Der Amboss der Sterne
Superbeschleunigung wird verlangt.«
»Wir haben nicht den Treibstoff…«, wandte Martin ein.
»Wir werden so viel umwandeln, wie wir können.«
»Könnt ihr mit den anderen Schiffen kommunizieren?«
»Ja«, sagte die Mutter.
»Windhund und Würger?«
»Ja.«
»Greifen sie an?«
»Ja.«
»Wußtest du, daß sie angreifen würden?«
»Nein.«
»Das hättest du aber wissen müssen… Du hättest wissen müssen, wann sie angefangen haben.«
Die Mutter antwortete nicht. Die volumetrischen Felder dehnten sich aus. Martin fühlte ihren Zugriff und die jähe Verhinderung aller körperlichen Bewegung.
Alles wurde in dem Schlamm verlangsamt. Martin versuchte, die Fäden seiner Aufmerksamkeit beisammen zu halten. Er musterte aufmerksam die Brücke, um Effekt von echter Wahrnehmung zu trennen.
Die Brücke veränderte sich. Es wuchsen Wände und trennten sie in Paare auf. Martin sah, daß Ariel mit ihm eingeschlossen werden würde. Sie starrte ihn an, und er wandte den Kopf ab. Die volumetrischen Felder erlaubten jeder Partikel, sich, wenn auch langsam, zu bewegen.
Ariel fragte: »Kannst du mich hören?«
»Nur knapp.«
»Ich denke, wir haben uns geteilt. Trojanisches Pferd.«
Martin sagte: »Soweit hast du recht.«
»Mach mir deswegen keinen Vorwurf«, sagte Ariel.
Er schüttelte den Kopf. »Niemals.«
»Er hat uns unserer Rechte beraubt«, sagte sie – ziemlich gleichgültig, wie es Martin schien.
Die Superbeschleunigung hörte nach zwei Stunden auf. Martin war kaum wieder bei Verstand, als die Stimme des Schiffs sagte: »Erster Angriff abgeschlagen. Wir werden verfolgt.«
»Was, zum Teufel, ist geschehen?« fragte Martin und versuchte, durch Kopfschütteln seinen Verstand anzuregen, wobei er seinen Körper in der richtungslosen, gewichtslosen und sinnlosen Zelle reckte.
Eine andere Stimme, die Hans mitten in einem triumphierenden Kampfruf erwischte. Ariel stieß einen leichten Schrei aus, wie ein Kaninchen in Todesgefahr.
»Martin, wir tun es! Die Trojanisches Pferd ist höllisch weit weg und hat sich geteilt. Wir haben euch nicht vergessen. Wir spüren euch nach. Aber man verfolgt euch.«
Die Zelle hatte weder einen Bildschirm noch eine Sternsphäre. Martin schrie: »Zeigt uns etwas! Sagt, was vor sich geht!«
Das Schiff versuchte zu sprechen, aber Hans rief dazwischen: »Wir haben unsere Schachzüge gemacht. Bedaure, es euch nicht mitgeteilt zu haben.« So ganz lässig. Bedaure, es euch nicht mitgeteilt zu haben.
»Was, zum Teufel, geschieht, Hans?«
Ariel schob sich in eine Ecke, um ihm nicht im Weg zu sein.
»Die Trojanisches Pferd hat sich gespalten. Irgend etwas folgt euch. Es sucht sich bestimmt nicht zu verstecken und ist direkt an eurem Hintern. Ihr und zwei weitere sind alles, was sie haben beschatten können. Ich möchte sagen, daß sie euch benutzen, um etwas Größeres zu finden. Falls ihr sie nicht zu uns führt – und das wirst du nicht, mein Freund –, seid ihr Staub.«
»Wir haben dieses Schiff in zehn Einheiten geteilt und diese in verschiedene Richtungen von Leviathan weg beschleunigt«, sagte die Stimme des Schiffs, fast gleichgültig an dieser Stelle.
Wir sind immer noch wertvoll als Hinweise darauf, wo sich die großen Schiffe befinden. Sie kennen uns. Sie kennen unsere Psychologie. Sie haben es gleich herausgebracht, daß wir uns selbst nicht aus freien Stücken opfern würden und daß an irgendeiner Stelle eine Rettungsaktion versucht werden würde.
»Warte einen Moment!« sagte Hans.
Ariel streckte die Hand aus, und Martin ergriff sie. Sie sagte: »Er wird uns opfern.«
»Zeig mir etwas!« sagte Martin zu dem Schiff, welche Art von Schiff und wie groß es auch sein mochte. »Zeig mir die Außenseite! Was uns folgt!«
An einer Wand erschien ein kleiner Schirm. Eine weiße, mit leuchtenden blauen Punkten besetzte Sphäre zeigte sich darauf.
»Harpal hat eure Koordinaten«, sagte Hans. »Wir werden es kriegen, Martin. Es ist un-glaublich!«
Die weiße Sphäre bekam Blasen wie ein Plastikball, der von einer Fackel berührt wird. Die Blasen platzen, und die Sphäre verschwand. Wogen von Finsternis verdeckten die wirbelnden Sterne und strömten von der Sphäre auf sie zu.
»Superbeschleunigung«, sagte die Stimme des Schiffs. Felder griffen wieder zu, und Martin schrie.
Aber der Schrei erstickte als dumpfes Glucksen in seiner Kehle.
Eine unbestimmte Zeit später konnte er wieder hören und sehen.
Harpals Stimme sprach in sein Ohr: »Wir haben deinen Hund,
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