Der Amboss der Sterne
auflösen und Saiten sich gegenseitig töten. Diese Zeit nicht kontrollieren, oder wissen, wann. Wir müssen den gekrümmten Weg vermeiden und die, welche ihn gehen; denn sie führen unsere eigene Auflösung, eigene Saitenkämpfe herauf.«
»Du denkst, daß wir als Gesellschaft zusammenbrechen«, sagte Paola.
»Nicht bekannt«, sagte Eye on Sky. »Aber wenn wir mit euch bleiben, Gefahr von Ansteckung, Gefahr von Einfluß.«
»Denkst du, wir werden… euch krank machen?« fragte Paola.
»Uns zusammenbrechen lassen.«
Martins Magen verkrampfte sich. Er klammerte sich mit den Fingern fester an das Leiterfeld.
Er sagte: »Wir müssen zusammenarbeiten. Wie groß auch die Risiken sein mögen. Wir haben immer noch die gleichen Ziele.«
»Das ist noch nicht entschieden. Getrennte Schiffe, die zusammenarbeiten. Das ist vorerst beschlossen. Über getrenntes Arbeiten könnte später entschieden werden.«
Auf der Trojanisches Pferd hatten noch keine Trennungen der Crews stattgefunden.
Eye on Sky, Martin, die Mutter und die Schlangenmutter rollten sich im Dunkeln zusammen und verfolgten die methodische Wiedergabe von Information über Sleep. Martin fielen vor Müdigkeit die Augen zu, wieder überladen mit den Wundern dessen, was diese künstlichen Wesen geschaffen hatten oder ererbt oder beides.
Hans hatte seit sieben Stunden nicht mit Martin gesprochen. Stonemaker und Eye on Sky hatten sich mehrfach beraten. Martin hoffte, dies bedeutete, daß Hans ernsthaft die Daten durchsah.
Ariel und Erin kamen in die Kabine und stellten sich zu beiden Seiten von Martin hin, der ihre Hände ergriff und drückte. Danach nahm er die Beobachtung wieder auf.
In Gruppen oder in ihren Kabinen allein studierten Brüder und Menschen die Information. Erin sagte: »Sie ist erschütternd.« Die Lebenszyklen zweier verwandter Species zogen vor ihnen vorbei. Sorgsam in den tiefen Gewässern von Sleep deponierte Eier, Nestlinge, die zur Oberfläche aufstiegen wie Quallen, um von Fischer-Eltern gefangen zu werden, die ihnen Kapseln mit ihrem genetischen Material injizierten. Die Nestlinge erzeugten danach wiederum Eier, die in grünen und purpurnen Wäldern auf dem dritten Planeten abgelegt wurden. Nach dem Schlüpfen wurden daraus Bewohner von Seen und Strömen, die sich schließlich in Dörfern zusammenfanden und ihre soziale Struktur änderten, bis sie bereit waren, ›geerntet‹ und zu Gesellschaften von Erwachsenen erzogen zu werden…
Es gab noch viel mehr Information über die Treppengötter im Innern von Sleep. Diese schien freilich unvollständig zu sein. Es war nicht klar, woher und wie sie ihre Energie bezogen.
»Jennifer denkt, sie können im Kern aus Neutronium Quarkmaterie bilden«, sagte Ariel. »Wir befinden uns gerade in ihrer Kabine. Sie wird krank werden, wenn sie nicht etwas Ruhe findet.«
Die Doppelsaat paßte sich noch an die von Stunde zu Stunde auf den neuesten Stand gebrachten Gehirne der Schiffe an. Die Mutter und die Schlangenmutter hielten Martin und Eye on Sky auf dem laufenden, wenn größere Veränderungen gemacht wurden, aber Erklärungen waren einfach gehalten. Jetzt stand Logistik und nicht Theorie an erster Stelle. Jennifer konnte keine Ignoranz ertragen und beschäftigte sich ständig mit Muttimathe.
»Sie bitten uns dringend, sie zu verstehen und anzuerkennen«, sagte Ariel und zog sich aus dem Labyrinth der Fruchtbarkeit Leviathans.
»Sie sind hoffnungslos verängstigt«, sagte Erin. Sie hatte sich in den letzten Tagen verändert. Die starken grünen Augen waren trüber, das Haar verfilzt und das Gesicht schlaffer. Es saugt Leben aus uns allen. »Aber sie sind so ungeheuer mächtig«, fügte sie hinzu.
Ariel zog eine Augenbraue hoch. »Ein paar Wilde brechen in dein Haus ein. Draußen im Dunkeln könnte es Tausende davon geben. Sie sind schlau und haben gesehen, wie eure Technologie ist… Sie machen aus alten Waffen neue. Würdest du Angst haben?« fragte sie.
Erin sagte mit verzerrter Miene: »Sie könnten uns wie Wanzen zerquetschen.«
»Warum sollten sie sich dann bemühen, uns zu überzeugen? Warum uns nicht gleich zerquetschen?«
»Vielleicht schätzen sie uns. Vielleicht haben sie wirklich ihrer Vergangenheit so gänzlich abgeschworen…«
»Sie hatten mit der Vergangenheit nichts zu tun!«
Martin schloß die Augen und sagte: »Bitte, das reicht!« Er wandte sich an die Mutter: »Wir müssen einige Entschlüsse fassen. Wir brauchen deinen Rat.«
»Rat wegen was?«
»Was zu tun
Weitere Kostenlose Bücher