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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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ist«, sagte Martin schlicht. »Ich bin überlastet und kann jetzt nichts klar erkennen. Kannst du es?«
    »Ich frage noch einmal, was für einen Rat suchst du?«
    »Sind alle diese Kreaturen unschuldig oder schuldig?« fragte Martin.
    »Sie sagen, sie seien von den Killern geschaffen worden. Das können wir weder bestätigen noch abstreiten«, antwortete die Mutter. Martins Magen verkrampfte sich wieder. Er hatte seit dem Gespräch mit Hans nichts gegessen.
    »Du fragst dich, ob die Killer noch hier sind und ob es einen Weg gibt, sie ausfindig zu machen und nur sie zu bestrafen«, sagte die Mutter.
    »Richtig.«
    »Wir haben nicht mehr Information als ihr.«
    Eye on Sky hörte ruhig zu. Als das Gespräch stockte, warf er ein: »Schlangenmutter und Schiffsgehirne stimmen zu. Es fehlen Indizien für Anwesenheit von Killern.«
    »Sie könnten sich verändert und sogar ihre Erinnerungen und Geschichten gelöscht haben, um der Bestrafung zu entgehen«, gab Martin zu bedenken.
    »Das ist möglich«, stimmte die Mutter zu.
    »Hältst du es für wahrscheinlich?«
    »Das kann ich nicht beantworten.«
    »Wenn wir aber die falsche Entscheidung treffen und sie alle oder einige von ihnen… töten, sind wir Verbrecher, nicht wahr? Würden wir nicht gegen das Gesetz verstoßen?«
    »Das Gesetz ist einfach«, erwiderte die Mutter. »Seine Auslegung ist nicht so einfach.«
    Martin zitierte: »›Vernichtung aller Intelligenzen, die verantwortlich für oder verbunden mit der Herstellung sich selbst reproduzierender und destruktiver Geräte sind.‹«
    »Das ist das Gesetz«, sagte die Mutter. Sie schwebte in der dunklen Kabine und projizierte Daten, die von ihrer Oberfläche aus Kupfer reflektiert wurden.
    Erin zitierte: »›Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Sünden der Väter an den Kindern heimsucht.‹«
    Eye on Sky zitierte seinerseits: »›Die Saite ist ein Teil der Flechte und erleidet die Schmach der Flechte.‹«
    Martins Miene verdüsterte sich. »Verlangt das Gesetz Rache an späteren Generationen?« fragte er.
    »Ich interpretiere das Gesetz nicht«, erwiderte die Mutter. »Das ist eure Sache.«
    Martin hob die Hand, um Ariel und Erin daran zu hindern, noch mehr zu sagen. Ariel murrte und zog die Knie an, bis sie ihre gekreuzten Arme berührten wie bei einem kleinen Mädchen, das man in die Ecke verbannt hat.
    Erin neigte in Gedanken vertieft den Kopf zur Seite. Er fragte die Mutter: »Warum hat man uns nicht angegriffen? Sie haben die Mittel dazu… Sie hätten uns gleich bei der Ankunft vernichten können.«
    »Eure Gedanken sind vielleicht ebenso informiert wie die der Schiffe«, erwiderte die Mutter. »Indessen tauchen in den Schiffsgehirnen manche möglichen Erklärungen auf.
    Die Bewohner dieser Planeten müssen äußert zuversichtlich sein, uns vernichten zu können. Darum spielen sie mit uns in dem Wunsche, möglichst viel zu erfahren. Sie könnten versuchen, uns zu fangen und zu beherrschen, um mehr über die potentielle Bedrohung zu erfahren. Vielleicht leben die Killer nicht mehr hier. Die Wesen, denen wir begegnet sind, warten vielleicht auf das erste Zeichen unserer Aggression. Sie könnten tatsächlich destruktives Verhalten verabscheuen und extreme Tricks anwenden, um unser Schiff nicht zu beschädigen. Obwohl das wohl nur eine entfernte Möglichkeit ist, könnte die zur Schau gestellte Macht ein Bluff sein. Es gibt noch andere Hypothesen, aber die dürften weniger nützlich sein.«
    »Sie könnten Waffen besitzen, die sie uns bisher nicht kundgetan haben.«
    »Das erscheint möglich«, erwiderte die Mutter.
    »Sie müssen doch etwas planen.«
    Die Mutter widersprach ihm nicht.
     
    Hans und Martin sprachen privat über Mofix. Dreizehn Stunden waren seit dem Ende des Blackouts vergangen. »Wir haben den größten Teil der Information durchgesehen, die ihr übermittelt habt«, sagte Hans. »Ich habe den Eindruck, euch in vollem Schwung erwischt zu haben.«
    »Du wirst auch mit Eye on Sky sprechen müssen«, sagte Martin.
    »Die Brüder werden ihre Entscheidung getrennt fällen«, entgegnete Hans.
    »Wir haben unsere Crews noch nicht geteilt«, entgegnete Martin.
    »Hast du schon einen Entschluß gefaßt?«
    Martin hatte nicht geschlafen und nicht viel gegessen. Er blinzelte heftig, die Augen vor Anstrengung gerötet und unfähig, aus den Tausenden von Bildern, die er gesehen hatte, ein bestimmtes herauszugreifen: Einsammeln der Jungen, nachdem sie im Ozean von Sleep

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