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Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Titel: Der Angeklagte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lescroart
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…«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Jemand muss ihr erzählt haben, dass ich am Freitag verspätet zur Abeit kam.«
    »Wissen Sie, wer es war? Und warum er es gesagt hat?«
    »Liza Sato glaubt, dass es ein Typ namens Peter Bassey war. Und dass er eifersüchtig ist, weil sie mich mag.« Er schaute Glitsky verlegen an. »Hey, was soll ich sagen? Wir mögen uns beide. Wir kommen gut klar. Was ja meines Wissens kein Verbrechen ist. Peter sorgt also nun im Büro für schlechte Stimmung – und ich hatte einen endlos deprimierenden Nachmittag vor mir. Also bin ich hierhergekommen, um mir die Zeit zu vertreiben.« Er zeigte mit der Hand auf die Verwüstung. »Um das vorzufinden. Und danach hab ich Sie gleich angerufen. Falls Ro hier war, hat er vielleicht Spuren hinterlassen. Was meinen Sie?«
    Statt einer Antwort griff Glitsky zum Handy und gab eine Nummer ein. »Abe Glitsky hier vom Morddezernat. Ich brauche so schnell wie möglich ein Spurensicherungsteam.«
    Sam Duncan saß in Tränen aufgelöst auf einem der durchgesessenen Sofas im Empfangsbereich der Beratungsstelle. Wes Farrell, zu keiner Gefühlsregung mehr fähig, saß neben ihr und hielt ihre Hand. Mit der anderen Hand streichelte er über Gerts leblosen Körper, der neben ihm lag. Die Tierschutzbehörde hatte bereits einen Wagen losgeschickt, während Sam noch immer nach einer Erklärung suchte. Für Wes hingegen war die Sachlage völlig klar.
    »Sie war den ganzen Morgen auf der Bank«, jammerte Sam, »so wie sie dort immer in der Sonne liegt.«
    »Hast du jemanden gesehen, der stehen geblieben ist?«
    »Wes, alle sind sie stehen geblieben – kleine Kinder, ältere Damen, selbst die Obdachlosen. Es war Gert! Alle haben Gert geliebt! Hast du das vergessen?«
    »Natürlich nicht. Aber dann blieb jemand stehen und hat sie vergiftet.«
    »Das wissen wir doch noch nicht – zumindest nicht mit letzter Sicherheit.«
    »Ich weiß es.«
    »Und wieso?«
    »Ich weiß es einfach. Sie war – wie viel? – fünf Jahre alt, völlig gesund – und plötzlich hat sie Schaum vor der Schnauze und stirbt. So was passiert nicht aus heiterem Himmel.«
    »Manchmal schon. Wer sollte denn einen Grund haben, einen so süßen Hund grundlos umzubringen?«
    »Es hat mit ihr gar nichts zu tun. Erinnerst du dich an ›Der Pate‹ und den abgetrennten Pferdekopf, den man jemandem ins Bett gelegt hat? Genau der gleiche Fall. Es war Cliff Curtlee.«
    »Aber ich hab ihn mal kennengelernt – er ist ein charmanter älterer Herr. Er spendet sogar für die Beratungsstelle. Cliff würde so was nicht tun.«
    »Er selbst nicht, nein. Und er mag nach außen hin auch charmant sein, aber er hat nicht die geringsten Skrupel, den Befehl zu geben. Ich wette mit dir eine Million Dollar, dass er es getan hat.«
    »Aber warum?«
    »Um mich wissen zu lassen, dass es ihm ernst ist, dass er sich nicht länger auf der Nase herumtanzen lassen will. Und um mir eine Vorstellung zu geben, was als Nächstes passieren könnte. Nur, dass es beim nächsten Mal jemanden treffen wird, der mir noch näher steht. Wie dich. Oder mich selbst.«
    »Als Nächstes? Warum?«
    »Wenn ich weiterhin die Absicht habe, die Grand Jury auf seinen kleinen Jungen loszulassen.«
    Sie fuhr sich mit der freien Hand durch die Haare. »Mein Gott, ich kann das alles nicht fassen. Wie kann so etwas passieren?«
    »Wir beide kennen die Antwort, Sam. Ich war es, der nicht energisch genug gegen Ros Kaution eingeschritten ist. Nun hat er wieder den Duft der Freiheit in der Nase und kämpft mit allen Mitteln darum, sie nicht wieder zu verlieren. Mit allen Mitteln.« Sein Blick wanderte wieder zu seinem Hund. »Gottverdammte Scheiße.«
    Sam beugte sich herüber und streichelte Gerts Kopf, ließ dann aber ihre Hand auf Farrells Oberschenkel liegen. »Was willst du denn jetzt machen?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe wirklich nicht die leiseste Idee. Ro sofort verhaften. Die Grand Jury zu einer Krisensitzung einberufen, am besten gleich morgen, und mit Amandas Anklageschrift reinmarschieren.«
    »Aber du sagtest doch, dass du Cliff Curtlee dahinter vermutest – und nicht Ro.«
    »Ich weiß. Sehr wahrscheinlich war er’s, aber ich weiß nicht mal mehr, ob das noch einen Unterschied macht. Die ganze Situation ist völlig verfahren. Fast möchte ich Cliff anrufen und ihm sagen, dass ich die Botschaft verstanden habe und er das Spiel gewonnen hat. Dass wir alle Bemühungen zum Thema Ro sofort einstellen und bis zur Wiederaufnahme des Prozesses warten,

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