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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Hauch. Frisbees Ränder wurden braun wie angebrannter Brotteig, wobei das unbekannte ›Haar‹ in den Raum davontrieb. Cueball war unverändert. Gophers in unmöglich tiefen Kavernen strahlende Lichter brannten heller und blauer, wie Fackeln.
    Sie kamen zu Puffball mit seinen immensen samenartigen Konstruktionen. Einige Samen hatten von der Oberfläche abgehoben – drei, sechs und mehr unterwegs. Auch Dornen an der Spitze der Samen brachen sich los und flogen mit hoher Geschwindigkeit nach draußen.
    »Greifen sie an?« fragte Hakim.
    »Ich weiß nicht. Gib dies per Mofix an Windhund und Würger weiter!«
    »Schon geschehen«, sagte Hakim. Einen Moment später verzog er den Mund und sagte: »Es gibt keine Mofixverbindung. Sie empfangen nicht. Ich weiß nicht, wo sie sind.«
    Paola und Erin kamen auf die Brücke.
    »Wir haben Schwierigkeiten«, sagte Martin. »Hakim, bring uns aus dem Orbit!«
    Silken Parts schob sich durch die Tür, als Hakim das Schiff von Sleep weg dirigierte.
    »Was ist los?« fragte Erin.
    »Wir wissen es nicht, aber ich bring uns von hier weg.«
    »Jetzt haben wir eine Antwort«, gab Hakim bekannt. »Von Sleep…«
    Salamanders Stimme erfüllte die Brücke. »Auf vier unserer Welten hat es Risse gegeben.« Das Bild Salamanders erschien in flacher Projektion. Der Kamm zeigte direkt nach außen, drei Augen waren offen. Zwischen den Worten laut zischend bemühte sich der Bischofsgeier, seine Unruhe zu übermitteln.
    »Wir wissen nicht, was geschieht«, sagte Martin.
    »Es wird mit Gleichgewichten manipuliert. Diese Welten sind empfindlich, und viele Leben befinden sich in Gefahr.«
    »Wir haben nicht kommuniziert mit unserer…« Martin konnte die trügerische Aussage nicht vollenden. Seine Zunge war in so vielen Ausflüchten stecken geblieben. Er starrte einfach auf das Bild Salamanders. Der Bischofsgeier hob seinen Kamm und zischte leise. Er sagte: »Ihr seid Lug und Trug. Wir wünschen keinen weiteren Kontakt mit euch.«
    Bild und Stimme verschwanden. »Ende der Sendung«, sagte Hakim. »Immer noch kein Erfolg mit Mofix zur Windhund.«
    Der Rest der Crew drängte sich auf der Brücke und sah zu, wie sich während der nächsten halben Stunde das lange Drama abspielte.
    Die drei identischen Planeten – Pebbles One, Two und Three – erglühten plötzlich in dunklem Rotorange, dann rot, dann weiß – je nach ihren Entfernungen vom Schiff. Ihre Oberflächen lösten sich auf wie Farbe im Wasser zu aufsteigenden und sinkenden leuchtenden Flecken.
    »Wer tut das?« fragte George Dempsey. »Sie oder wir?«
    Die Samen von Puffball wirbelten herum wie von einer Brise getrieben. Bei einem solchen Maßstab kündete diese einfache Bewegung von ungeheuren Energien.
    Martin konnte bei dem folgenden lauten Geplapper kaum nachdenken. Die Kabine füllte sich mit Gerüchen der Brüder, die ihm in den Augen brannten. Er sah eine Saite an sich vorbeikriechen und beobachtete dann, wie ein Bruder – er konnte nicht feststellen, welcher – zerfiel. Silken Parts fing sofort an, die Saiten einzusammeln, die sich mit hilflos wedelnden Fühlern an Felder klammerten.
     
    Sie wußten nicht einmal, welche Waffen die Windhund jetzt besaß, oder wie deren Wirkung sein würde. Ein Effekt war ganz deutlich. Die Attacke war fast gleichzeitig auf viele Ziele gestartet worden, nach dem Eintreffen von durch Licht übermittelter Information in Intervallen zu schließen, die allein durch die Distanz bestimmt waren. Das ließ für Martin auf Mofix schließen; und das erste Objekt, welches seinen Charakter verändert hatte, war Blinker gewesen, die mächtige Mofixstation.
    Was haben sie vor?
    »Ich weiß, was geschehen ist«, sagte Ariel gerade laut genug, daß Martin es hören konnte, während sie sich an ein Feld hinter ihm klammerte.
    »Was denn?«
    »Hans hat den Krieg angefangen, ohne es uns wissen zu lassen.«
    Mit einem kurzen Moment der Benommenheit, als ob er all das schon einmal durchgemacht hätte, erkannte Martin, daß sie wahrscheinlich recht hatte.
    Hans hatte sie benutzt, um die Windhund scharf zu machen.
    »Warum sind wir dann nicht tot?« fragte Martin. Sein ganzer Rücken kribbelte in Erwartung drohenden Todes.
    Ariel zuckte die Achseln. »Laß ihnen Zeit!«
    Die Mutter und die Schlangenmutter kamen auf die Brücke. Die Mutter sagte: »Dieses Schiff ist seit einer Stunde ständigem Angriff ausgesetzt; und unsere Fähigkeit, uns gegen ihre Waffen zu panzern, nimmt ab. Wir übernehmen jetzt die Kontrolle.

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