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Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Titel: Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frl. Krise , Frau Freitag
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beiden jungen Menschen. Glücklich und verliebt. Jetzt tätschelt er auch noch ihren Bauch. Wahrscheinlich können die sich sonst in der Öffentlichkeit nicht so zeigen, jedenfalls nicht, wenn Leute dabei sind, die sie kennen und verdächtigen. Da macht sie bestimmt einen auf leidende Witwe und er mimt den platonischen Witwentröster.
    Was spielen die für ein Spiel? Ist er nun der leibliche Vater oder nicht?
    Und verflixt, was sag ich jetzt? Ich kann ja schlecht danach fragen.
    «Mir ist das ganz egal, ob es ein Junge oder Mädchen wird. Hauptsache gesund!», sagt der potenzielle Vater jetzt wichtig, so als ob das eine Erkenntnis wäre, auf die er als Erster gekommen sei.
    Franziska nickt und haucht in seine Richtung: «Natürlich. Aber ich will unbedingt, dass er deine schwarzen Locken hat, Jörgli!»
    Jörg fährt sich mit einer Hand durch die raspelkurzen dunklen Haare und grinst. Der Mann sieht wirklich sensationell gut aus! Schönere Gene für ein Kind konnte sich Franziska nicht aussuchen.
    «Locken? Da haben Sie gute Chancen. Locken werden dominant vererbt», rutscht es mir heraus. Oh nee, die Biologielehrerin bricht durch!
    «Echt?» Franziska strahlt. «Ich habe Schnittlauchhaare. Hoffentlich ähnelt es dir ganz doll, Jörgli!»
    «Na, warten wir’s ab!» Jörgli küsst sie auf die Nasenspitze. «Wenn es wird wie du, mein Herz, dann nehmen wir es aber auch, oder?»
    «Und Günther?», möchte ich ausrufen. «Was ist mit Günther?» Aber ich beiße mir auf die Zunge. Später erst, in ein, zwei Jahren, wird man sagen können: «Ganz der Papa!», und sich vielsagende Blicke zuwerfen.
    Vielleicht macht die Polizei auch einen Gentest. Das wäre gut – dann wüsste man doch endlich, wo man dran ist.
    Wenn ich mir die zwei so betrachte … Die haben den Günther ganz schön hinters Licht geführt. Er muss den beiden Turteltäubchen ja mächtig im Weg gewesen sein.
    Franziska und Jörg – verliebt über beide Ohren, verliebt und dann schwanger und dann … Völlig skrupellos?
    Die Witwe Altmann streichelt mit ihrem Zeigefinger Vickis Wange. «Tschüss, kleine Viktoria! Ich muss mich mal weiter nach einem Kinderwagen umsehen.» Der Finger ist krumm wie ein Hexenfinger.
    Unwillkürlich ziehe ich Vicki mit einem kleinen Ruck zurück.
    DIE soll mein Baby nicht anfassen …!
    Jetzt aber schnell zu Frau Doktor Wernecke! Der Termin ist ja schon in fünf Minuten.
    Wann war ich zum letzten Mal beim Kinderarzt? Ich kann mich nicht erinnern. Es muss ewig her sein, meine Töchter sind ja jetzt schon in den Zwanzigern. Den Kinderwagen lasse ich unten im Hausflur stehen. Das olle Ding wird niemand klauen. Wie Männe geguckt hat, als ich ihm erzählt habe, dass der neue weg ist. Der war so verdutzt, dass er nicht mal geschimpft hat. Und Eileen … die Arme, die hatte sich so gefreut, dass sie mal so ein schönes Teil hatte. Und nun ist der Wagen futsch. Na ja, nicht zu ändern. Ich darf wieder wie eine arme mittellose Oma herumlaufen. Wenigstens habe ich der Kleinen dieses schöne Jäckchen von Petit Bateau gekauft, das macht auch ein bisschen was her.
     
    Die Arzthelferin an der Rezeption lächelt mich professionell-freundlich an. «U 4 bei Ihrer Enkeltochter? Und impfen?» Ich nicke.
    «Nehmen Sie bitte noch einen Moment im Wartezimmer Platz, Fr. Wuttke!» Frau Wuttke, auch das noch!
    Das Wartezimmer ist fast leer. Nur eine junge Frau mit ihrem kleinen Sohn …
    «Frl. Krise!»
    «Judith!» Nee, das glaube ich nicht. Judith Maier, meine frühere Kollegin! Unsere Referendarin, die damals nach dem Examen nach Tempelhof oder sonst wohin versetzt wurde.
    «So ein Zufall, dass wir uns hier treffen! Ist das dein Enkelkind?» Verwirrt nicke ich. Auch egal, soll die doch denken, was die will.
    «Herzlichen Glückwunsch! Die ist aber süß, die Kleine. Wie heißt sie denn?»
    «Viktoria-Estelle.»
    Judith guckt mich verwundert an.
    «Und das ist dein Kind?», lenke ich schnell ab.
    «Ja, das ist Louis. Ach, Frl. Krise, ich freue mich ja so, dass ich dich treffe. Wie geht’s dir denn?»
    «Mir geht’s gut, Judith. Danke. Aber in der Schule … Hast du gehört?»
    Durch Judith geht ein kleiner Ruck. Sie zieht ihren Sohn, der auf ihre Knie gestützt neben ihr steht, näher an sich und seufzt: «Schrecklich! Ganz schrecklich! Die Zeitungen waren ja voll davon. Mord! Der arme Günther. Dass der mal so enden würde. Den Täter hat man noch nicht, oder?»
    «Nein, der läuft noch frei rum. Wir sind alle fix und fertig, das kannst du

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