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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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Mahmout seinen Männern, die bereits ihre AK47 auf Feng und seine Killer gerichtet hatten, ein Zeichen.
    »Nein!« Smith hielt ihn zurück. »Sie sollen noch warten und sich weiter versteckt halten!«
»Aber er entkommt mit dem Dokument, Jon!«
»Nein!«, zischte Smith. »Warten Sie!« Arabisches Meer Commander James Chervenko lag in seiner Koje, aber er war hellwach. Als er zwei Stunden zuvor auf der Brücke an Frank Bienas übergeben hatte, hatte er ihm den, wie er wusste, völlig überflüssigen Befehl erteilt, ihn sofort zu verständigen, wenn es etwas Neues gab, und ihn keinesfalls später als vier Uhr morgens zu wecken. Er war unter dem Vorwand nach unten gegangen, ein bisschen schlafen zu wollen, auch wenn er aus Erfahrung wusste, dass das aussichtslos war. Aber zumindest trug der Anschein der Normalität dazu bei, die Besatzung zu beruhigen. Außerdem konnte er hier unten ungestört darüber nachdenken, wie er mit dem chinesischen U-Boot am besten fertig würde.
    Als ein Funkspruch von der Shiloh hereinkam, nahm er ihn sofort entgegen. Die Nachricht war schrecklich: Die Shiloh würde sie auf keinen Fall rechtzeitig erreichen.
    »Wie viel Zeit haben Sie noch, Jim?«, fragte Captain Michael Scotto.
    »Weniger als drei Stunden.«
»Sind schon alle auf Gefechtsstation?«
»Erst, wenn es unbedingt nötig ist.« Kurzes Schweigen. »Glauben Sie, dass Ihnen dann noch genügend Zeit bleibt?«
»Es ist dunkel, und dem Radar zufolge fährt das U-Boot an der Oberfläche. Sie würden es merken, wenn wir auf Gefechtsstation gehen. Solange ich keinen entsprechenden Befehl erhalte, möchte ich nicht derjenige sein, der als Erster abdrückt.«
»Ganz ungefährlich ist es jedenfalls nicht. Wenn die Chinesen meinen, den Anfang machen zu müssen …« Scotto auf der Shiloh sprach den Satz nicht zu Ende.
    »Ich weiß, Mike. Dieses Risiko gehe ich ein, aber ich werde es nicht auslösen.«
»Viel Glück.«
»Danke. Kommen Sie so schnell wie möglich her.« Sie beendeten das Gespräch. Keiner der beiden Kommandanten musste mehr sagen. Jeder wusste, was auf dem Spiel stand. Bei einem Seegefecht war alles möglich, und vielleicht konnte ihnen die Shiloh trotzdem noch helfen.
    Wenn nicht, würde sie die Überlebenden aufnehmen, falls es welche gab.
    Chervenko hatte kaum die Augen geschlossen, um vielleicht doch noch zu einer Stunde Schlaf zu kommen, als es aus der Sprechanlage tönte: »Sir, das U-Boot taucht.
    Auf dem Sonar hört es sich so an, als würden sie die Aale in die Rohre schieben.« Chervenkos Brustkorb schnürte sich zusammen.
    »Komme sofort.« Er sprang hoch, wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser, kämmte sich, strich seine Uniform glatt, setzte die Mütze auf und verließ die Kajüte. Auf Deck schaute er nach achtern, sah aber nichts.
    Auf der Brücke deutete Bienas mit dem Kopf auf die Positionslichter der Dowager Empress. »Sie hat mehr Fahrt aufgenommen. Fast ihre Spitzengeschwindigkeit von fünfzehn Knoten.«
»Das U-Boot?«
»Sonar bestätigt, dass es die Torpedos scharf macht.«
»Kommt es näher?«
»Bisher nicht.«
»Wird es aber. Alle Mann auf Gefechtsstation, Frank.« Bienas nickte dem Mann an der Sprechanlage des Schiffes zu, dann beugte er sich über sein Mikrofon. Seine Stimme zitterte vor Anspannung, als er losbellte: »Alle Mann auf Gefechtsstation!« Dazu Hektisch winkend hielt Mahmout seine Uiguren davon ab, das Feuer auf Feng Dun und seine Männer zu eröffnen, von denen einige VBA-Uniformen trugen.
    Bestürzt starrte Smith auf die Soldaten, während Mahmout ihn ansah. »Sind Sie noch zu retten, Jon? Feng entkommt mit dem Geld und dem Dokument!« Aber Smith hatte alles scharf beobachtet. Verärgert, dass er die Wahrheit nicht früher erkannt hatte, schüttelte er den Kopf. Aber auch Ralph McDermid und Feng Dun hatten nicht begriffen.
    »Das bezweifle ich«, sagte Smith. »Das Ganze ist eine List. Anders kann es gar nicht sein.« Mahmout verstand überhaupt nichts mehr. »Eine List? Was für eine List? Feng und seine Leute haben alle umgebracht, und jetzt entkommen sie mit Ihrem bescheuerten Dokument und zwei Millionen Dollar!« Smith schüttelte stur den Kopf. »Nein. Halten Sie Ihre Männer bereit. Und passen Sie gut auf.« Feng kauerte unten beim großen Buddha vor dem Aktenkoffer, seine Männer hatten mit aufgeregten Gesichtern einen schützenden Kreis um ihn gebildet. Vorsichtig hob Feng den Koffer hoch. Zuerst wog er ihn in den Händen. Dann kippte und drehte er ihn behutsam.
    Schließlich

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