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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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Sichtung, ersten Schuss und sofortige Vernichtung. Es ist schneller, wendiger und kampfstärker, und dazu ist es praktisch nicht mehr zu entdecken.«
»Besser könnte man es kaum auf den Punkt bringen, General«, bemerkte Stanton anerkennend. »Ich werde mich bemühen, es Ihnen gleichzutun. Keine andere Nation baut Luftwaffenpotenzial, das sich mit unserer Air Force messen kann. Was sie allerdings bauen, sind relativ billige, leistungsfähige und genaue Lenkwaffensysteme.
    Das Problem ist, viele dieser Lenkwaffensysteme werden in den Händen von Terroristen landen. Gleichzeitig bleibt die F-22 ungeachtet ihrer Supercruise-Fähigkeiten ein Kurzstrecken-Kampfflugzeug. Das heißt, sie benötigt Stützpunkte in der Nähe des Kampfgeschehens. Aber was passiert, wenn der Feind diese Stützpunkte mit Raketen unbrauchbar macht? Unsere neuen und teuren Kampfflugzeuge werden nutzlos sein. «
»Für die Navy werde ich sprechen«, sagte Brose. »Wir überdenken bereits unsere Flugzeugträger und andere Überwasserschiffstypen. In beengten oder küstennahen Gewässern geben sie für Raketen ein hervorragendes Ziel ab.
    Im Fall eines Krieges tief im Innern eines Kontinents können ohnehin keine Schiffe oder Kurzstreckenflugzeuge zum Schlachtfeld vordringen.«
»Damit bleibt nur die Army und das Protector-Artillerie-System«, verkündete Jasper Kott, der für die Army zuständige Staatssekretär. Er war ein eleganter Mann mit tadellosen Manieren. Glatt rasiert, mit einem ruhigen Gesicht und ausdrucksstarken Augen, war er auch unter widrigsten Umständen nicht aus der Fassung zu bringen. »Ich greife Minister Stanton vor, indem ich ihm dahingehend Recht gebe, dass wir die rasch einsatzbereite Armee brauchen, die ihm vorschwebt. Wäre im Kosovo ein Bodenkrieg ausgebrochen, hätten unsere Panzer Monate gebraucht, um dort einzutreffen, und wenn sie schließlich eingetroffen wären, hätte das enorme Gewicht der siebzig Tonnen schweren Abrams-Panzer zehn von zwölf Brücken zwischen dem Hafen und dem Schlachtfeld zum Einsturz gebracht. Aus diesem Grund bilden wir inzwischen ›Interim‹-Brigaden aus. Sie werden mit einem völlig neuartigen Panzerfahrzeug ausgerüstet, das wesentlich kleiner ist als der Abrams und auf dem Luftweg befördert werden kann.«
»Dann brauchen wir das Protector-System also gar nicht, Staatssekretär Kott?«, fragte Stanton bewusst provokativ.
    Kotts Stimme blieb höflich, fast neutral. »Tatsache ist, dass wir es sehr wohl brauchen. Wir brauchen es sogar dringendst. Wie General Guerrero gesagt hat, haben wir ernst zu nehmende potenzielle Feinde – China, Russland, Serbien, Indien, Pakistan, und – nicht zu vergessen – Iran und Irak. Unsere Langstreckenbomber haben eine enorme Kampfkraft, aber ihre Zielgenauigkeit lässt manchmal zu wünschen übrig. Ohne Artillerie ist nach wie vor keine größere Schlacht zu gewinnen. Wir befürworten Protector, weil es unserem gegenwärtigen Paladin-System deutlich überlegen ist. Es verhilft uns zu der Überlegenheit, die militärisch starke Gegner abschreckt. Im Übrigen lässt sich Protector auch mühelos auf dem Luftweg befördern.«
»Es lässt sich nur dann mühelos in entlegene Gebiete befördern, wenn es bei den zweiundvierzig Tonnen bleibt, auf die Sie es abgespeckt haben. Sie haben viel von der Panzerung weggelassen, die Sie eigentlich wollten. Alle wissen, Sie werden sie wieder anbringen, sobald Sie können. Dann wird das Ganze zu schwer sein, um es irgendwohin zu fliegen.«
»Es wird auf dem Luftweg beförderbar bleiben«, entgegnete General Guerrero.
    »Das bezweifle ich, General. Die Army steht auf schwere Panzerung. Sie werden eine Möglichkeit finden, dieses Gewicht wieder zuzulegen, sobald Sie von der Regierung die Zusage haben, Protector zu bauen. Denken Sie nur mal daran, was die Deutschen im Zweiten Weltkrieg in Russland und in den Ardennen erfahren mussten: Schlechte Straßen, alte Brücken, schmale Tunnels und unwegsames Gelände können jeden Vorteil zunichte machen, den schwere Panzer und Artillerie haben. Lassen Sie noch schlechtes Wetter dazukommen, und Sie schaufeln sich am besten gleich Ihr eigenes Grab.«
»Andererseits unterliegen leichte Kräfte jedes Mal gegen schwere Waffen und große Truppenstärken«, machte Staatssekretär Kott geltend. »Das lässt sich einfach nicht verleugnen. Was Sie wollen, Stanton, führt unweigerlich in die Katastrophe.« Als die Männer um den Tisch sich in Positur warfen und die Diskussion erneut zu

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