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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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her. Er war über die Yinhe -Krise sehr genau im Bild. Inzwischen, mit einem stärkeren, stabileren und weltpolitisch einflussreicheren China, war die Situation nur noch prekärer. Umgekehrt ging es auch nicht an, dass der Irak sein Arsenal an biologischen und chemischen Waffen weiter aufstockte.
    In seiner Kajüte öffnete Commander Chervenko wie befohlen die direkte Verbindung zu Admiral Brose und umging damit den Weg über die Einsatzkommando-und Flottenhauptquartiere.
    »Commander Chervenko meldet: USS Crowe in Position, Sir.«
»Gut, Commander.« Der Admiral hörte sich an, als sei er in Washington, wo es noch Donnerstagabend war, vom Abendessen weggeholt worden. »Wie sieht es aus?«
»Bisher reine Routine. Auf dem Radar sind keine anderen Schiffe zu orten, weder über noch unter Wasser, und ihr Funk gibt keinen Pieps von sich. Sobald es hell wird, lassen wir uns zurückfallen und belassen es bei Radarkontakt.«
»Überwachen Sie weiter ihren Funkverkehr. Haben Sie einen Chinesischdolmetscher an Bord?«
»Jawohl, Sir.«
»Gut, Commander … Jim, nicht wahr?«
»Jawohl, Sir. Jim.«
»Halten Sie mich über alles, was sich bei Ihnen tut, auf dem Laufenden, sobald es sich tut – selbstverständlich ohne die Mission Ihres Schiffes zu gefährden. Über alles , haben Sie verstanden?«
»Aye-aye, Sir.«
    »Schön, dass wir Sie bei dieser Geschichte dabeihaben, Jim.«
»Danke, Sir.« Nach Beendigung der Verbindung ließ sich Commander Chervenko, den Blick an die Decke geheftet, in seinen Schreibtischsessel zurücksinken. Das war nicht die Art von Mission, wie sie normalerweise dem Kommandanten einer Fregatte zufiel. Er sah da einiges auf sich zukommen, schlimmstenfalls sogar ein Gefecht, das ihn sein Schiff kosten konnte. Er sah aber auch das darin steckende Potenzial. Bei der Navy war der Einsatz nie höher, als wenn das Schiff eines Kommandanten in einem Seegefecht aufs Spiel gesetzt wurde. Und ein Erfolg bei einem so hohen Einsatz war etwas, was eine Karriere enorm fördern konnte. Oder ruinieren.
    Ostchinesisches Meer Die stampfende Kraft der riesigen Maschinen des Flugzeugträgers übertrug sich über den bebenden Rumpf bis in Jon Smiths Knochen. Die damit verbundenen Geräusche und körperlichen Empfindungen hatten etwas Beruhigendes, als er in seiner Unterkunft darauf wartete, dass der Funkkontakt mit Fred Klein im Jachtclub in Washington hergestellt wurde. Er kannte Kleins Gewohnheiten.
    Das Abendessen – falls Klein an diesem Abend nicht zu essen vergessen hatte – fand normalerweise, trotz der späten Stunde, in seinem Büro statt.
    Das U-Boot hatte ihn zu dem Flugzeugträger gebracht, der, umringt von Geleitschiffen, nördlich von Taiwan unterwegs war. Smith konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es der Kapitän und der Flottenadmiral für Zeitverschwendung hielten, dass ihr riesiges Schiff für die Bergung eines einzigen Geheimagenten eingesetzt wurde.
    Nach einer Tasse Kaffee mit dem Ersten Offizier, der zu seiner Begrüßung geschickt worden war, wurde er in seine provisorische Unterkunft gebracht. Er duschte, rasierte sich und bat darum, telefonieren zu dürfen.
    Während er wartete, dachte er an die Uiguren, vor allem an Alani. Er hoffte, sie waren mit heiler Haut davongekommen.
    Als das Telefon klingelte, griff er hastig danach.
    »Hat man Sie heil herausgeholt, Colonel?« Fred Kleins aller Emotionen bare Stimme hatte etwas Tröstliches.
    »Dank Ihnen, der US Navy und einiger einheimischer Helfer.« Er schilderte kurz die Einzelheiten seiner Flucht, von dem Moment an, als er im Friedenshotel sein Telefongespräch mit Klein beendet hatte. »Die Uiguren wollen die Unabhängigkeit, aber sie scheinen sich keinen Illusionen hinzugeben, dass daraus so schnell etwas wird. Sie wären schon zufrieden, sich ihre Identität und Kultur bewahren zu können. In dieser Hinsicht erwarten sie sich einiges von Präsident Castillas Menschenrechtsabkommen. Oder zumindest, dass es ihnen irgendwann dabei hilft.«
»Ein Grund mehr, sich verstärkt darum zu bemühen, dass dieses Abkommen endlich zu Stande kommt«, sagte Klein. »Dann war also Mondragons Informant dieser Asgar Mahmout?«
»Ich dachte, das könnte Sie interessieren.«
»Allerdings. Irgendetwas Neues, was das Ladeverzeichnis angeht?«
    »Wenn sie schlau sind, haben sie es inzwischen wahrscheinlich vernichtet. Zumindest dieses Exemplar.«
»Das sehe ich auch so.« Smith konnte Klein in dem fernen Büro an seiner Pfeife saugen hören. »Trotzdem glauben

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