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Der Angriff

Der Angriff

Titel: Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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der Tür. Der Navy-Steward öffnete und begrüßte die beiden Besucher. Bill Schwartz, der Sicherheitsberater des Präsidenten, trat zusammen mit Dr. Irene Kennedy von der CIA ein.
    »Guten Morgen, Carl«, sagte der schlaksige Sicherheitsberater.
    »Guten Morgen, Mr. Schwartz. Was möchten Sie trinken?«
    »Das Übliche, bitte.«
    »Und für die Lady?«
    »Eine Tasse Kaffee, bitte«, antwortete Dr. Kennedy.
    Schwartz ging quer durch das Zimmer und setzte sich auf den Platz gegenüber Hayes. Irene Kennedy stellte ihre Aktentasche auf den Fußboden und nahm zur Rechten des Präsidenten Platz. Hayes wandte sich seinem Sicherheitsberater zu. »Wie war’s in Europa?«, fragte er. Schwartz war gerade aus Brüssel zurückgekehrt, wo er an einer dreitägigen Konferenz über die Erweiterung der NATO teilgenommen hatte.
    Schwartz nahm seine Brille ab und begann die Gläser mit seiner Krawatte zu polieren. »Es war langweilig und mühsam.«
    »Das ist typisch NATO«, antwortete Präsident Hayes, nahm einen Schluck Kaffee und stellte die Tasse wieder auf den Tisch. »Die einzige Organisation, die noch schlimmer ist, scheint die UNO zu sein.«
    »Das stimmt«, sagte Schwartz und nickte langsam, während er zusah, wie Carl den Kaffee für Irene Kennedy und ihn auf den Tisch stellte.
    Nachdem der Steward hinausgegangen war, lehnte sich der Präsident in seinem Stuhl zurück. Zu Dr. Kennedy gewandt, sagte er: »Ich habe Ihre Nachricht gestern Abend erhalten. Es freut mich, dass alles gut gegangen ist.«
    »Ja, soweit schon«, sagte Dr. Kennedy und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee.
    »Bill, wie viel wissen Sie über die gestrige Operation?«, fragte der Präsident.
    »Irene hat mir gestern Nacht, nach meiner Ankunft, alles Wesentliche erzählt«, antwortete Schwartz.
    »Wann war das genau?«
    »Kurz nach Mitternacht.«
    Der Präsident wandte sich Irene Kennedy zu. »Haben wir schon etwas herausgefunden?«
    »Unser Mann und Harut haben Saudi Arabien um zwei Uhr nachts verlassen. Sie fliegen zur Airbase Ramstein in Deutschland und werden in ungefähr« – Kennedy sah auf ihre Uhr und rechnete kurz – »einer halben Stunde landen. Dort wartet ein Team von Spezialisten aufsie, die an Bord gehen und Harut verhören werden, während sie nach Andrews fliegen.«
    Der Präsident überlegte, ob er nachfragen sollte, was sie mit dem Wort »Spezialisten« meinte, doch er beschloss, dass er es lieber nicht wissen wollte. »Wann können wir erste Erkenntnisse erwarten?«
    »Schwer zu sagen. Manchmal bekommen wir die Informationen sehr rasch, aber die Drogen wirken nicht bei jedem gleich. Wir müssen bestimmte Vorkehrungen treffen, um sicherzugehen, dass der Mann nicht lügt.« Irene Kennedy hielt kurz inne. Stansfield hatte ihr von Anfang an gepredigt, vorsichtig zu sein – vor allem, wenn sie es mit Politikern zu tun hatte. Sie blickte kurz zum Sicherheitsberater hinüber und wandte sich dann wieder dem Präsidenten zu. »Wir müssen sehr sorgfältig vorgehen.«
    Hayes legte die Zeitungen übereinander und schob sie beiseite. »Geht es hier um Stunden oder um Tage?«
    »Wir fangen sofort mit der Arbeit an. Je nachdem, was er weiß und in welchem Gesundheitszustand er ist, sollten wir binnen einer Stunde erste Informationen erhalten. Aber es wird Wochen dauern, bis wir alles aus ihm herausbekommen haben.«
    »Es muss vor allem darum gehen, schnell zu erfahren, ob, wann und wo sie diesen Angriff auf Washington starten wollen.«
    »Ja«, antwortete Dr. Kennedy und nickte.
    Hayes blickte zu Schwartz hinüber, dessen Aufgabe es war, die Aktivitäten der verschiedenen Geheimdienstorganisationen zu koordinieren. »Ich will, dass das oberste Priorität hat, und ich möchte einen detaillierten Bericht über die Verhöre.«
    »Ja, Mr. President«, sagte Dr. Kennedy und nickte.
     
     
     
    WASHINGTON D.C.
     
    Drei Kilometer östlich des Weißen Hauses rollte ein grünweißer Lieferwagen im Rückwärtsgang zum Tor eines heruntergekommenen Lagerhauses und blieb stehen. Auf der grünen Seite des Wagens standen die Worte White Knight Linen Service. Zwei Männer in blauen Overalls kamen aus dem Lagerhaus und schoben das rostige Garagentor hoch. Der Fahrer setzte den Wagen zurück, und die beiden Männer geleiteten den Transporter mit Handzeichen durch das schmale Tor. Als der Wagen drinnen war, wurde das Tor geschlossen.
    Durch die Fenster unter dem Dach drang dunstiges Licht herein. Vier Männer traten an das Hinterende des Transporters und brachten

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