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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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bei einer Zehntageskonferenz vor! Falls sie nicht zuhören und es schon wissen. In diesem Falle ignorieren sie uns oder tun etwas.«
    »Die Mütter horchen nicht heimlich.«
    Hans zog ein Gesicht, beschuldigte Martin aber nicht der Naivität.
    Martin sagte: »Zum Donnerwetter, das tun sie wirklich nicht. Dafür haben sie keinen Grund.«
    Hans zog seinen Overall an. Sein Gesicht war durch Martins Ton etwas gerötet. Er sagte knapp: »Wenn du meinst, Bruder. Ich meine bloß, daß sie über alles, was wir tun, auf dem laufenden sein wollen. Sie sind für uns verantwortlich, oder mindestens verantwortlich, dafür zu sorgen, daß unsere Aufgabe erfüllt wird gemäß dem Gesetz. Wenn ich sie wäre und es mit einem Haufen Verlorener Jungen und Wendys zu tun hätte, würde ich todsicher Kontrolle über uns behalten.«
    Martin trat zurück, als Hans vorbeiging. Hans hob die Arme und schüttelte den Kopf. »Aber du glaubst ihnen. Das ist okay.«
    Martin war sprachlos und fragte dann: »Ist denn jeder auf diesem Schiff zynisch geworden?«
    Hans wandte sich zu ihm um und zeigte mit dem Finger auf ihn. »Jedermann fühlt sich schlecht und verwirrt. Wie wäre es, wenn wir diesen ganzen Job sausen ließen? Wer trägt die Schuld? Du bist Boss.«
    Martin sagte ohne Zögern: »Das bin ich.«
    Hans starrte ihn an und grinste dann. »Wir sind die Führer, Bruder. Du und ich. Vielleicht werden sie uns kochen und fressen. Ich meine die Kinder, nicht die Mütter. Aber, zum Teufel, ich halte es für eine gute Idee, wenn wir um… volle Offenheit ersuchen, nicht wahr? Ich nenne das volle Partnerschaft. Mein Vater war Geschäftsmann. Hat Autos verkauft. Ich entsinne mich, wie er über Vertrauen sprach. Er sagte, er müßte glauben, daß das, was er täte, für den Kunden gut wäre, daß sie wirklich Partner wären; sonst könnte er sie nicht überzeugen. Selbst wenn er nicht die Wahrheit sprach, mußte er denken, daß er das täte, während er verkaufte… Ich war zehn. Die Wohltäter dachten nicht, daß er verdiente…« Er hob die Augen und sprach nicht zu Ende. »Laß uns es anpacken!«
    Martin rieb mit dem Finger an die Stoppeln seiner Backe. Er hatte sich seit zwei Tagen nicht rasiert. Noch nicht viel Bart.
    »Zusammen«, sagte Hans. »Auf diese Weise hat es mehr Schwung.«
    Martin sagte: »Nicht zusammen.«
    »Warum nicht?« Hans schien überrascht.
    »Weil ich der Boss bin«, sagte Martin und schaute weg.
    Hans rieb sich die Nase. »Besser du als ich, Bruder.«
     
    Martin saß allein in seinem Abteil innerhalb der verdunkelten Unterkunft, hatte sein Handy in der Hand und konzentrierte sich. Was waren ihre Grenzen? Wieviel hatte man ihnen mitgeteilt, und wieviel hatten sie einfach versäumt zu fragen? Es war Zeit, das herauszufinden, ehe er zu den Müttern ging und sich zum Narren machte.
    »Strategiediskussionen«, sagte er ins Handy. Eine Liste von Möglichkeiten schwebte vor seinem Gesicht in der Luft, und er griff zwei heraus: Panzer und Täuschung im Weltraumkrieg und Galaktische Ökologie und galaktische Verteidigungsstrategie. Er hatte beide Themen bereits studiert wie fast alle Kinder. Theodore hatte einige nützliche Bemerkungen eingetragen. Aber niemand hatte seines Wissens aktiv die Frage verfolgt, woher diese literarischen und visuellen Produktionen eigentlich stammten.
    Martin fragte: Autoren und Quellen, bitte.
    Das Handy projizierte: Autoren und Quellen nicht relevant.
    »Ich möchte sie auf jeden Fall erfahren. Als Boss. Als Anführer der Kinder.«
    Autoren und Quellen: Übersetzungen und Neuinterpretationen von Materialien, die von Zivilisationen stammen, welche Vertragspartner des Gesetzes sind.
    »Bitte mehr Details. Welche Zivilisationen? Wann?«
    Nicht relevant.
    »Ich fordere die Antwort und bitte nicht darum«, sagte Martin, immer noch ruhig. Aber er verstand Ariels Frustration noch besser. Er hatte dies nie versucht. In seiner Ignoranz war er damit zufrieden gewesen, seine Vorurteile nicht zu hinterfragen.
    Die Grundtexte und entsprechenden sensorischen Ergänzungen wurden vor dreitausendvierhundert Jahren geschaffen. Eine einzige Zivilisation war für die primären Quellen verantwortlich. Andere Zivilisationen haben etwas hinzugefügt und sie angepaßt. Namen der aktuellen Autoren der Grundtexte sind nicht bekannt.
    »Welche war die erste Zivilisation?«
    Martin hatte schon nach Details für recht viele Zivilisationen gefragt und war immer gespannt gewesen auf die Antworten, aber nicht so sehr, daß er

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