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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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sein. Wir sind auf uns allein gestellt. Wir entwerfen Strategien, die darauf gegründet sind, was sie uns beigebracht haben, und wir kontrollieren die Dämmerungsgleiter und alle Waffen. Sie sagen, sie würden Fragen beantworten, uns Information zukommen lassen, aber…«
    »Wir haben schon Schwierigkeiten mit ihrem Geiz gehabt«, sagte Harpal. Er war mittelgroß, schwarz, mit einem langen, sympathischen Gesicht. Er trug Wickelröcke anstatt Overalls; und darin hatte er versteckte Taschen, die ständig Überraschungen boten. Jetzt zog er eine Orange heraus und schälte sie. Man hatte ihnen seit etlichen Wochen keine Orangen zu essen gegeben. Er mußte einen persönlichen Vorrat angelegt haben.
    Stephanie schüttelte erstaunt den Kopf und sagte: »Das hätten sie uns zarter beibringen können.«
    Sig Butterfly war weniger zurückhaltend. Er sagte langsam und ruhig: »Gott verdamme das alles in die Hölle!« Sig hatte dunkle Haut, feine Gesichtszüge und lange Hände, die beim Reden miteinander rangen. Er fuhr fort: »Ich glaube, sie haben die menschliche Psychologie begriffen. Das ist verheerend. Wir haben uns gründlich angestrengt, und jetzt sagen sie uns, wir hätten…« Er schüttelte den Kopf und schloß die Augen wie im Schmerz.
    Joe Flatworm warf ein: »Vielleicht verstehen sie unsere Psychologie wirklich.« Joe erinnerte Martin an Surfer in Kalifornien. Es fehlte nur die Bräunung. Er ließ sein hellbraunes Haar zottig in sein freundliches Gesicht fallen, das einfach Freundschaft und Vertrauen weckte. Als Stephanie stöhnte, neigte Joe den Kopf zur Seite und lächelte. »Das meine ich ernst… Ich spiele den Advocatus diaboli.«
    »Mir kommt es so vor, als hätte ich alles fallen lassen«, gestand Martin. »Ich hätte dies kommen sehen sollen.«
    Harpal sagte: »Das hat niemand kommen sehen. Ariel liegt gar nicht so falsch. Die Mütter fangen an, mir auf die Nerven zu gehen.«
    Martin runzelte die Stirn. »Sie tun das, was sie tun sollten – uns vorbereiten.«
    Stephanie wollte etwas sagen, aber Cham Shark kam ihm zuvor. Der war kaffeebraun, hatte ein ausgeprägtes Kinn und kurzgeschnittenes Kopfhaar. Er war ein schwieriger, nicht sehr beliebter Boss gewesen.
    Während seiner Zeit waren die Kinder verkrampft und unglücklich gewesen, und er sagte jetzt selten etwas. Er stockte und sah Stephanie an. Die machte ihm ein Zeichen fortzufahren, überrascht, daß er überhaupt etwas sagte.
    »Die wollen, daß wir uns selbst vorbereiten«, sagte er. »Sie haben uns die Werkzeuge gegeben, aber benutzen müssen wir sie selber. Und das bedeutet, wir schaffen uns unsere eigenen Strategien in großem Maßstab… Unsere Spiele sind hinsichtlich allgemeiner Strategie immer schwach gewesen.«
    »So hast du gesprochen, als du Boss warst«, erklärte Joe Flatworm.
    Cham zwinkerte, nickte und verschränkte die Arme.
    »Wenn Cham recht hat, wollen sie uns aus demselben Grund an keine weiteren Strategien heranlassen, aus dem sie uns nichts über ihre Maschinen verraten…«, fuhr Stephanie fort. Dann machte sie eine Pause. »Vielleicht könnten sie sagen, das wäre so, weil das Gesetz von uns verlangt, die schmutzige Arbeit zu tun… Aber warum keinen mehrfachen Vorteil annehmen? Ich habe mit Ariel gesprochen. Ich will dir keinen nachträglichen Rat geben, Martin, aber sie ist hitzig, und du hast sie nicht genügend eingewickelt. Ich verstehe, warum sie frustriert ist.«
    »Sie ist eine Strafe«, sagte Martin mit uncharakteristischer Schärfe.
    »Du verbringst zuviel Zeit mit Schmusen zwischen William und Theresa«, sagte Stephanie mit typischer Offenheit. »Zieh deinen Draht ein und öffne die Augen! Sie hat mir erzählt, was du mir gesagt hast, wonach das Wissen der Mütter zu subtil wäre, als daß sie alles erklären könnten. Sie denkt, daß du wahrscheinlich recht hast, fühlt sich aber nicht so selbstgefällig wie du.«
    »Ich bin nicht selbstgefällig«, erwiderte Martin. »Ich weiß bloß nicht, was wir daran tun können. Es würde nicht helfen, wenn wir unter uns oder gegen die Mütter stritten.«
    Joe sagte: »Sie wollen ebenso sehr wie wir, daß wir unseren Job zu Ende führen. Das müssen sie.«
    »Dann sollten sie uns mehr vertrauen«, warf Cham ein. »Unser Unwissen ist eine ständige Frustration gewesen.« Er zwinkerte wieder und sah sich bei den anderen um, die ihn mit Überraschung betrachteten. »Ich bin kein Ziegelstein. Auch ich mache mir um all dies Sorgen.«
    »Martin, wenn wir ganz unabhängig wären,

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