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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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vornübergebeugt, als hätte er heftige Bauchschmerzen. Sein alterndes Gesicht wirkte zerbrechlich. »Nachdem ich Sie und Wu miteinander sprechen gehört habe, ist mir noch deutlicher bewusst geworden, dass diese Angelegenheit strengster Geheimhaltung unterliegen muss. Trotzdem ist es an der Zeit, Verteidigungsminister Stanton, Außenminister Padgett und Vizepräsident Erikson hinzuzuziehen, weil wir es mit der chinesischen Regierung zu tun kriegen werden. Das heißt, Stanton und Padgett müssen im Bilde sein. Und wenn – was Gott verhüten möge – Ihnen etwas zustoßen sollte, muss sich der Vizepräsident der Sache annehmen. Wir müssten ihn umgehend in vollem Umfang ins Bild setzen.
    Und dafür könnte die Zeit nicht reichen.« Castilla überlegte. »Was ist mit den Vereinigten Stabschefs?«
»Vorerst reicht es wahrscheinlich aus, wenn Brose Bescheid weiß. Die anderen könnten zu schnell den Finger am Abzug haben und die Sache unnötig verkomplizieren.«
»In Ordnung, Charlie. Einverstanden. Arrangieren Sie ein Treffen. Holen Sie Brose dazu.«
»Jawohl, Sir. Danke, Sir.« Nachdem Ouray gegangen war, drehte sich der Präsident zu den hohen Fenstern hinter seinem Schreibtisch um. Ein paar Sekunden lang sah er in Gedanken einen kleinen Jungen und lächelte still in sich hinein. Der Junge war genauso, wie er gewesen war, zu groß für sein Alter und mit zerzaustem strohblondem Haar. Er reckte die Arme einem Mann entgegen. Der Mann bückte sich, um ihn hochzuheben. Aber das Gesicht des Mannes war verschwommen, unscharf. Das Kind konnte das Gesicht nicht sehen, konnte seinen Vater nicht sehen.
    Hongkong Smith schlängelte sich vor dem Gebäude, in dem sich Donk & LaPierre befand, durch die Menschenmassen und den Verkehr über die Stanley Street und betrat ein Dairy Farm-Eiscafe. Lautes Hupen und chinesische Flüche durchlöcherten die Luft. Er bestellte eine Tasse Kaffee und beobachtete den Eingang des Renommierbaus. Als keine Wachmänner in Uniform oder Zivil nach draußen gestürmt kamen, als suchten sie nach jemandem, trank er seinen Kaffee aus und nahm sich ein Taxi ins Hotel zurück.
    Er war auch jetzt noch auf der Hut und behielt seine Umgebung scharf im Auge, als sich das Taxi durch den Stau kämpfte, in den Tunnel fuhr, der unter dem Hafen hindurch nach Kowloon führte, und schließlich vor dem Shangri-la hielt. In seinem Zimmer ließ er sich aufs Bett fallen und erstattete Fred Klein über sein abhörsicheres Handy Bericht. Wie üblich saß Klein an seinem Schreibtisch in der Anacostia-Marina.
    »Gehen Sie eigentlich auch mal nach Hause, Fred?« Smith vergegenwärtigte sich das dunkle Büro mit den geschlossenen Läden und Vorhängen, die den Tag in ewige Nacht verwandelten.
    Klein ging nicht auf die Frage ein. »Offensichtlich sind Sie wohlbehalten angekommen.«
»Bisher ja.« Er zögerte. In seinem Mund war ein saurer Geschmack. »Aber ich habe einen Fehler gemacht.«
»Wie schlimm?«
»Schwer zu sagen.« Er berichtete von dem Anruf bei Donk & LaPierre. »Anscheinend gibt es keinen Jan Donk, oder die Telefonnummer existiert offiziell nicht, oder beides. Vielleicht war es eine speziell für Yu Yongfu eingerichtete Nummer, die nur er kannte, und ich habe mich nicht gerade wie ein chinesischer Großunternehmer angehört.«
»Es könnte ein Anschluss sein, der eigens für den Empress-Deal eingerichtet wurde.«
»Wie dem auch sei, bei Donk & LaPierre wissen sie jetzt, dass diese Nummer jemand hat, der sie eigentlich nicht haben sollte, und dass sich der Betreffende in Hongkong aufhält und sich möglicherweise für die Empress interessiert. Sie waren immerhin so beunruhigt, dass sie ein paar bewaffnete Männer zu der Telefonzelle geschickt haben. Womit wir beim nächsten Problem wären.«
»Ich kann es kaum erwarten.« Kleins Stimme klang müde, gereizt. »Glauben Sie wirklich, dieser Sache gewachsen zu sein, Colonel?«
»Wenn Sie mich nach Hause holen wollen, gern, jederzeit«, brummte Smith.
    Darauf trat überraschtes Schweigen ein. »Schon gut, schon gut, Jon. Entschuldigung. Wollte nur der Situation etwas von ihrem Ernst nehmen. Sie ist nämlich alles andere als erfreulich.«
    »Gibt’s bei Ihnen auch Ärger?«
»Die Chinesen haben unsere Fregatte entdeckt. Der Botschafter schlägt Wellen, wenn Sie mir die nautische Metapher verzeihen.«
»Ist die Kacke schon am Dampfen?«
»Der Präsident meint, noch nicht. Bisher scheinen sie es beim üblichen Geplänkel zu belassen. Aber ich brauche Ihnen wohl nicht

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