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Der Amerikaner - The American

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Titel: Der Amerikaner - The American Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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Auto, nicht im Hotel.« Sie blickte ihm in die Augen. »Ich verstehe wirklich , wie du dich fühlst. Ich habe viele Menschen verloren, die mir nahe standen. Irgendwann werde ich dir davon erzählen, aber nicht jetzt. Nicht heute Abend. Du hast nach Naomi Kharmai gefragt. Ich kenne sie kaum, will dir aber erzählen, was ich weiß. Sie ist barsch, sarkastisch und undankbar. Sie bedeutet mir nichts, absolut nichts, und daran wird sich auch nichts ändern. Ich habe ihr bei dem Bombenanschlag das Leben gerettet, und sie hat sich nicht einmal bedankt. Jetzt muss ich mindestens die nächsten zwei Wochen mit ihr verbringen, wo ich mich doch nach nichts mehr sehne, als mit dir zusammen zu sein. Ich möchte, dass du mir vertraust, weil ich niemandem mehr vertraue als dir.«
    Sie wollte etwas sagen, aber er hob eine Hand.
    »Lass mich ausreden. Ich weiß, dass du Angst hast. Eben habe ich Harper klar gemacht, dass dies mein letzter Job für die CIA ist, und es ist mir ernst. Höchstens ein paar Wochen, dann ist das Kapitel abgeschlossen. Bis dahin musst du stark sein. Für mich ist das nur ein Job. Es ist wichtig, dass du das verstehst. Für die Zeit danach habe ich mir viel vorgenommen, und ich möchte unbedingt , dass du dann an meiner Seite bist. Katie, ich liebe dich mehr als alles auf der Welt und muss wissen, ob du mich heiraten willst.«
    Er zog eine kleine weinrote Schachtel aus der Tasche und öffnete sie. Er war furchtbar verängstigt, Katie völlig erstaunt. Ihre
strahlend blauen Augen funkelten vor Überraschung und Glück. Sie schlang die Arme um ihn, wodurch ihm die Schachtel aus der Hand glitt. Er lachte, und sie küssten sich lange. Er hatte sich davor gefürchtet, sie zu fragen, und war sich fast sicher gewesen, dass sie Nein sagen würde. Jetzt genoss er den Duft ihres Haares und ihrer Haut, und ihm war klar, dass er seine Entscheidung nie bereuen würde. Er war nur verstimmt, weil er sie am nächsten Tag verlassen musste.
    »Heißt das, dass du Ja sagst?«
    Statt einer Antwort küsste sie ihn erneut. Die Umarmung schien eine Ewigkeit zu dauern, doch dann machte Kealey sich frei.
    »Los«, sagte er mit einem erleichterten Lachen. »Lass uns den Ring suchen.«

12
    Langley • Norfolk, Virginia
    Als er am nächsten Morgen aufwachte, war er überrascht, dass es schon sieben Uhr war. Tageslicht drang durch die nur halb zugezogenen Vorhänge, und Katie war trotz der frühen Stunde schon munter und lächelte glücklich. Nachdem sie sich bis in die Morgenstunden geliebt hatten, waren beide erschöpft in einen tiefen Schlaf gefallen.
    Kealey bereitete sich wie immer auf den vor ihm liegenden Tag vor. Alle paar Minuten fiel ihm auf, dass Katie auf den Diamantring an ihrer linken Hand blickte. Danach wirkte ihre Miene irritiert. Aber er wusste, wie sie sich fühlte, denn auch er war zum ersten Mal verlobt. Es war eine ungewohnte emotionale Gemengelage. Er war stolz, weil eine Frau wie Katie ihn liebte, und zugleich ängstlich, weil er immer noch alles vermasseln konnte. Dazu kam die Vorfreude, wenn er an die Familie dachte, die sie gründen würden. Aber in erster Linie war er einfach nur dankbar für das Glück, dass es eine solche Frau in seinem Leben gab.
    Um acht waren sie zum Aufbruch bereit. Er bezahlte die Rechnung, während Katie den für den Parkservice zuständigen Hotelangestellten bat, den Wagen zu holen. Sie setzte sich hinter das Steuer, und sie fuhren in Richtung Langley. Kealey wollte, dass sie den BMW nach Maine mitnahm, aber sie kannte sich mit der Knüppelschaltung nicht aus und musste sich erst daran gewöhnen. Beide mussten lachen, als sie vor mehreren Ampeln den
Motor abwürgte und die Autofahrer hinter ihnen hupten und laut fluchten. Aus irgendeinem Grund schien das alles überhaupt keine Rolle zu spielen.
    Eine knappe Stunde später hatten sie das CIA-Hauptquartier in den bewaldeten Hügeln von Virginia erreicht. Harper musste telefoniert haben, denn die Wachtposten am Eingang überprüften sie nur oberflächlich und winkten sie dann durch. Katie parkte die schwere Limousine vor dem Eingang.
    »Ich hasse deinen Job.«
    »Ich weiß.« Er streichelte zärtlich ihre Wange. »Ich werde dich vermissen.«
    »Ich dich auch.« Sie ergriff seine Hand, und Kealey küsste sie, was gegen seinen Willen mehrere Minuten dauerte. Dann machte er sich zögernd von ihr los.
    »Ich bin wirklich spät dran, wahrscheinlich ist Harper schon sauer. In ein oder zwei Wochen sehen wir uns wieder, ich lasse es dich dann

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