Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
Vom Netzwerk:
nämlich, dass man in Zhongnanhai nicht weiß, was die Empress geladen hat, und es auch nie gewusst hat. Wir glauben, Zhongnanhai ist völlig unbeteiligt an diesem Coup und war überrascht über das Auftauchen der Crowe. Das heißt: Wenn wir an Bord gehen, wird Ihr Land, egal, was passiert, sehr schlecht dastehen, und das in einer Zeit, in der der Handel mit dem Rest der Welt eins ihrer wichtigsten langfristigen Ziele ist.« Eine Weile saß Wu Bangtiao nur stumm da und schien seine Gedanken zu sammeln. Aber er hatte den Blick die ganze Zeit unverwandt auf den Präsidenten geheftet. Als er schließlich zu sprechen begann, war die eigentliche Botschaft wieder einmal das, was er nicht sagte: »Wir könnten eine so krasse Verletzung des Völkerrechts wie das Betreten eines unter chinesischer Flagge laufenden Schiffes auf hoher See nicht dulden.«
    Kein Protest, kein Leugnen, kein Ausweichen, kein Aufplustern.
    Der Präsident hörte das Ungesagte. »Weder die Vereinigten Staaten noch die Welt – China eingeschlossen – können zulassen, dass chemische Massenvernichtungswaffen in die Hände verantwortungsloser Regimes geraten.« Wu nickte. »Dann, Sir, haben wir eine Pattsituation.
    Was schlagen Sie vor?«
»Ein konkreter Beweis könnte die Pattsituation vielleicht aufheben. Zum Beispiel in Form des Original-Ladeverzeichnisses.«
»Ein solcher Beweis wäre unmöglich, weil keine solche Fracht China verlassen dürfte. Würde allerdings ein Beweis existieren, müsste sich meine Regierung im Interesse des Völkerrechts mit diesem Gedanken auseinander setzen.«
»Falls ein Beweis existiert.«
»Was nicht sein kann.« Der Präsident lächelte. »Danke, Herr Botschafter. Damit, glaube ich, wäre unser Treffen beendet.« Botschafter Wu stand auf, verneigte sich wieder und verließ das Oval Office.
    Der Präsident sah ihm hinterher. Dann drückte er auf den Knopf der Sprechanlage. »Mrs. Pike? Bitten Sie den Leiter meiner Secret-Service-Abteilung, ins Oval Office zu kommen.« Präsident Castilla saß in Fred Kleins verdunkeltem Covert-One-Büro. »Deine AWACS und Jon Smith wurden in der Gegend um Dazu gesichtet. Die lokalen Behörden suchen nach ihm. Das hat zumindest Botschafter Wu gesagt.«
»Mist«, schimpfte Klein. »Ich hatte gehofft, das ließe sich vermeiden. Colonel Smiths Vorhaben ist so schon schwierig genug.«
»Warum hast du keinen B-2 verwendet? Die Stealth-Eigenschaften wären sicher von Vorteil gewesen.«
»Um einen von Whiteman zu bekommen, hätte die Zeit nicht gereicht. Wir mussten mit dem vorlieb nehmen, was die Navy zur Verfügung hatte. Ich hätte sonst auch einen höher fliegenden Kampfjet akzeptiert, aber wir wollten nicht riskieren, dass der Schleudersitz gefunden würde. Wie viel haben sie entdeckt?«
»Der Botschafter sagte nur, das Flugzeug sei gesichtet worden und man habe möglicherweise einen Fallschirm runterkommen sehen.«
»Gut. Das heißt wahrscheinlich, dass sie sich wegen des Fallschirms gar nicht sicher sind. Und sein Zielgebiet bekommen sie erst recht nicht heraus, weil sie auch seine Ausrüstung nicht gefunden haben. Mit ein bisschen Glück läuft bei Smith weiter alles nach Plan.«
»Dank der Unterstützung, die du ihm geschickt hast und von der ich nichts wissen soll?«
»So war es vorgesehen. Sagen wir einfach, den Chinesen würde unsere ›Unterstützung‹ ebenso wenig schmecken wie eine rein amerikanische Operation.« Der Präsident schilderte Klein den Rest seines Treffens mit Botschafter Wu. »Wir hatten Recht. Bis zum Auftauchen der Crowe wusste Beijing nichts von der Empress. Erst dadurch haben sie gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmt.
    Ich glaube, Wu war aufrichtig schockiert, als ich ihm sagte, was für Chemikalien sie an Bord hat. Er wird es nach Beijing melden. Wie sieht es aus? Wann, denkst du, könnte sich das Ladeverzeichnis in unseren Händen befinden?«
»Ich habe zwar von Smith noch nichts gehört, aber damit habe ich auch nicht gerechnet. Irgendetwas Neues über die undichte Stelle?«
»Teufel, nein. Wir suchen intensiv. Ich habe die Weitergabe aller Informationen auf diejenigen Personen beschränkt, die ihren Inhalt wirklich kennen müssen.«
    Montag, 18. September - Dazu
    Von ihrem Versteck in dem kleinen Gehölz konnte Smith auf der fernen Mautstraße gelegentlich ein Auto oder einen Lkw vorbeirauschen hören. In drei verschiedenen Richtungen brannte, jeweils etwa zwei Kilometer entfernt, in einigen Bauernhäusern noch Licht. Zusammen mit dem langsamen Klopfen

Weitere Kostenlose Bücher