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Der Angriff

Der Angriff

Titel: Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Sherman.«
    Nur Stansfields Miene blieb unbewegt. Flood, Campbell und Irene Kennedy grinsten zufrieden. Es folgten einige Sekunden des Schweigens, ehe Baxter antwortete. Als er wieder sprach, schwangen in seiner Stimme geheuchelte Erleichterung und Angst mit.
    »Robert, sind Sie das?«, fragte er.
    »Ja, ich bin’s, Sherman.«
    »Wie haben Sie … Was ist passiert … Wie haben wir Funkkontakt mit Ihnen bekommen?«
    »Das braucht Sie jetzt nicht zu kümmern, Sherman. Wie ich höre, haben Sie ganze Arbeit geleistet und unsere Außen- und Sicherheitspolitik um fünfzig Jahre zurückgeworfen.«
    »Ich weiß nicht, was man Ihnen da erzählt hat«, erwiderte Baxter verzweifelt, »aber das war keine leichte Aufgabe. Ich habe versucht, das Leben von amerikanischen Bürgern zu retten und gleichzeitig die außenpolitischen Belange nicht aus den Augen zu verlieren. Wir haben uns sehr bemüht, um sicherzustellen … «
    Präsident Hayes ließ ihn nicht ausreden. »Ich habe bereits erfahren, was Sie zusammen mit Marge Tutwiler und Ihrem Lehrling Dallas King alles angestellt haben, und ich muss sagen, es gefällt mir gar nicht. Ich habe weder die Zeit noch die Geduld, mich jetzt mit Ihnen zu beschäftigen, aber wenn ich hier rauskomme, werden Sie einiges erklären müssen.«
    »Aber, Robert … «, warf Baxter mit zittriger Stimme ein, »ich weiß nicht, was Ihnen General Flood und Direktor Stansfield erzählt haben, aber ich kann Ihnen alles erklären. Ich hatte bei jeder meiner Entscheidungen während dieses Konflikts nur die allerbesten Absichten.«
    »Davon bin ich überzeugt«, erwiderte Präsident Hayes skeptisch. »Sie hatten Ihre Chance, auf dem Thron zu sitzen, und Sie haben es ordentlich vermasselt. Jetzt ist es Zeit für Sie, aus dem Weg zu gehen, damit sich die Profis der Sache annehmen.«
    »Aber, Robert … «
    »Es reicht, Sherman! Wir haben für heute ausgeredet!« Vom Vizepräsidenten hörte man nur noch, wie er den Hörer auflegte. Nach einigen Augenblicken der Stille tönte wieder die Stimme des Präsidenten aus dem Lautsprecher: »Also, wo waren wir stehen geblieben?«

49
     
     
     
    Die MC-130 Combat Talon der Air Force flog in 10000 Fuß Höhe über Washington hinweg. Die Combat Talon, die zum 1 st Special Operations Wing gehörte, war ein wichtiges Hilfsmittel, wenn es um das Einsetzen und die Wiederaufnahme von Kommandotrupps ging. Lt. Commander Harris stand am Heck der Maschine und blickte durch die offene Rampe auf die Stadt hinunter. Der Wind pfiff durch den offenen Laderaum, und das Dröhnen der vier Triebwerke machte es schwer, sich zu unterhalten. Zu Harris’ Rechten senkte sich die orange leuchtende Sonnenscheibe soeben unter den Horizont. Zu seiner Linken zogen dunkle Gewitterwolken herauf. Ersteres kam durchaus gelegen – die Dunkelheit bot stets Schutz vor dem Entdecktwerden –, Letzteres war jedoch äußerst unangenehm; Wind und Regen vertrugen sich einfach nicht mit dem Fallschirmspringen.
    Harris hatte erst vor wenigen Minuten von General Campbell von der Änderung des ursprünglichen Plans erfahren. Die neuen Voraussetzungen stellten für die SEALs einen Albtraum dar; sie konnten ihre Absprungzeit nun nicht mehr selbst bestimmen, sondern mussten warten, bis Aziz sich in den Keller begab, und ihr Flugzeug dann so schnell wie möglich in Position bringen. Harris hatte beschlossen, dass sie aus einer Höhe von 10000 Fuß abspringen und bei etwa 1000 Fuß den Fallschirm öffnen und sich zum Dach des Weißen Hauses hinuntertragen lassen würden.
    Commander Harris ging ins Innere des Laderaums, um seinen Männern mitzuteilen, dass es bald regnen würde. Er hatte für diese Mission Mick Reavers, Tony Clark und Jordan Rostein ausgewählt, die hervorragende Schützen und Sprengstoffexperten waren. Alle vier trugen schwarze Nomex-Overalls, Balaklava-Mützen und Handschuhe. Bewaffnet waren sie mit 9-mm-SIG-Sauer-Pistolen und schallgedämpften MP-10-Maschinenpistolen. In ihren Gefechtswesten, die sie über den kugelsicheren Westen aus Kevlar trugen, hatten sie mehrere Ersatzmagazine verstaut. Außerdem waren die vier mit MX300-Motorola-Funkgeräten ausgerüstet.
    Harris trat auf seine Männer zu und rief, um sich bei dem heulenden Wind verständlich zu machen, mit lauter Stimme: »Das Gewitter zieht von Osten herauf! Es sieht gar nicht gut aus.«
    Clark sah seinen Kommandanten kopfschüttelnd an. Er wusste, dass Harris verrückt genug war, um auch mitten im ärgsten Gewitter einen Absprung zu

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