Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln
der Wernitzki Altmanns Mörder sein?
« FRAAAUUU FREEEIIITAAAG ! FRAAAUUU FREEEIIITAAAG !»
Wer brüllt denn da so laut meinen Namen?
« FRAAAUUU FREEEIIITAAAG , hier oben an der Treppe!»
«Waaas denn, Frl. Krise? Komm doch runter!»
«Komm du mal hoch! Ich kann den Kinderwagen so schlecht alleine runtertragen!»
« KINDERWAGEN ??? Mann, Frl. Krise, warum musst du denn das Baby schon wieder mitbringen?»
«Ja, passte mir auch nicht, Frau Freitag, kannst du mir glauben. Aber Eileen ist krank. Das Kind ist über Nacht bei uns, da musste ich es mitnehmen. Ist doch egal. Die Kleine schläft bestimmt zwei, drei Stunden. Hier, pack mal an!»
«Wie? Kann der tolle Bugaboo nicht alleine die Treppe runtergehen? Boah, ist der schwer. Das geht auf die Bandscheiben. Los, jetzt mach mal hinne, die Bahn kommt gleich.»
«Nun sei mal nicht so hektisch, Frau Freitag! Vorsicht! Und wohin fahren wir überhaupt? Du hast vorhin am Telefon so geheimnisvoll getan – gibt es eine neue Spur?»
«Hm, neue Spur – nicht direkt. Wir fahren jetzt erst mal nach Moabit.»
«Sag mal: SPINNST DU ??? NACH MOABIT ? Was wollen wir denn da?»
«Ich will mich mal bei Wernitzki ein bisschen umgucken. Und jetzt beeil dich, Frl. Krise, die Bahn kommt gleich.»
«Was ist das für ein Schwachsinn? Ein bisschen umgucken. Willst du bei ihm klingeln und die Wohnung durchsuchen?»
«Nicht gerade die Wohnung, aber den Hinterhof. Vielleicht hat er einen Fahrradanhänger.»
«Na dann viel Glück, da komm ich nicht mit.»
«Oh Mann, Frl. Krise! Hast du eine bessere Idee? Willst du denn nicht Altmanns Mörder finden? Reicht dir dein Kinderwagenruhm? Ich sag dir, der Wernitzki ist nicht sauber. Wohnt direkt beim Tat…»
«Ich will gar keinen Ruhm. Und Wernitzki ist in meinen Augen eine arme Wurst. Ein Mörder … niemals! Wer weiß, vielleicht ist das ja auch ein Fremder gewesen. Was wissen wir denn schon von Günthers Privatleben? Der kann ja sonst was für Kontakte gehabt haben, zu Frauen, zu Mädchen und so.»
«Ja, genau, Günther war der Kopf eines internationalen Kinderpornorings. Das glaubst du doch selbst nicht. Guck mal, die Polizei geht doch auch immer jedem kleinen Hinweis nach, und das machen wir eben auch. Und wenn wir nichts rausfinden, dann war Estrella wenigstens noch ein bisschen an der frischen Luft. Da kommt die Bahn! Los, Frl. Krise, du kommst jetzt mit! Lass mal hier hinten einsteigen.»
«Na gut, in Gottes Namen. Wenn es denn unbedingt sein muss. Wie müssen wir denn fahren?»
«Bis Berliner Straße und dann umsteigen und dann bis Turmstraße.»
«Ach, auch noch umsteigen! Frau Freitag, mal ehrlich, das ist doch voll die sinnlose Aktion!»
«Also, hier, guck, ich habe mir die Straße ausgedruckt. Wir gehen erst mal zu seinem Haus, und dann versuchen wir reinzukommen, und dann gucken wir uns auf dem Hof um.»
«Wir besichtigen da die Mülltonnen, oder was?»
«Mann, Frl. Krise, hast du noch nie ‹Tatort› gesehen? Wir gucken uns um, und dann finden wir irgendwas, und das tun wir dann in diese Plastiktüte, hier.»
«Hahaha, Alditüte! Im Fernsehen haben die aber immer kleine Gefrierbeutel. Hast du auch so weiße Anzüge dabei?»
«Nee, aber hier, ich habe in der Apotheke diese Gummihandschuhe gekauft. Nicht, dass …»
«Das glaube ich jetzt nicht, Frau Freitag! Gummihandschuhe! Eine Taschenlampe wäre vielleicht sinnvoller gewesen! Ist stockdunkel draußen!»
«Scheiße, du hast recht. Eine Taschenlampe wäre gut gewesen, aber ich glaube, das Handy reicht. Nächste müssen wir raus.»
Die Turmstraße ist ja noch ganz belebt um diese Uhrzeit, aber ansonsten scheint diese Gegend ziemlich finster zu sein. Die Bremer Straße ist lang. Nix los hier, reine Wohngegend. Olle Häuser, viele Graffiti, ein bisschen abgeranzt das alles. Weshalb der Hannes ausgerechnet hier wohnt?! Ist bestimmt billig. Wahrscheinlich in der Studentenbude hängengeblieben. Wundert mich irgendwie nicht, so antriebsarm, wie der ist.
«So! Bremer Straße Nummer 58 . War doch leicht zu finden.»
Das Haus ist ein typischer vierstöckiger Berliner Altbau, aber einer von der armseligen Sorte. Keine Balkone, keine Verzierungen, keine edle Haustür. An diesem Gebäude ist lange nichts mehr gemacht worden. Der Putz bröckelt, und die Holzfenster sehen marode aus.
«Mach mal die Tür auf, Frl. Krise, ich gucke, dass keiner kommt.»
«Abgeschlossen! Na, toll!»
«Und jetzt, Frl. Krise?»
«Keine Ahnung. Du kannst ja mal bei
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