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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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einfach, es sei Anti-M?«
    Jennifer lächelte strahlend. »Nicht so einfach, aber ich denke, das ist der Kern der Sache. Sie murksen mit privilegierten Bändern herum, spielen gleichzeitig mit den Gedächtnisspeichern riesiger Anzahlen von Partikeln in Atomen und erzeugen Anti-M. Ich habe die Muttimathe…«
    »Wie lange würde ich brauchen, um diese zu absorbieren?«
    Sie zog die Lippen zusammen. »Du würdest vielleicht drei Zehntagewochen brauchen.«
    »Jennifer, ich habe keine Zeit. Aber ich möchte jedenfalls die Aufzeichnung haben…« Ihre Theorie erschien ihm jetzt weniger wichtig. »Klingt aber doch unmöglich.«
    Jennifer grinste. »Nicht wahr? Das ist gerade so hübsch. Unter bestimmten Annahmen, die man durch die Muttimathe laufen läßt, verschwinden diese Unmöglichkeiten. Es wird ein kohärentes System und hat kolossale Implikationen, von denen ich die meisten nicht verfolgt habe. Zum Beispiel – welches Koordinatensystem würde eine Partikel benutzen? Relative, absolute? Kartesische? Wie viele Achsen? Ich bin sicher, daß es kartesisch sein würde – es könnte es aber auch nicht sein. Und bedenke, die Koordinaten, oder wie auch immer du sie nennen willst, müssen Selbstbewußtsein besitzen. Die Partikel muß das sein, was sie ihres Wissens nach ist; und sie muß dort sein, wo sie ihres Wissens nach ist. Sofern wir nicht vom Beobachter induzierte Phänomene aufrufen, was ich in meiner Muttimathe tue… obwohl das noch nicht zu Ende ist.«
    »Wieviel Information muß eine Partikel befördern?« fragte Martin.
    »Um sich von jeder anderen Partikel zu unterscheiden durch eine singuläre Partikelsignatur und seinen Zustand, seine Bewegung und so weiter zu kennen… etwa zweihundert Bits.«
    Martin blickte kurz zur Seite. Er wurde trotz seiner Müdigkeit interessiert. »Wenn das Universum ein Computer ist, wie ist dann die Hardware?«
    »Die Muttimathe verbietet ausdrücklich, für dieses System eine Matrix anzusetzen. Es kann keine beschrieben werden. Es gibt nur die Regeln und die Wechselwirkungen.«
    »Es gibt keinen Programmierer?«
    »Die Muttimathe sagt darüber nichts. Einfach keine Hardware und keine explizit reale Matrix. Die Matrix gibt es, aber sie ist von dem getrennt, was geschieht. Du bist doch interessiert, nicht wahr?«
    Das war er; aber es schien so wenig Zeit zum Nachdenken zu geben, selbst nur über das, was er bedenken und unbedingt planen mußte. »Ich werde mir die Arbeit ansehen, wenn ich kann. Du weißt, ich stecke fest.«
    »Ja, aber dies könnte wichtig sein. Wenn wir etwas sehen, das paßt, vielleicht etwas in der Umgebung von Wormwood, etwas Hochtechnisches, das nur Sinn ergibt, wenn ich recht habe, dann können wir ganz neue Ideen einsetzen.«
    »Offenbar«, sagte Martin. »Danke!«
    Jennifer lächelte strahlend, beugte sich vor und küßte ihn auf die Wange. »Du bist süß, aber ich dachte, du würdest nach etwas fragen…«
    »Was denn?«
    »Über den Mofix. Wie wir mit nahen Fahrzeugen und den Fernsonden kommunizieren.«
    »Über die privilegierten Bänder?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nicht genau. Es gäbe keine Entfernungsbeschränkungen, wenn die Mütter die privilegierten Bänder zum Schwatzen benutzen würden. Bedenke, wir können nicht über zehn Milliarden Kilometer sprechen.«
    »Nun ja, wie dann?«
    »Indem wir eine Resonanz herstellen. Man kann den Bit oder die Bits verändern, die eine Partikel von der anderen unterscheiden. Die Partikeln scheinen in Resonanz zu stehen, um sich für sehr kurze Zeit anderswo zu befinden. Auf diese Weise könnte man Signale senden. Aber es gibt eine Grenze, wie weit. Ich weiß noch nicht warum, aber ich arbeite daran.«
    »Laß mich wissen, wenn du etwas gefunden hast!« sagte Martin.
    »Kann ich darüber mit den anderen sprechen? Andere daran arbeiten lassen?«
    »Wenn sie Zeit haben«, sagte Martin.
    Sie lächelte wieder, machte mitten in der Luft eine feierliche Verbeugung wie ein Taucher und verschwand durch die Tür.
     
    Es gab wenig Zeit für anderes als Arbeit, Drill und Schlaf. Theresa schlief mit ihm; aber sie waren zu müde, um sich davor mehr als einmal zu lieben – viel weniger als früher.
    Martin kuschelte sich an sie in der warmen Dunkelheit seiner Wohnung im Netz. Sein schlaffes Glied ruhte zwischen ihren Schenkeln dicht unter den Hinterbacken. Seine klebrige Vorhaut blieb an ihrer Haut haften. Seine Hand lag auf ihrer Hüfte. Er streichelte sie leicht mit den Fingern. Sie lag schon im Schlaf mit flachen und

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