Der Amerikaner - The American
Terrorist, und in diesem Fahrzeug befindet sich eine Bombe. Los, schnappen Sie sich endlich meine Pistole. Machen Sie schon! «
Der andere schien immer noch unentschlossen. Seine Waffe weiterhin auf Kealey richtend, griff er schließlich durch den Fensterrahmen und nahm die Beretta vom Sitz.
Vanderveen war ganz von der Liveübertragung im Fernsehen gefangen genommen gewesen. Als das Frage-und-Antwort-Spiel mit den Journalisten zehn Minuten länger als vorgesehen gedauert hatte, hatte er eher geahnt als gewusst, dass etwas nicht stimmte.
Obwohl er sich noch keine übertriebenen Sorgen gemacht hatte, war ihm doch klar gewesen, dass jede Sekunde im Terminplan des Präsidenten von seinem Personenschutzkommando minuziös verplant war, und das ungewöhnlich lange Intermezzo mit den Journalisten war definitiv irritierend. Und dann, in jenem schockierenden Moment, als der Präsident von hinten gepackt und von der Bühne gezerrt worden war, hatte er einen obszönen Fluch ausgestoßen, der sicher noch im Nebenzimmer zu hören gewesen war. Seine Wut war noch angeheizt worden durch den Umstand, dass die Agenten Brenneman in Richtung der Anlegeplätze brachten, wodurch er sich von der 12th Street entfernte .
Trotzdem hatte er die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Er schaute weiter gebannt auf die Mattscheibe und wollte sehen, ob die Agenten des diplomatischen Dienstes, die einen Sekundenbruchteil später auf der Bühne erschienen waren, die ihnen anvertrauten ausländischen Gäste zu den Limousinen begleiteten.
All das war nicht besonders gut zu erkennen, weil der Kameramann seine Kamera vom Stativ genommen und sie, dem zitternden Bild nach zu urteilen, in dem Gedränge nicht mehr ruhig halten konnte. Vanderveen war klar, dass bei diesem Chaos unmöglich ein Helikopter an dem Jachthafen landen konnte, weshalb für die Flucht nur Autos oder ein Boot blieben. Er fühlte sich etwas besser, als er sah, dass der französische Präsident, der italienische Ministerpräsident und ihr Anhang tatsächlich zu den Limousinen zurückgebracht wurden. Jetzt zahlte es sich aus, dass er sich gründlich an dem Jachthafen umgesehen hatte. Vielleicht würde es ihm gelingen, wenigstens einen Teil seines Plans zu realisieren.
Erst in diesem Augenblick begriff er entsetzt, dass ihm der entscheidende Punkt völlig entgangen war. Warum war der Präsident überhaupt von der Bühne gezerrt worden? Er trat ans Fenster, und was er sah, versetzte ihm einen Schock.
Das darf nicht wahr sein, dachte er, aber es konnte kein Zweifel bestehen: Der Mann, der dort unten von genau jenem Polizisten mit der Waffe in Schach gehalten wurde, mit dem er zuvor gesprochen hatte, war kein anderer als Ryan Kealey.
Fast hätte er gelächelt. Der Anblick seines ehemaligen Kommandeurs hatte beinahe etwas Tröstliches, glich einer Verbindung zu seiner Vergangenheit. Und die Szene unter seinem Fenster war fast amüsant, denn es kam nicht alle Tage vor, dass ein ehemaliger Elitesoldat von einem Cop in Schach gehalten wurde, der nicht so aussah, als dürfte man ihm eine geladene Waffe in die Hand drücken. Früher wäre ihm so was nicht passiert.
Aber sein Lächeln verschwand schnell, als ihm klar wurde, dass die beiden wahrscheinlich nicht allein waren. Vielleicht hatte das HRT-Team des FBI das Hotel bereits umstellt, und dessen
Mitglieder würden sich wahrscheinlich nicht mit der bloßen Festnahme eines Mannes begnügen, der acht ihrer Kameraden getötet hatte.
Seine Entscheidung fiel blitzschnell. Es war an der Zeit, den Plan zu ändern, bevor sich die Situation verschlimmerte. Den Schalter in dem Lieferwagen hatte er bereits vor zwei Stunden umgelegt, direkt vor dem Gespräch mit dem Cop. Alles war vorbereitet. Er griff nach seiner Pistole, steckte sie in den Hosenbund seiner Jeans und zog die lange, dicke Jacke an, aus deren Tasche er im Flur das Handy hervorzog.
Vanderveen fragte sich kurz, wie viel von der Explosion er in dem Hotel spüren würde, aber es war ihm egal. Er konnte nicht mehr auf den Autokonvoi warten, doch nach all den Fehlschlägen des Tages blieb ihm ein kleiner Trost: Ryan Kealey würde nicht mehr erleben, wie diese Geschichte ausging.
Während er auf die Aufzüge zuging, ließ er das Handy aufspringen und drückte lange auf die 1.
Kealey machte kleine Fortschritte, aber der junge Cop hielt die Pistole immer noch auf seine Brust gerichtet.
»Sie können sich nicht ausweisen und fuchteln mit einer Waffe herum, und jetzt erzählen Sie etwas
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