, das von unseren Fachleuten als eine E-2C Hawkeye AWACS des Typs identifiziert wurde, wie er von Ihrer Navy eingesetzt wird. Dieses Flugzeug hat vor zwei Stunden chinesischen Luftraum verletzt. Angesichts der fortgesetzten Belästigung unseres Frachtschiffs durch Ihre Navy auf hoher See glaubt meine Regierung, dahinter Methode zu erkennen, und protestiert daher mit allem Nachdruck gegen diese Verletzungen unserer Hoheitsrechte.« Der Präsident richtete seinen durchdringenden Blick auf Wu. »Erstens, Herr Botschafter, verletzt die Empress - Affäre keine chinesischen Hoheitsrechte.«
»Und diese Verletzung des Luftraums? Wissen Sie vielleicht darüber etwas?«
»Nein, weil ich sicher bin, dass sie nicht erfolgt ist.«
»Sie sind sich sicher , Sir? Also keine kategorische Verneinung?«
»Ich müsste schön dumm sein, kategorisch etwas zu verneinen, worüber ich nichts weiß und wofür es eine vollkommen plausible Erklärung geben könnte, sollte es sich tatsächlich ereignet haben. Sie sagen, Ihr Militär hat das Flugzeug als eine AWACS-Maschine identifiziert? Das Gebiet, von dem Sie sprechen, ist nicht weit vom Norden Birmas entfernt, wo wir uns, meines Wissens mit Chinas uneingeschränkter Unterstützung, an der

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