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Der Angriff

Der Angriff

Titel: Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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wagen. »Nicht im Regen, Harry!«, rief er Harris zu.
    Harris nickte und murmelte für sich: »Wir werden sehen.«
    Die dunklen Wolken kamen unterdessen immer näher. Plötzlich zuckte ein greller Blitz über den Himmel. Wenig später folgte ein Donnerschlag, der trotz des Dröhnens der Triebwerke deutlich zu hören war. In der Ferne konnte man erkennen, dass es bereits in Strömen goss. Bald würde der Regen auch die Hauptstadt erreichen. Sie hatten allerhöchstens dreißig Minuten, bevor Regen und Wind einen Absprung zu einem Selbstmordkommando machten.
     
     
    Rapp und Adams standen vor der Tür und gingen noch einmal rasch ihren Plan durch. Wenn sich die Lage zuspitzte, konnte das HRT jederzeit eingreifen und in zwanzig Sekunden im Weißen Haus operieren. Außerdem würde die Delta Force in zwei Minuten zur Stelle sein, um den Präsidenten in Sicherheit zu bringen. Jetzt war der Moment gekommen, um ein gewisses Risiko einzugehen.
    »Bist du soweit?«, wandte sich Rapp an Milt.
    Adams nahm seine Baseballmütze ab und wischte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von seinem kahlen Kopf. »Ich bin bereit«, sagte er schließlich kopfnickend.
    Rapp überprüfte noch einmal rasch seine Ausrüstung und sagte über Funk: »Iron Man an Zentrale. Wir starten. Over.« Rapp nickte Adams zu und tippte den Code ein.
    Er hatte keine Ahnung, was ihn auf der anderen Seite erwartete. Möglicherweise hatte Aziz einen Wächter davor postiert. Rapp ging jedoch davon aus, dass es sich Aziz nicht leisten konnte, einen Mann für die Bewachung der Tür zu opfern. Was ihm mehr Kopfzerbrechen bereitete, war die Möglichkeit, dass man die Tür mit einer Sprengfalle gesichert hatte. Er legte die Hand auf die Türklinke und wartete einen Augenblick. Dann drehte er den Kopf zur Seite, drückte die Klinke herunter und zog die Tür wenige Zentimeter auf.
    Rapp blieb hinter der schweren Stahltür, um sich gegen eine eventuelle Detonation zu schützen, und horchte aufmerksam auf das typische Geräusch eines gespannten Drahts, der die Zündung auslösen würde. Er zählte bis drei, und dann weiter bis fünf, um ganz sicherzugehen. Während er in der linken Hand seine MP-10 hielt, streckte er die rechte nach hinten aus, worauf Adams ihm das Kabel mit der Linse reichte. Rapp schob die winzige Linse um die Ecke und ließ sie nach links, dann nach rechts und schließlich nach oben blicken. Die Bilder konnten in Langley empfangen werden.
    Es war General Campbell, der sich über Funk meldete. »Es sieht gut aus, Iron Man«, teilte er Rapp mit.
    Rapp spähte um die Tür herum, um sich selbst ein Bild zu machen. Zu seiner Linken sah er eine Treppe, die steil hinaufführte. Er hatte erwartet, dass es hier dunkel sein würde, stattdessen war die verborgene Treppe, die zum Oval Office führte, von zwei Glühbirnen beleuchtet. Direkt vor ihm drang etwas Licht unter einer Tür hindurch, die zur Horsepower-Zentrale des Secret-Service-Sonderkommandos führte. Von hier aus wurden mit Hilfe von Alarmsystemen und Kameras all jene Bereiche überwacht, in denen sich der Präsident aufhielt. Man konnte das gesamte Gelände sowie das Innere des Weißen Hauses vom neuen Joint Operations Command aus im Auge behalten. Rapp wusste, dass schon kurz nach dem Anschlag die inneren Kameras abgeschaltet worden waren. Aziz wollte sich verständlicherweise nicht vom Secret Service beobachten lassen. Rapps Aufgabe war es nun, festzustellen, wie viel von dem System noch aktiv war und ob die Tangos es überwachten.
    Rapp trat hinter der Tür hervor und schlich vorsichtig auf den Eingang zu Horsepower zu. Adams blieb dicht hinter ihm und schob die winzige Linse unter der Tür zur Horsepower-Zentrale hindurch. Rapp verfolgte auf dem Monitor, was die Optik ihnen lieferte, als ihm plötzlich etwas auffiel. Hinter einem Schreibtisch sah er die Schultern und den Kopf eines Mannes.
    »Ein Tango«, meldete sich General Campbell über Funk. »Er sitzt an der Überwachungskonsole. Könnt ihr uns einen Blick darauf machen lassen, was er überwacht?«
    Adams zoomte näher heran, damit sie den Mann auf der anderen Seite der Tür besser sehen konnten. Direkt vor dem Terroristen standen ein Dutzend kleine Schwarzweißmonitore auf einem Metallgestell. Zwei der Monitore ganz unten waren vom Kopf des Mannes verdeckt, die zehn übrigen Bildschirme schienen Bilder von der Umgebung des Weißen Hauses zu liefern.
    Rapp drehte sich um und flüsterte in sein Mikrofon: »Wir bringen eine Kamera an und

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