Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Amerikaner - The American

Der Amerikaner - The American

Titel: Der Amerikaner - The American Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
Vom Netzwerk:
wissen. Und ich rufe an, okay?«
    »Das will ich hoffen«, antwortete sie leise. »Ich liebe dich.«
    »Ich dich auch.« Er stieg aus, ging los und konnte den Blick so lange nicht von ihr lassen, bis er jemanden anrempelte. Dann drehte er sich um und stieg die Treppe vor dem Haupteingang hinauf. An der Tür drehte er sich noch einmal um und musste lächeln, als er sah, wie der Wagen beim Anfahren einen Satz machte. Offensichtlich hatte sie immer noch Probleme, sich an das dritte Pedal zu gewöhnen.
    Die riesige Eingangshalle des CIA-Hauptquartiers in Langley hatte Kealey schon immer eingeschüchtert. Dominiert wurde sie vom Memorial Wall, der jenen Agenten gewidmet war, die in Erfüllung ihrer Pflicht ums Leben gekommen waren. Da die CIA ein Geheimdienst war, wurden keine Namen aufgelistet. Stattdessen erinnerte an jeden Toten ein Stern.

    Gelegentlich fragte sich Kealey, ob auch ihm ein Stern bestimmt war. Dabei ging es nicht um Anerkennung, man blieb schließlich namenlos. Er kannte seinen Beruf und wusste seine persönliche Gefährdung realistisch einzuschätzen.
    Bei der Jagd auf Jason March war ihm eine Chancenabwägung jedoch gleichgültig.
    Als er aus dem Aufzug trat, ging er zu Harpers Büro, wo er sofort hereingebeten wurde. Überrascht nahm er zur Kenntnis, dass Naomi Kharmai schon da war und mit dem stellvertretenden Direktor auf ihn wartete. Sie trug ein elegantes weißes Jackett und einen dazu passenden Minirock. Er war fasziniert von ihrer Erscheinung, empfand aber bei dem Gedanken an Katie ein schlechtes Gewissen.
    »Guten Morgen, Ryan«, sagte Harper mit einem merkwürdigen Grinsen. »Ob Sie es glauben oder nicht, Sie kommen gerade rechtzeitig. Ich wollte Kharmai eben erzählen, wie es jetzt weitergeht. Um halb zwei ist für Sie beide ein Flug nach Norfolk gebucht. Die Tickets liegen am Flughafen bereit, und ich habe dafür gesorgt, dass Sie nach der Landung abgeholt werden.«
    »Hört sich gut an. Wer wird uns abholen?«
    »Adam North ist Ihr Verbindungsmann vor Ort. Er arbeitet für die DEA und ist der Agent, der auf diese Geschichte aufmerksam geworden ist und uns die Information geliefert hat. Die DEA will über den Fall auf dem Laufenden gehalten werden; wahrscheinlich will sie einen Teil des Erfolgs für sich reklamieren, wenn Sie March zur Strecke bringen.«
    »Falls, John. Falls ich ihn zur Strecke bringe.«
    Harper lächelte. »Ich setze großes Vertrauen in Sie, Ryan.« Er wandte sich Kharmai zu. »In Sie beide. Jetzt sollten Sie sich besser auf den Weg machen, vor allem da Sie noch die Papiere für Ihre Waffe ausfüllen müssen. Das Flugzeug wird mit Ihnen oder
ohne Sie starten. Viel Glück, und halten Sie mich auf dem neuesten Stand.«
    Harper schüttelte beiden die Hand. Auf dem Weg zur Tür nahm er Kealey noch einmal zur Seite und flüsterte ihm ins Ohr: »Halten Sie bei diesem Elgin Ihr Temperament in Schach. Mir ist gestern Ihre Miene aufgefallen, als ich die Vergewaltigung erwähnte. Der Präsident ist bereit, über einiges hinwegzusehen, aber er kann nicht alles übersehen. Wenn man Sie suspendiert oder in den Knast steckt, haben Sie keinerlei Nutzen mehr für mich. Seien Sie vorsichtig, okay?«
    Kealey nickte und verließ mit Kharmai das Büro. Sie warf ihm einen teils irritierten, teils verständnisvollen Blick zu, aber er bemerkte es nicht. Es machte ihr Spaß, etwas zu wissen, wovon sie nicht wissen sollte, und darüber überhörte sie seine Frage.
    »Sorry, was haben Sie gesagt?«
    »Ihr Arm. Wie geht’s ihm?«
    »Danke, gut. Ach übrigens, Sie haben da einen hübschen Schönheitsfleck.«
    Es dauerte einen Augenblick, bis er schaltete, doch dann wischte er sich mit dem Handrücken Katies pinkfarbenen Lippenstift aus dem Gesicht. Deshalb hat Harper so komisch gegrinst, dachte er kopfschüttelnd.
    Bis zur Ankunft am Flughafen sagte keiner der beiden etwas, aber Kealey fiel auf, dass das Grinsen nicht aus Kharmais Gesicht weichen wollte.
     
    Knapp drei Stunden später landete die Maschine in Norfolk. Kealey hatte schon häufig auf nationalen und internationalen Flügen Waffen mitgeführt und kannte sich mit dem unumgänglichen Papierkram aus. Deshalb gab es keine nennenswerte Verzögerung, als sie die Waffe abholten. Dann öffneten sich die
automatischen Türen des Terminals, und sie traten in die kühle Herbstluft hinaus. Er zog sein Handy aus der Tasche und wählte. »Genau, Kealey hier. Wir sind am Flughafen. Okay, wir warten.«
    Er schaltete das Telefon ab und tippte mit der

Weitere Kostenlose Bücher