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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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entgleisen drohte, erhob Admiral Brose seine Stimme. »Ich glaube, wir haben unsere Standpunkte hinreichend deutlich gemacht. Die Geldmittel für Waffen sind nicht unbegrenzt, oder, Emily?« Die nationale Sicherheitsberaterin nickte ernst. »Leider.«
»Deshalb neige ich in diesem Punkt eher zu der Auffassung des Verteidigungsministers«, erklärte Brose. »Oberste Priorität muss für uns der Aufbau von extrem flexiblen Streitkräften haben, die wir, wie uns die Erfahrung seit Somalia gelehrt hat, dringend benötigen. Außerdem müssen wir, was unseren augenblicklichen Bestand angeht, Maß halten und ein wachsames Auge auf die militärische Entwicklung potenzieller Feinde werfen.« Er blickte über den Tisch zum Präsidenten. »Was meinen Sie, Sir?« Auch wenn Präsident Castilla während der ausführlichen Diskussion seltsam still geblieben war, galt er als Befürworter eines schlankeren Militärs. Er nickte fast gedankenverloren. »Jeder von Ihnen hat zwingende Argumente vorgebracht, die berücksichtigt werden müssen. Es besteht kein Zweifel an der Notwendigkeit einer schnellen Eingreiftruppe, die groß und kampfstark genug ist, um bei jedem weltpolitischen Buschbrand und jedem drohenden Ausbruch eines Dritten Weltkrieges einzuschreiten oder unsere Bürger und Interessen in Entwicklungsländern zu schützen. Auf keinen Fall darf es zu einem zweiten Somalia kommen. Zugleich können wir uns nicht darauf verlassen, dass andere Nationen nichts tun werden, wenn Amerika massive Truppenkontingente an ihren Grenzen aufmarschieren lässt, wie uns das etwa Saddam Hussein während des Golfkriegs gestattet hat.« Der Präsident nickte Admiral Brose und Minister Stanton zu. »Andererseits halten uns die Generäle und Staatssekretär Kott vor Augen, dass wir auch auf bewaffnete Konflikte monumentalen Ausmaßes gefasst sein müssen, und zwar gegen ernst zu nehmende Opponenten mit Nuklearwaffen. Wir werden möglicherweise auf Territorien gewaltiger Ausdehnung kämpfen müssen, wo leichte Truppen überfordert sind.« Er schien wieder ins Brüten zu geraten. Schließlich erklärte er: »Unter Umständen müssen wir über ein Verteidigungsbudget nachdenken, das deutlich höher ist, als wir erwartet haben.« Erstaunt sahen sich die Anwesenden gegenseitig an, um sich dann wieder dem Präsidenten zuzuwenden. Er schwankte, was bei einem so entscheidungsfreudigen Mann wie ihm selten vorkam. Nur Admiral Brose konnte sich denken, was diesem atypischen Zögern zu Grunde lag – die Dowager Empress und Chinas strategische Interessen an ihr.
    Der Präsident stand auf. »Wir werden bald wieder zusammentreffen, um weiter über diesen Punkt zu sprechen.
    Emily, mit Ihnen und Charlie muss ich mich noch über eine andere Sache unterhalten.« Die versammelten Generäle, Kabinettsmitglieder und Assistenten tauschten auf dem Weg nach draußen stirnrunzelnde Blicke und kryptische Kommentare über die Sitzung aus, die in ihren Augen eindeutig unbefriedigend verlaufen war. Präsident Castilla beobachtete mit ernster Miene, wie sie den Saal verließen.
    Shanghai Im Taxi schlüpfte Smith in den Anzug, den er sich von Andy hatte zurückgeben lassen. Alle paar Minuten sah er sich nach den drängelnden Scheinwerfern auf der Straße hinter ihm um. Er wurde das Gefühl nicht los, dass ihm jemand folgte. Gleichzeitig gingen ihm die Gesichter von Andy An und Avery Mondragon nicht mehr aus dem Kopf. Gab es etwas, was er hätte tun können – tun sollen –, um ihr Leben zu retten? In Gedanken ging er die Ereignisse der letzten zwei Tage noch einmal durch. Gab es irgendetwas, was er übersehen hatte? Eine Maßnahme, die alles geändert hätte? Wieder stieg Wut in ihm auf. Seine Muskeln verkrampften sich. Seine Brust brannte vor Ärger. Wer waren diese Leute, die so leichtfertig töteten?
    Schließlich wischte er dies alles zur Seite. Zu viel blinde Wut vernebelte den Verstand. Und es war notwendig, einen klaren Kopf zu behalten, denn er musste das Ladeverzeichnis unbedingt finden.
    Als er fertig umgezogen war, stopfte er seine schwarze Arbeitskleidung in den Rucksack. Er hatte eine Mission.
    Eine Mission, die durch Mondragons und Andys Tod noch größere Bedeutung bekommen hatte.
    Auf dem Bund ließ er den Taxifahrer halten und mischte sich unter die Menschen, die am Fluss einen Abendspaziergang machten. Als er die Ecke gegenüber dem Friedenshotel erreichte, bog er in die Nanjing Dong Lu.
    Hier hatte sich die berühmte Einkaufsmeile wieder in die enge,

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