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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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eigens zu sagen, dass das nicht lange so bleiben wird. Deshalb würde ich mich über ein paar gute Nachrichten freuen, bevor Sie mich mit dem nächsten Problem deprimieren. Ist bei Ihrem Termin bei Donk & LaPierre etwas herausgekommen?«
»Drei Dinge. Direktor Cruyff hat etwas in seinem Safe, über das er sich Sorgen macht, und er hat es nicht gern, nach Beziehungen zu chinesischen Firmen gefragt zu werden.«
»Das sind erst zwei.«
»Das Dritte ist das Wichtigste. Hinter der Sache steckt jemand wesentlich Höheres – jemand, dem Cruyff unterstellt ist und der weiß, wie ich aussehe und dass ich in Shanghai war.« Er schilderte den Verlauf des Treffens und seine Rückkehr in das Büro, um das Telefonat abzuhören.
    »Cruyffs Chef in Antwerpen zu identifizieren dürfte doch nicht allzu schwer sein.«
»Nachdem Cruyff Englisch mit ihm gesprochen hat – nicht Französisch oder Flämisch –, glaube ich nicht, dass er mit Antwerpen telefoniert hat. Nein, wer auch immer sein Boss ist, er hält sich hier in Hongkong auf. Meine blonde Perücke hat seine und Cruyffs Bedenken gerade so weit entschärft, dass sie sich etwas mehr Zeit lassen werden, aber früher oder später schicken sie auf jeden Fall jemand in mein Hotel. Ich brauche Informationen über den Mann an der Spitze, damit ich mein weiteres Vorgehen besser abstimmen kann.«
»In Zeiten internationaler Großkonzerne und Holdinggesellschaften ist nicht auszuschließen, dass seine Bosse in Belgien keine Engländer oder Amerikaner sind.
    Aber trotzdem, ich werde der Sache nachgehen. Was werden Sie jetzt tun?«
»Essen. Zur Abwechslung mal etwas Gescheites. Und schlafen. Endlich wieder einmal ein ganze Nacht durchzuschlafen, könnte mir bestimmt nicht schaden.«
»Ich schlafe nicht, und der Präsident auch nicht.«
»Bei Ihnen ist es ja auch Morgen.«
»Das habe ich damit nicht gemeint. Nehmen Sie Ihr Handy mit und legen Sie es zusammen mit Ihrer Pistole unter Ihr Kopfkissen, wenn Sie schlafen. Sie hören von mir, Colonel. Träumen Sie was Schönes.« In der Luft, auf dem Weg nach Hongkong Ralph McDermid betrachtete den besten Firmenjet – eine im Retro-Look eingerichtete 757 mit Gourmetküche, kirschbaumvertäfeltem Besprechungszimmer und Schlafsuite – als sein persönliches Transportmittel. Seine kostenlose Benutzung war ihm sogar offiziell in seinem vierzigseitigen Beschäftigungsvertrag zugesichert worden, der neben den üblichen Aktienoptionen und monetären Anreizen selbstverständlich auch ein umfangreiches Abfindungspaket, Versicherungen, die Nutzung von Firmenfahrzeugen, Reinigungsdienstleistungen, Club-Mitgliedschaften sowie von Häusern und Wohnungen rund um den Globus enthielt.
    Von den schnurrenden Düsentriebwerken fast in den Schlaf gelullt, saß er mit hochgelegten Füßen weit zurückgelehnt da, als das Telefon klingelte. Es war Feng Dun.
    McDermid war sofort hellwach. »Wo haben Sie die ganze Zeit gesteckt?«, wollte er wissen. »Ich habe dreimal versucht, Sie zu erreichen!« Fengs Stimme wurde eisig. »Ich habe mich umgesehen und telefoniert, Taipan.« McDermid war sich nie ganz sicher, ob Fengs Verwendung des alten Ehrentitels beleidigend sein sollte.
    Aber er vermutete es. Im 19. Jahrhundert hatten die Chinesen mit dem Titel taipan europäische und amerikanische Glücksritter bezeichnet, die aus Hongkong und China riesige Vermögen herausgeholt und dafür wenig zurückgegeben hatten.
    Allerdings war McDermid auf Feng angewiesen, weshalb er nur sagte: »Was haben Sie herausgefunden?«
»Li Kuonyi ist verschwunden., Sie war im Haus ihres Vaters, aber jetzt ist sie verschwunden. Niemand weiß, wohin. Weder ihr Personal noch jemand bei Flying Dragon.« Das beunruhigte McDermid. Nach Yu Yongfus Selbstmord konnten ihnen vonseiten seiner Frau unvorhersehbare Schwierigkeiten erwachsen. Es würde vom Ausmaß ihres Kummers und ihrer Sorge um ihre Kinder abhängen.
    »Weiß auch ihr Vater nicht, wo sie ist?«, fragte McDermid.
    »Das behauptet er jedenfalls. Ihre Kinder sind bei ihm.
    Ich werde sie scharf im Auge behalten.«
»Nein. Überlassen Sie das Ihren besten Leuten. Es gibt da etwas anderes, das ich von Ihnen persönlich erledigt haben möchte.«
»Und das wäre …?«
»Jon Smith. Möglicherweise ist er in Hongkong.« Feng schnalzte interessiert mit der Zunge. »Dieser Mann ist wie die Schlange um Mitternacht. Ständig taucht er da auf, wo man am wenigsten mit ihm rechnet.
    Sie haben mich nicht gewarnt, dass er so raffiniert ist.« McDermid

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