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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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wie Muttimathe strukturiert ist – ich meine die formale Seite, nicht die psychologische –, enthält Zweige der Disziplin, die an menschliche Informationstheorie erinnern. Es gibt ein Argument, wonach die Physik auf die Gesetze zurückgeführt werden kann, welche den Transfer von Information beherrschen. Aber daran habe ich nicht gearbeitet.
    Was ich aber getan habe, ist, daß ich mir angesehen habe, wie sie Grundlagenphysik in ihrer Drillanweisung behandeln. Wir müssen gewisse Dinge wissen, zum Beispiel die Reparatur von Fertigungssystemen der Macher mittels Fernsonden, für den Fall, daß diese in einem Gefecht schwer beschädigt werden. Es ist komisch, aber die Dämmerungsgleiter kann sich selbst reparieren, und die Bombenschiffe können das nicht… jedenfalls nicht ohne Fernsonden. Ich vermute, sie wollen nicht, daß Bombenschiffe von selbst losgehen, mutieren…«
    »Ja«, sagte Martin in einem Ton, der sie drängte, auf das Hauptthema zurückzukommen.
    »Was den Anti-M-Konversionsprozeß angeht, so denke ich, daß sie Wege entwickelt haben, um an die Bit-Struktur einer Partikel heranzukommen, an ihre Selbstinformation. Zu diesem Zweck mußten sie an den sogenannten privilegierten Kanälen herumbasteln. Kanäle ist natürlich nicht das richtige Wort. Ich nenne sie Bänder – aber…«
    Martin sah sie ausdruckslos an.
    »Einige radikalere Theoretiker auf der Erde dachten, Raumzeit könnte eine gigantische Computermatrix sein, in der Information momentan über privilegierte Bänder oder Kanäle übertragen wird, und wo Bosonen – Photonen und so weiter – andere Arten von Information mit nicht mehr als Lichtgeschwindigkeit befördern. Baryonen breiten sich nicht aus, wenn das Universum expandiert. Sie sind nur lose mit der Raumzeit verbunden. Aber Bosonen – Photonen und so weiter – sind in mancher Hinsicht streng an die Raumzeit gebunden. Ihre Wellenlängen dehnen sich, wenn das Weltall expandiert. Die privilegierten Bänder sind überhaupt nicht an Raumzeit gebunden, und sie befördern gewisse Arten von spezieller Information zwischen Partikeln. Eine Art kosmischer Buchhaltung. Die Wohltäter scheinen zu wissen, wie man Zugang zu diesen Bändern erhält und die von ihnen beförderte Information kontrollieren kann.«
    »Ich folge dir noch nicht ganz.«
    Jennifer seufzte, hockte sich in der Luft neben Martin hin und hob die Hände, um ihre Erklärung mit Gesten zu unterstützen. »Partikeln müssen gewisse Dinge wissen, wenn ich das Wort in seiner Grundbedeutung benutzen darf. Sie müssen wissen, was sie sind – Ladung, Masse, Spin, Strangeness und so weiter – und wo sie sind. Sie müssen auf Information reagieren, die von anderen Partikeln transportiert wird, Information über ihren Charakter und ihre Position. Partikeln sind die fundamentalsten Bearbeiter von Information. Bosonen und die privilegierten Bänder sind die fundamentalen Träger von Information.«
    »Na gut«, sagte Martin, obwohl ihm die vollen Implikationen dessen bei weitem nicht klar waren und er keineswegs der Theorie zustimmte.
    »Ich denke, die Wohltäter – und wahrscheinlich auch die Planetenkiller – haben Wege gefunden, um die privilegierten Bänder zu kontrollieren. Das ist an sich schon bemerkenswert, weil man annimmt, daß privilegierte Bänder nur für die Partikeln und Bosonen zugänglich sind, für die sie arbeiten. Man könnte sie ebenso gut verbotene Bänder nennen. Sie tragen Information über den Zustand einer Partikel, die hilft, daß sich Dinge auf einem Quantenniveau abspielen -Buchhaltung und Hausreinigung sozusagen. Sie müssen Information momentan befördern, weil… nun in manchen Experimenten scheint diese Art von Bilanzierung über große Distanzen augenblicklich zu erfolgen. Die meiste Information kann nicht schneller reisen als das Licht. Nun, diese Art kann das; aber es ist etwas ganz Besonderes, eine Ausnahme von der Regel.
    Bosonen reisen mit Lichtgeschwindigkeit. Sie tragen Information über Änderungen in Position, Masse und so weiter, wie ich schon sagte. Wenn man ihre Zustände und ihren Informationsinhalt verändern kann, kann man sie zum Lügen bringen. Wenn man die gesamte Information kontrolliert, die von Bosonen und längs der privilegierten Bänder übertragen wird, kann man anderen Partikeln etwas vorlügen. Wenn man an der internen Information einer Partikel herumspielt, kann man diese Partikel verändern. Ich denke, genau das tun sie, wenn sie Anti-M herstellen.«
    »Sie sagen einem Atom

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