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Der Angriff

Der Angriff

Titel: Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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beim Weißen Haus sein?«
    »Colonel Gray meint, dass er zwölf Leute in weniger als zwei Minuten auf dem Dach haben kann, und zwölf weitere in den folgenden dreißig Sekunden.«
    »Entschuldigen Sie, dass ich mich einmische«, meldete sich Präsident Hayes zu Wort, »aber wenn wir so viele Leute mit dem Helikopter auf das Dach bekommen können – warum müssen dann die SEALs mit dem Fallschirm auf dem Dach landen?«
    Es war General Flood, der die Frage beantwortete. »Der Überraschungseffekt, Sir. Wenn wir unsere Leute allesamt mit dem Helikopter zum Weißen Haus befördern, werden die Leute von den Medien und tausende Zuschauer sie sehen. Wir hoffen, dass wir die SEALs zum Einsatz bringen, ohne dass irgendjemand es mitbekommt. Es ist zwar riskant, aber nur so haben wir eine Chance, einige der Bomben zu entschärfen, damit das Hostage Rescue Team die Geiseln im Westflügel befreien kann.«
    Rapp packte die Gelegenheit beim Schopf, seinen Plan gegenüber dem Präsidenten zu vertreten. »Und damit das gelingt, hätte ich einen Vorschlag, Mr. President. Wenn wir warten, bis Aziz und einige seiner Leute zum Bunker hinunterkommen, sind weniger Terroristen bei den Geiseln. Dadurch wäre die Befreiungsaktion um einiges einfacher.«
    General Flood, dem die Idee gefiel, fügte hinzu: »Es ist ein guter Plan, Mr. President. Die feindlichen Kräfte müssen sich aufteilen, während Sie noch sicher im Bunker sind und wir uns deshalb vor allem um die Rettung der Geiseln im Westflügel kümmern können. Wir hätten es dann nicht mehr mit acht Tangos zu tun, sondern nur noch mit fünf oder sechs.«
    »Sie meinen also, dass die Chancen, die Geiseln zu befreien, dadurch größer wären?«
    »Ja.«
    Hayes zögerte keinen Augenblick. »Dann machen wir es so.«
    Es klopfte an der Tür zum Konferenzzimmer, und einer von General Floods Adjutanten kam herein. »Entschuldigen Sie, General, der Vizepräsident ist am Telefon und möchte Sie und Direktor Stansfield unverzüglich sprechen. Wenn Sie möchten, kann ich das Gespräch hierher durchstellen.«
    Aus dem Lautsprecher tönte Präsident Hayes Stimme. »Ich finde, es ist Zeit, Vizepräsident Baxter mitzuteilen, dass er nicht länger das Sagen hat.«
    Flood wandte sich seinem Adjutanten zu. »Stellen Sie durch.«
    Zehn Sekunden später klingelte eines der Telefone. Irene Kennedy drückte die entsprechenden Knöpfe, damit auch der Vizepräsident an der Telekonferenz teilnehmen konnte. Sie nickte ihrem Chef und Flood zu, um ihnen zu signalisieren, dass die Verbindung hergestellt war.
    »Vizepräsident Baxter?«, rief Flood mit seiner tiefen Stimme.
    Eine weibliche Stimme meldete sich und sagte, dass sie zum Vizepräsidenten durchstellen würde. Mehr als eine Minute saßen die Anwesenden im Konferenzzimmer schweigend da und warteten auf den Mann, der sie hatte anrufen lassen. Alles wartete gespannt auf die bevorstehende Konfrontation zwischen den beiden mächtigsten Männern der amerikanischen Politik.
    Als Baxter schließlich am Telefon war, sagte er: »General Flood, sind Sie dran?«
    »Ja, ich bin hier bei Direktor Stansfield.«
    »Gut«, sagte Baxter in einem Ton, der nichts Gutes verhieß. »Ich habe gerade ein paar beunruhigende Informationen erhalten.« Baxter hielt inne und wartete darauf, dass man ihn fragte, was er erfahren hatte. Es tat ihm jedoch niemand den Gefallen, sodass er hinzufügte: »Mein Sicherheitsberater hat mir mitgeteilt, dass Israel mit bestimmten Maßnahmen droht.«
    Baxter hielt erneut inne, um Stansfield und Flood Gelegenheit zu geben, etwas zu sagen. Die beiden Männer sahen einander nur schweigend an. Wenn die Lage nicht so dramatisch gewesen wäre, hätten sie vermutlich gelächelt und die Situation genossen.
    »Hat jemand von Ihnen etwas davon gehört?«, fuhr Baxter schließlich gereizt fort.
    »Ja«, antwortete General Flood, »das haben wir.«
    »Und warum haben Sie es dann nicht der Mühe wert gefunden, mich zu informieren?«
    Flood blickte zum Lautsprecher hinauf und fragte sich, wann sich der Präsident wohl in das Gespräch einschalten würde. »Wir waren beschäftigt, Sir.«
    »Ach ja, beschäftigt?«, erwiderte Baxter spöttisch. »Zu beschäftigt, um zum Telefon zu greifen und den Oberbefehlshaber der Streitkräfte über diese dramatische Entwicklung zu informieren?«
    »Den Oberbefehlshaber?«, tönte im nächsten Augenblick die Stimme des Präsidenten aus dem Lautsprecher.
    Er klang nicht wütend, aber sehr entschlossen. »Da irren Sie sich,

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