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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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Wald kam eine dritte Salve, diesmal allerdings schwächer, nicht so massiert, und Smith sah links von sich schemenhafte Gestalten unter den Bäumen hervorstürmen und auf den Grasstreifen vor dem Strand zurennen.
    »Sie versuchen uns von der Seite anzugreifen!« Alani wiederholte seine Warnung, und Smith fragte sich: Waren das dieselben Leute, die ihn und Mondragon auf der Insel Liuchiu und dann in Yu Yongfus Villa angegriffen hatten? Wieder Feng Dun mit seiner Standardtaktik? Er hatte keine Zeit, sich länger mit dieser Frage zu befassen. Egal, um wen es sich bei den Angreifern handelte, sie waren den Uiguren zahlenmäßig überlegen, und sie kamen näher. Smith konnte sie inzwischen deutlicher sehen, sie hielten sich nicht mehr so tief im Wald. Auch die Uiguren konnten sie jetzt unter den Bäumen erkennen, denn sie eröffneten gezielt das Feuer und zwangen die Angreifer, sich zu Boden zu werfen.
    Mahmout kauerte neben Smith nieder. Sein heißer Atem streifte Smiths Ohr, als er besorgt zischte: »Eine Weile können wir sie aufhalten, aber wenn auch die anderen weiter oben am Strand nachkommen, sitzen wir in der Falle. Wir müssen uns bald aus dem Staub machen.«
»Allerdings«, pflichtete ihm Smith bei. »Sie haben viel für mich getan. Und Sie wissen, dafür bin ich Ihnen sehr dankbar. Deshalb, wenn Sie gehen müssen, gehen Sie.«
»Und Sie?«
»Sie wollen nur mich – wer immer ›sie‹ sind.«
»Glauben Sie nicht, es ist die Geheimpolizei?«
»Vielleicht, vielleicht auch nicht. Es spielt keine Rolle.«
»Für uns aber schon.« Smith begriff. »Wenn es die Geheimpolizei ist, versuche ich, sie aufzuhalten, bis Sie …«
    Von links kam eine neue Salve. Die Uiguren waren inzwischen auf dem Strand und erwiderten das Feuer, aber jetzt hatten sie von vorn keine Deckung mehr. Dunkle Gestalten stürmten unter den Bäumen hervor auf den Sand. Die Uiguren saßen fest.
    »Schnell weg!«, zischte Smith Mahmout zu. »Ich ergebe mich.« Mahmout zögerte.
    Alani kam dazu. »Wir dürfen ihn nicht im Stich lassen!«
»Kommen Sie mit uns!«, drängte Mahmout.
    Bevor Smith zu einer Entscheidung kommen konnte, fetzte erneut ein vernichtender Kugelhagel durch die Nacht, und Geschosse mähten den Grasstreifen zwischen Bäumen und Strand nieder. Vom dunklen Meer ertönten furchteinflößende Rufe.
    Als Smith und Mahmout in diese Richtung herumwirbelten, sahen sie, wie sich an der Brandungslinie wie auf ein stummes Kommando hin acht schwarze Gestalten erhoben und weiter über ihre Köpfe hinweg auf die Angreifer feuerten.
    Smith grinste. »Was sage ich denn? Unsere Navy. Die Besten der Besten – SEALs.« Es sprach sich schnell herum. Die Uiguren nahmen wieder die seitlichen Angreifer unter Beschuss, worauf diese zurückwichen. Unter lautem Schreien trat auch die Gruppe, die aus dem Wald auf den Strand vorgedrungen war, den Rückzug an.
    Aus dem Wasser rannte ein SEAL auf Smith zu und kauerte neben ihm nieder. »Orchidee.« Er war breitschultrig und muskulös. Sein Gesicht war schwarz angestrichen.
    »Schön, dass Sie kommen.«
»Lieutenant Gordon Whelan, Sir. Gut, dass wir es noch rechtzeitig geschafft haben. Aber jetzt sollten wir besser schleunigst verschwinden. Da draußen nähern sich mehrere Patrouillenboote. Die Chinesen haben Lunte gerochen. Kommen Ihre Begleiter allein von hier weg?« Mahmout nickte. »Wenn Sie uns noch ein paar Minuten Feuerschutz geben.«
»Roger. Los!« Leise rief Mahmout den anderen Uiguren etwas zu. Sie nahmen sich nicht mehr die Zeit, um lange Abschied zu nehmen. Tief geduckt huschten sie nach rechts den Strand hinunter und verschwanden in der Dunkelheit.
    Die SEALs gaben ihnen Feuerschutz und beschäftigten die Angreifer so nachhaltig, dass sie von den Flüchtenden nichts mitbekamen.
    »Schnell zum Schlauchboot, Sir«, drängte der Lieutenant. »Wir müssen schleunigst hier weg.« Smith rannte die kurze Strecke zu einem Schlauchboot, das man auf den Strand gezogen hatte. Es wurde von weißem Schaum umspült, und er kletterte hinein.
    Vier der SEALs feuerten ein letztes Mal, bevor sie das Boot ins Wasser schoben, hineinsprangen und rasch aufs Meer hinauspaddelten.
    Am Strand schossen die restlichen vier, unter ihnen Lieutenant Whelan, weiter auf die Angreifer. Dann wurde es still. Als Smith vom Schlauchboot zurückblickte, konnte er dort eine Gruppe dunkler Gestalten erkennen, die ihre Waffen hatten sinken lassen und machtlos aufs Meer hinausspähten.
    Smiths Herz, adrenalinduchflutet, hämmerte immer

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