Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
Vom Netzwerk:
und keine Spur von Nötigung. Hans hielt das für eine echte Möglichkeit.
    Werde ich mit ihm gehen wider meine bessere Einsicht und meine eigenen Wünsche?
    »Nein.«
    »Du wirst um eine weitere Zusammenkunft bitten. Ich werde eine Zehntagewoche brauchen, um alles an Ort und Stelle zu haben. Reichlich Zeit für dich, um mehr zu erfahren und dein Gewissen zu beruhigen.«
    »Ich denke nicht, daß sie auf ein weiteres Treffen eingehen werden.«
    »Versuch es! Gib ihnen Hoffnung! Spiel die richtige Karte aus!«
    »Sie werden uns töten«, sagte Martin.
    Hans gab diese Möglichkeit mit einem langsamen Kopfnicken zu.
    »Ich bin noch nicht mit den Informationen fertig, die sie dir gegeben haben. Vielleicht verraten sie uns ungewollt etwas Wichtiges, das wir gegen sie verwenden können. Und wenn du recht hast… werde ich vielleicht etwas finden, das auch mich überzeugt. Ich werde daran denken, Martin. Soviel bin ich dir mindestens schuldig.«
    Martin wußte, daß Hans der Drahtzieher war. Er kannte Martins Fähigkeiten und Grenze und die Grenzen der Verlorenen Jungen und Wendys, sogar der Brüder mit einer Klarheit, mit der zu leben schwierig gewesen sein mußte.
    »Ich werde um eine weitere Zusammenkunft ersuchen«, willigte Martin ein.
    Hans lächelte mit großen Augen. »Martin, du enttäuschst mich niemals. Ich liebe dich dafür. Laß es uns tun!«
     
    Ariel knirschte mit den Zähnen. Erin schwebte mit absichtlich ausdruckslosem Gesicht neben Cham. Hakim war bei Donna und George hinter ihnen.
    Martin sagte: »Wir stecken nicht voll drin. Nicht wirklich. Aber ich habe Hans gesagt, daß wir unsere Rolle spielen werden.«
    »Du hast dich nicht mit uns beraten«, tadelte Ariel.
    »Nein«, sagte Martin.
    »Das hättest du aber tun sollen«, sagte Erin.
    »Ich habe eure Meinungen vorgetragen.«
    »Aber du hast ihm gesagt, daß wir mitmachen würden«, sagte Erin.
    »Was könnten wir sonst machen?« fragte Martin.
    »In Bereitschaft bleiben«, sagte Ariel. »Die Crew ermuntern, einen anderen Boss zu wählen.«
    »Hans könnte der richtige sein«, erklärte Martin.
    »Wir könnten dem, was wir zu tun im Begriffe sind, einen Namen geben«, sagte Ariel. »Wie wär’s mit Völkermord.«
    »Quatsch!« sagte Cham.
    »Die Möglichkeit dafür ist im Gesetz enthalten«, wandte Hakim ein. »Wir haben geschworen, uns an das Gesetz zu halten. Ich halte es für möglich, daß die Wohltäter wußten, hinter solchen Schirmen könnten sich Killerzivilisationen verbergen; und haben das Gesetz formuliert…«
    »Wir befinden uns weit jenseits unserer Grenzen«, sagte Ariel. »Ich bin nicht so weit gereist, um Unschuldige zu töten.«
    »Es ist durchaus wahrscheinlich, daß einige Killer noch hier sind«, erwiderte Hakim unbeeindruckt.
    »Wir haben sie nicht gesehen!« rief Ariel. Martin fühlte ein angenehmes Vibrieren, weil sie wieder in Form kam. Perverserweise fand er sie so attraktiver.
    Hakim erklärte hartnäckig: »Es war unvermeidlich. Kein Schurke erscheint in Schwarz und brüllt Gemeinheiten. Auch die Bösen haben Kinder, ein Heim, Selbstachtung und Furcht vor Feinden.«
    »Ich habe nicht zugestimmt, Unschuldige zu töten!« rief Ariel. Sie breitete die Arme aus und öffnete die Fäuste. »Es ist mir gleich, was die Mütter uns sagen oder nicht sagen.«
    »Du bist auf die Mütter schon immer schlecht zu sprechen gewesen«, sagte Cham. »Ich glaube nicht, daß sie uns etwas verheimlichen. Sie bauen neue Waffen und lehren uns ihren Gebrauch…«
    »Ach, Unsinn!« sagte Ariel mit wütend verzerrter Miene. »Ich dachte, einige von euch hätten den Grips, sich das vorzustellen.«
    »Was denn?« fragte Hakim.
    »Die Mütter erfinden keine neue Waffen! Sie entdecken nicht plötzlich neue Gesetze und bringen sie zur Anwendung – was für ein Bockmist!«
    Aus Martins Bewunderung wurde rasch Ärger.
    Sie sagte: »Sie haben die ganze Zeit von diesen großen eindrucksvollen Techniken gewußt. Sie wollen ihre Karten bloß nicht mehr aufdecken, als sie müssen. Niemand vertraut uns, niemand sagt uns mehr, als absolut nötig ist. So ist es von Anfang an gewesen. Wenn wir zu glauben wünschen, daß wir ihnen bei der Entwicklung wunderbarer neuer Waffen helfen, wer wird uns da eines Besseren belehren? Die Mütter bestimmt nicht.«
    Martins Ärger richtete sich jetzt gegen ihn selbst. Er hatte diese Möglichkeit nicht einmal ins Auge gefaßt. Und warum nicht? Weil es keine Anzeichen dafür gab. Ariel kam wieder auf unsinnige Verdächtigungen

Weitere Kostenlose Bücher