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Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Titel: Der Angeklagte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lescroart
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Jon. »Leg die Karten auf den Tisch.«
    Michael, kurz vor einem Wutanfall, schüttelte den Kopf, als eine der Zwillinge aus der Küche rief: »Hey, jemand mit einem Fernsehwagen ist in unsere Einfahrt gefahren.«
    »Verdammt.« Chuck stand auf und streckte sich, um durchs Fenster nach draußen zu sehen. »Woher wissen sie, dass du dich hier aufhältst?«
    »Ich möchte wetten, dass Marrenas im Bild ist«, sagte Michael. Er war auch aufgestanden. »Und wenn sie es weiß, weiß es bald jeder. Vielleicht sollte ich mir mal anhören, was sie wollen.«
    »Du weißt doch, was sie wollen«, sagte Peter. »Du hast völlig recht, Dad. Du solltest denen überhaupt nichts erzählen.«
    »Falsch, Peter«, sagte Jon. »Worüber reden wir denn hier die ganze Zeit? Er muss es abstreiten, weil es sonst so aussieht, als hätte er es getan. Und deshalb ist Allie am Heulen. Weil es für sie auch so aussieht. Für jeden sieht es so aus.«
    Durbin wirbelte herum und fuhr seinen Sohn an: »Was sagst du da? Wie kannst du nur so etwas behaupten?«
    »Ich sage ja nur …«
    Das Telefon klingelte.
    »Mein Gott, was für ein Zirkus«, sagte Chuck. »Les, kannst du drangehen?«
    Leslie, eine der Zwillinge, nahm das Gespräch in der Küche an. »Einen Augenblick, bitte«, sagte sie. »Onkel Mike, es ist für dich. Er sagt, er sei Jeff Elliot vom ›Chronicle‹.«
    »Jesus«, entfuhr es Peter.
    »Ich kümmer mich um die Clowns vor dem Haus«, sagte Chuck.
    »Ich spreche mit niemandem vom ›Chronicle‹.«
    »Sie könnten die Sache richtigstellen«, sagte Jon.
    »Es gibt nichts richtigzustellen. Das sage ich doch schon die ganze Zeit.«
    »Dann erzähl ihm das doch – wenn es denn der Wahrheit entspricht«, erwiderte Jon.
    »Ich würd es nicht tun«, sagte Peter. »Sag ihnen gar nichts.«
    »Halt mal, Jon. Schau mich an«, sagte Durbin. »Was soll das heißen: ›wenn es denn der Wahrheit entspricht‹? Ich mag die Unterstellung nicht, die da mitschwingt. Ich habe mit dem Tod deiner Mutter nicht das Geringste zu tun.«
    »Das sagst du die ganze Zeit. Aber was ist mit der anderen Sache, von der Marrenas spricht: dass du mit einer Angestellten etwas am Laufen hättest? Warum würde sie das behaupten, wenn überhaupt nichts dran ist?«
    »Jon!«, entrüstete sich Kathy. »Hör auf, so mit deinem Vater zu reden. Sofort! Das ist einfach lächerlich.«
    »Na klar.« Der schlaksige Junge stieß plötzlich fluchend seinen Stuhl zurück und stürmte die Treppe hinauf.
    »Jon!«, rief Durbin ihm nach. »Junge!«
    Aber die Schritte waren so lange zu hören, bis oben laut und vernehmlich eine Tür zugeschlagen wurde.
    »Was ist bloß in ihn gefahren?«, fragte Peter.
    Durbin schüttelte nur den Kopf und hob seine Arme, als wolle er den Himmel anflehen.
    »Onkel Mike!« Leslies Stimme kam aus der Küche. »Der Mann wartet noch.«
    »Lass ihn warten. Nein, sag ihm, ich könne nicht mit ihm sprechen. Nein, warte, ich werd’s ihm selbst sagen.«
    »Lass dich nicht einwickeln«, sagte Peter.
    »Mach dir keine Sorgen, werd ich nicht. Herr im Himmel!«
    Allie, deren Gesicht inzwischen völlig verweint und gerötet war, wand sich aus der Umarmung ihrer Tante heraus. »Ich möchte, dass das alles sofort aufhört«, schluchzte sie. »Ich möchte Mom wieder zurück. Ich will zu meiner Mom.«
    Auch Eztli war am Donnerstag früh auf den Beinen.
    Am Nachmittag zuvor hatte Ro bei »MoMo’s«-Kellnerin Tiffany die schweren Geschütze aufgefahren, und als Eztli um halb vier das Restaurant verließ, hatte Tiffany nicht nur ihre Schicht beendet, sondern ließ sich gerade von Ro mit einem Cuervo nach dem anderen abfüllen.
    Was Eztli nur lieb war. Die lachhaften Zivilbullen parkten noch immer vor dem Haus der Curtlees, obwohl sie sich gestern so anfängerhaft hatten übertölpeln lassen. Je länger Ro also dem Haus fernblieb, umso mehr Bewegungsfreiraum würde er haben – zumindest bis sie ihn wieder fanden.
    Zum Glück – und Eztli konnte sich keinen Reim darauf machen – hefteten sie sich auch diesmal nicht an seine Fersen. Vermutlich, weil er gestern – scheinbar allein – abgefahren und auch allein wieder nach Hause gekommen war. Dachten sie wirklich, dass Ro still und brav in seinem Zimmer saß? Nun, es sollte seine Sorge nicht sein. Hauptsache, sie versuchten gar nicht erst, ihn zu beschatten.
    Es war kurz vor acht, und der Morgen war klar und kühl. Er war mit dem Z4 – er liebte das Auto! – zur Haight Street runtergefahren und fand einen Parkplatz gegenüber

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