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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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gewünschten Erfolg zu haben.
    Ariel war kühl, als ob sie ihre stillschweigende Unterstützung von Martin in Rosas Wohnung bedauerte. Sie sagte, während sie die Hände faltete und wieder öffnete: »Ich denke, die Mütter machen etwas mit uns. Ich glaube, sie experimentieren mit uns so ähnlich, wie sie uns beim ersten externen Drill unter Druck gesetzt haben.«
    »Du wirst ihnen nie vertrauen, oder?« fragte Martin.
    Ariel schüttelte den Kopf. »Wir stecken in der Falle.
    Das ist es, was auch Rosa denkt. Sie hat es aber nicht direkt ausgesprochen. Sie ist verzweifelt.«
    »Denkst du, daß sie Dinge sieht und erfindet?«
    Ariel nickte widerstrebend.
    »Das ergibt keinen Sinn. Du denkst, die Mütter halten uns zum Narren, aber du denkst auch, daß Rosa Dinge erfindet?«
    »Ich denke, sie jäten die Schwachen aus. Die könnten die Ausführung unseres Jobs gefährden. Ich sage nicht, daß ich weiß, was passiert. Du hast nur unsere Meinung hören wollen.«
    »Ist Rosa schwach?«
    »Ich möchte nicht, daß sie in Schwierigkeiten gerät.«
    »Ariel, sie hat ernste Probleme.«
    »Das weiß ich.«
    »Kann sie ihre Arbeit verrichten?«
    »Sie ist doch recht tüchtig, nicht wahr?«
    »Wird sie das durchhalten?« fragte Martin.
    »Ich denke, ja. Aber die Kinder müssen sie akzeptieren.«
    »Ich habe den Eindruck, daß sie nicht die Kinder akzeptiert.«
    »Was auch immer«, sagte Ariel.
    »Du bist ihre Freundin. Kannst du ihr zureden?«
    »Wir sprechen. Sie erzählt mir nicht alles. Ich glaube nicht, daß sie überhaupt jemandes Freund ist. Mir gelingt es aber, zu ihr zu sprechen. Dir nicht. Keinem sonst.«
    Das konnte Martin nicht abstreiten. »Ich werde mit ihr als nächster reden.«
    Ariel warf das Kinn zurück. »Wirst du ihr ein Freund sein wollen?«
    Du bist ein verdammtes Biest. »Ich werde es versuchen.«
    Ariel ging. Rosa Sequoia kam ein paar Minuten später in seine Wohnung, mit steinernem Gesicht, die Augen vor Furcht geweitet und jenem stets präsenten Trotz, für den Martin ihr gern einen Tritt gegeben hätte.
    »Erzähle mir, was du gesehen zu haben glaubst! Bloß mir«, forderte er sie auf.
    Sie schüttelte den Kopf. »Du glaubst keinem von uns.«
    »Ich höre.«
    »Die anderen… die haben etwas anderes gesehen. Warum solltest du einem von uns glauben?«
    Martin hob die Hand und machte mit gekrümmtem Finger ein aufmunterndes Zeichen. Mach schon!
    »Du denkst, ich habe damit angefangen.«
    »Das denke ich nicht. Glaubst du, daß du damit angefangen hast?«
    »Ich habe es zuerst gesehen.« Und leise: »Es gehört mir.«
    »Wenn es dir gehört, kannst du es kontrollieren?« Das Gespräch wurde lockerer und munterer. Wie weit würde er gehen, um sie in Stimmung zu bringen? Rosa war zu intelligent, um sich irreführen zu lassen. »Beanspruchst du es für dich?«
    »Ich habe es nicht. Ich habe gar nichts.« Sie ließ den Kopf hängen. »Ich weiß nicht, was ich getan habe.«
    Dieser Meinungsumschwung überraschte ihn. Er machte den Mund auf und wieder zu. Dann schlug er die Beine unter sich zusammen. »Mein Gott, Rosa!«
    »Ich sage nicht… Ich sage nicht, daß wir etwas gesehen haben.«
    »Nein… Setz dich, bitte! Sprich einfach!«
    Rosa schaute zur Seite und schüttelte den Kopf. »Ich will nicht gegen den Job angehen. Ich fürchte, daß uns dies schaden könnte. Dem Job schaden.«
    »Was ist es? Weißt du das?«
    Sie seufzte. »Ich habe es nicht erfunden. Das schwöre ich bei der Erde, Martin. Ich würde das nicht tun. Über die anderen weiß ich nichts.«
    »Ist es real?«
    »Für mich ist es das. Ich habe es allerdings nur einmal gesehen. Es war realer als ich. Es war realer als der Job. Es hat mir Angst gemacht, aber es war schön. Sollte ich mich dessen schämen?«
    »Das weiß ich nicht. Sprich weiter!«
    »Ich tue meine Arbeit. Ich versuche kompetent zu sein. Du hältst nicht viel von mir, weil ich Unruhe verursache… Aber niemand hat irgendwas von mir gehalten, als ich überhaupt nichts war.«
    »Du kannst kein… – was auch immer es sein mag – besitzen. Es kann nicht dir allein gehören.«
    »Wenn es wichtig war, würde es mich nützlich machen. Die Leute würden mich nicht übersehen.«
    Martin bat sie, sich zu entspannen, und wieder weigerte sie sich. »Ich will, daß der ganze Vorfall vergessen wird.«
    »Was ist mit Alexis? Was hat sie gesehen?«
    »Ich weiß es nicht. Es klingt so wie das, was ich gesehen habe, aber es könnte auch etwas anderes sein.«
    »Du hast das nicht erfunden. Das

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