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Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Titel: Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frl. Krise , Frau Freitag
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Hannes klingeln und sagen, die Ermittlerinnen sind da!»
    «Haha, sehr witzig. Jetzt sei bitte nicht so negativ. Meinst du, wir sollten es mal bei irgendeinem anderen Namen versuchen? Aber was sag ich denen? Für die Post ist es ein bisschen spät, oder?»
    «Ich weiß nicht. Es ist für alles zu spät, irgendwie. Ehrlich gesagt, Frau Freitag, ich würde auch nicht aufmachen, wenn es um diese Uhrzeit bei mir klingelt! Ist doch schon halb elf.»
    «Vielleicht warten wir einfach, bis jemand reingeht oder rauskommt.»
    «Hm. Das kann ja dauern!»
    «Willst du nicht doch einfach bei Wernitzki klingeln? Wir können ja unsere Stimmen verstellen.»
    «Nee, das ist mir zu aufregend. Soll ich mal hier? Bei Yilmaz? Die können vielleicht kein Deutsch!»
    «Und dann? Was ist denn der Vorteil, wenn die kein Deutsch können, Frl. Krise? Vielleicht schicken die uns gleich einen halbstarken Sohn runter, nee, nee, lass mal.»
    «Psst! Frau Freitag! Dahinten kommen welche!»
    «Wo?»
    Zwei Gestalten biegen um die Ecke. Als sie näher kommen, können wir einen Jungen und ein Mädchen erkennen – irgendwas zwischen 8 . und 9 . Klasse, das registriert mein scharfes Pädagoginnenauge sofort. Die gehen auf einmal ganz langsam, stoßen sich mit den Ellenbogen an, zeigen auf uns und bleiben stehen. Das kann jetzt nicht sein! Hikmet aus meiner Klasse! Hilfe!
    «Hey, Frau Freitag! Hallo, Frl. Krise! Was machen Sie denn hier?»
    «Hallo, Hikmet! Wir gehen gerade ein bisschen spazieren. Nette Straße. Du wohnst hier, oder?» Frl. Krise ist ganz cool.
    «Ja, ich wohne Bremer Straße, das ist hier meine große Schwester! Wir wohnen gleich dahinten bei diese Ecke neben Plus.»
    «Aha! Wie praktisch!»
    «Ja, wa? Wollten Sie zu Herr Wernitzki, Frau Freitag?»
    «Wie kommst du darauf?»
    Jetzt Achtung! Die kennen sich hier aus! Oh nein, hoffentlich erzählen die morgen nicht brühwarm dem Wernitzki, dass sie uns hier gesehen haben.
    «Weil, ihr steht genau vor sein Haus! Da oben wohnt er, dritter Stock, da wo diese Lampe an ist!»
    «Echt!? Herr Wernitzki wohnt hier?» Frl. Krise ist die geborene Lügnerin, sie legt ihren Kopf in den Nacken und sieht suchend nach oben.
    «Na, so ein Zufall, dass wir hier vorbeikamen. Das ist also deine Schwester, Hikmet?», frage ich zur Ablenkung.
    «Ja, Yasemin! Ich hab sie gerade bei meine Tante abgeholt! Sie darf nicht abends alleine hier gehen. Erlaubt mein Vater nicht. Ist gefährliche Gegend für Mädchen, Frau Freitag!»
    «Hm … ja, wir wollten auch gerade zur U-Bahn zurück!» Ich zeige in die entgegengesetzte Richtung, in die die beiden gehen wollten.
    «Okay, dann macht’s mal gut, ihr zwei!»
    So, und jetzt nichts wie weg hier! Dass man aber auch überall Schüler trifft!
    «Frau Freitag, wusstest du eigentlich, dass Hikmet hier wohnt?»
    «Nee.»
    «Und, fällt dir nichts auf?»
    «Was soll mir denn auffallen?»
    «Na, wenn Hikmet hier wohnt, dann könnte ja auch er den toten Altmann zur Treppe geschafft haben.»
    «Du meinst, der Mensch mit dem Fahrradanhänger war Hikmet? – Nee. Auf keinen Fall!»
    «Frau Freitag, wie kannst du dir da so sicher sein?»
    «Frl. Krise – also erstens: Hikmet ist viel zu schwach, um den Altmann in einen Anhänger zu wuchten. Der rastet zwar leicht aus, wenn er sich provoziert fühlt, aber besonders kräftig ist der nicht. Und zweitens: Hikmet ist Türke.»
    «Na und?»
    «Frl. Krise – hast du schon mal einen Türken auf einem Fahrrad gesehen?»
    •
    «Merhaba, Onkel Ali!»
    «Tachchen, Frl. Krise! Ick räum hier nur noch dit weg, denn jibt’s gleich frischen Kaffe!»
    Onkel Ali verstaut ächzend große Kartons mit Ware im Nebenraum – nee, danke, das wäre echt kein Job für mich! Immer in diesem engen vollgestopften Späti arbeiten! Meinen Traum vom Kaufmannsladen habe ich seit dem Schirmer-Date begraben.
    Apropos Schirmer! Weshalb trägt der Onkel kein weißes Käppi? Da gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder er findet sich damit zu hässlich, oder das mit Johanna ist wirklich aus und vorbei – dafür spräche ja auch die Heulattacke im Unterricht.
    «So, Frl. Krise! Allet fertich. Jetzt jeht’s weiter hier vorne. Wie war’s inna Schule?»
    «Ach, wie immer. Anstrengend. Es wird Zeit, dass es Ferien gibt! Übrigens, Onkel Ali, du hast ja nicht dein Mützlein auf!»
    «Ja, wa?» Onkel Ali strubbelt sich durch die Haare. «So ohne fühlt sich dit viel besser an, kann’ste ma glooben!»
    «Aber … du solltest doch …»
    «Mit die Frau

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