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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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lachte er und sagte etwas auf Chinesisch.
    Auch seine Leute lachten.
    Mahmout übersetzte: »Er sagt, es ist keine Bombe drin.
    Dafür ist er zu leicht, und es bewegt sich nichts Schweres im Innern. Er hat nie ernsthaft geglaubt, er könnte eine Bombe enthalten. Li Kuonyi hätte nie ihre einzige wirkliche Waffe zerstört.«
»Da hat er allerdings Recht.« Als Feng sich daranmachte, den Aktenkoffer zu öffnen, wichen seine Männer, die immer noch nicht ganz überzeugt schienen, ein Stück zurück. Feng hob den Deckel und blickte erwartungsvoll in den Koffer. Nichts passierte. Keine Bombe, keine Explosion. Trotzdem verzog Feng enttäuscht das Gesicht. Mit einem lauten Fluch schleuderte er den Koffer zur Seite. Er landete im Gebüsch.
    Als Feng etwas auf Chinesisch brüllte, sah Mahmout überrascht Smith an. »Er ist leer!« Smith nickte. »Klar. Wie schon gesagt, wieder einer von Li Kuonyis Tricks.« Am Schlafenden Buddha ließ sich an diesem Abend kein Dokument finden. Feng Dun sprang auf und ging zu der Stelle, wo Yu Yongfu mit dem Gesicht nach unten auf dem Koffer mit dem Geld lag. Er versetzte ihm einen Tritt, sodass er auf den Rücken rollte, und kauerte neben ihm nieder. Dann leckte er seine Finger ab und rieb an Yus Wange. Mit wutverzerrtem Gesicht betrachtete er seine Finger – und stieß einen weiteren Fluch aus.
    »Was macht er jetzt schon wieder?«, fragte Mahmout.
    Fengs kalte Augen sprühten vor Ärger, als er zu Li Kuonyi stürzte, die auf dem Rücken lag und in die Unendlichkeit hinaufstarrte. Er beugte sich über sie und wiederholte das Ritual von eben. Dann ließ er sich resigniert auf die Hacken sinken, um jedoch sofort wieder hochzuspringen und wütend auf seine Männer einzureden.
    »Sie hatten Recht!« Mahmout sah Smith an, als könnte dieser hellsehen. »Es war eine List. Eine List Lis und Yus.
    Die Toten da unten sind gar nicht die beiden, sondern irgendwelche armen Teufel, die sich als Li und Yu ausgegeben haben. Vielleicht ein paar Schauspielerkollegen, die Li dafür angeheuert hat. Sie waren gewissermaßen nur Attrappen und wurden zusammen mit den zwei Leibwächtern geopfert, damit Li und Yus List auch wirklich funktionierte. Aber …?«
»Ja«, sagte Smith. » Aber. « Während er das sagte, bückte sich Feng Dun noch einmal und durchsuchte die tote Frau. Als er sich wieder aufrichtete, hielt er einen kleinen Gegenstand in der Hand.
    »Was hat er jetzt gefunden?«
»Ich würde sagen, einen Mini-Sender mit Mikro und Lautsprecher. Nur so konnte Li das Täuschungsmanöver erfolgreich durchführen, und das ist auch der Grund, warum sie die Einzige war, die gesprochen hat.« Unten in der Schlucht schien Feng das Gleiche klar zu werden. Er hob den Kopf und ließ den Blick über dem Schlafenden Buddha hügelaufwärts gleiten. Als er nichts Verdächtiges entdeckte, drehte er sich um und erteilte weitere Befehle auf Chinesisch.
    »Er sagt ihnen …«, begann Mahmout zu übersetzen.
    Smith sprang auf und schrie: »Jetzt eröffnen wir das Feuer! Feuer! Feuer! « Mahmout gab den Befehl auf Uigurisch weiter, und der ganze Abhang schien zu explodieren. Alle zweiundzwanzig Sturmgewehre nahmen Fengs überrumpelte Truppe unter vernichtenden Beschuss.
    Montag, 18. September - Washington, D. C.
    Die tief stehende Spätnachmittagssonne suchte sich ihren Weg durch schmale Lücken zwischen den dicken Vorhängen, die Fred Kleins Büro im neuen Covert-One-Hauptquartier von der Außenwelt abschirmten. Dennoch verschaffte sich die Außenwelt mit aller Gewalt Zugang zu dem Büro. Sein von Schlafmangel und versäumten Mahlzeiten ausgezehrtes Gesicht überzog ein grauer Sechstagebart, der zu schnell weiß wurde. Seine müden geröteten Augen schienen unverwandt auf die Schiffsuhr an der Wand gerichtet. Den Kopf hatte er auf die Seite geneigt, in Richtung blaues Telefon.
    Hätte ihn jemand sehen können, hätte er ihn für gelähmt, hypnotisiert, in Trance, bewusstlos oder tot gehalten, so lange hatte er sich nicht bewegt. Nur sein Brustkorb hob und senkte sich beim Atmen kaum merklich.
    Als das blaue Telefon läutete, schrak er hoch und fiel fast vom Stuhl, als er nach dem Hörer griff. »Jon!«
»Hat er noch nicht angerufen?«, fragte der Präsident.
    Aus seiner tiefen Stimme sprachen Enttäuschung und Gereiztheit.
    »Nein.«
»Wir haben noch zwei Stunden. Oder weniger.«
»Oder mehr. Schiffe sind manchmal unberechenbar.«
»Die Witterungsverhältnisse im Arabischen Meer sind bis zum Persischen Golf und nach Basra

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