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Der Amerikaner - The American

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Titel: Der Amerikaner - The American Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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Kharmai, die ein leichtes Kribbeln zwischen ihren Schulterblättern spürte.
    »Als du durch das Fenster geblickt hast, Chris, hast du eine Waffe auf dem Boden liegen sehen.«
    »Okay.«
    »In Ordnung.« Maginnes kratzte sich am Kopf. »Es ist ja kaum davon auszugehen, dass er einen Waffenschein für die Pistole hat, und eine nicht registrierte Waffe gibt uns die Legitimation, in sein Haus einzudringen.« Er blickte Kharmai an. »Immer noch einverstanden?«
    »Klingt etwas fragwürdig, aber … Ja, für mich ist das in Ordnung.«
    Er blickte Larsen an. »Sieht’s bei dir genauso aus?«
    Der jüngere Mann zuckte die Achseln. »Klar.«
    »Also abgemacht.« Maginnes beschirmte sein Mikrofon mit der hohlen Hand, um das Geräusch des Winds fern zu halten. »Hier Magpie, TOC … In dem Haus scheint’s eine Waffe zu geben. Besitzt unser Mann eine Pistole mit Waffenschein? Over .«
    Harrison begriff und antwortete sofort. »Das Hauptquartier der Virginia State Police meint, die Zielperson besitzt keine Waffe, die in diesem Bundesstaat registriert ist.«
    »Wir werden die Geschichte überprüfen, over .«
    Harrisons Stimme klang trotz des Knisterns etwas aufgeregt. » Roger , Magpie.«

    Zehn Minuten später war Larsen wieder bei seinen Männern. Maginnes und Kharmai hockten nebeneinander und beobachteten durch die Bäume das Haus.
    »Im Moment könnte ich für einen heißen Kaffee jemanden umbringen«, sagte er.
    Sie dachte einen Augenblick darüber nach. »Im Ernst, oder ist das nur eine Redewendung?«
    »Ich meine es wörtlich.«
    »Dann war’s wohl ernst gemeint, als man mir erzählt hat, ich würde es mit echt harten Jungs zu tun bekommen.« Sie gähnte und kratzte sich am Hintern. Dann fiel ihr auf, dass Maginnes lächelte. »Was ist?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das habe ich bei einer Frau noch nie gesehen.«
    »Sie haben nicht richtig aufgepasst«, flüsterte sie. »Wir tun das ständig.« Dann, einen Augenblick später: »Außerdem ist die Luft hier so testosterongeschwängert, dass ich mich ein bisschen ausgeschlossen fühlte.«
     
    Weitere zwanzig Minuten verstrichen. Es hatte ein bisschen zu schneien begonnen, und es war eiskalt und windig. Kharmai konnte nichts dagegen tun, dass sie einnickte. Es war fünf Minuten nach fünf, als Maginnes die Stirn runzelte und eine Hand um sein Ohr legte.
    » Roger , Alpha One. Bleib dran, over .« Er rüttelte Kharmai wach. »Es geht los.«
    Sie war noch nicht ganz da. »Wie … Wie werden sie in das Haus eindringen?«
    »Wenn er da drin ist, darf ich ihm keine Zeit geben, sich zu verbarrikadieren«, sagte Maginnes leise. »Wir haben uns für Primacord am Türrahmen entschieden.«

    »Sie müssen vorsichtig sein«, bemerkte Kharmai überflüssigerweise.
    »Keine Sorge.« Maginnes nahm zu den beiden Teams Kontakt auf, dann wieder zu Larsen. »Okay, Chris, es geht los.«
    »Roger, Mags. Ich schick die Jungs raus.«
    Einige Minuten vergingen. Kharmai sah nichts außer den Atemwölkchen vor ihrem Mund und sagte es Maginnes.
    Er reichte ihr das Nachtsichtgerät. »Versuchen Sie’s damit. Aber schauen Sie nicht auf die Tür, wenn sie die Sprengladung zünden.«
    Sie sah dunkle Gestalten durch das Schneetreiben vorrücken. Ein Mann blieb etwas zurück und richtete seine Waffe auf das Haus, während die anderen die Tür mit Sprengstoff präparierten.
    »Wo sind sie?«
    »Schon an der Tür.«
    Maginnes murmelte etwas in sein Mikrofon. »Was zu sehen, Sierra One?«
    »Durch die Fenster nichts, over .«
    »Sierra Three, hier Magpie. Irgendwas Auffälliges? Over .«
    »Nein, nichts zu sehen. Over .«
    Dann, einen Augenblick später: »Hier Alpha One. Tür präpariert.«
    »Nehmen Sie das Nachtsichtgerät runter, Kharmai.« Als sie seiner Aufforderung gefolgt war, sagte Maginnes: »Zünden.«
    Durch das Schneetreiben war ein kurzer Lichtblitz zu erkennen, unmittelbar gefolgt von einem scharfen Krachen. Nach ein paar nervenaufreibenden Sekunden meldete sich Larsen wieder. »Keine anderweitigen Explosionen. Wir können vorrücken, over .«
    »Okay, geht rein, Chris. Aber langsam.«

    »Roger.«
    Maginnes wartete, so lange er es aushalten konnte, und nahm Kharmai dann das Nachtsichtgerät ab.
    »Aua.«
    Er bemerkte, dass er versehentlich ein paar Haarsträhnen erwischt hatte. »Sorry.« Als er sich auf das Haus konzentrierte, konnte er hinter den Fensterscheiben keine Bewegungen erkennen.
    Kharmai wurde ungeduldig. »Was sehen Sie?«
    Er schüttelte frustriert den Kopf.

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