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Der Angriff

Der Angriff

Titel: Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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beugten sich alle gleichzeitig vor. Überrascht von dieser einmütigen Reaktion, fragte Dr. Hornig: »Sie wissen alle, was, oder sollte ich sagen, wer Nebukadnezar war?«
    »War und ist«, antwortete Dr. Kennedy. »Nebukadnezar war von 605 bis 562 vor Christus König von Babylonien. Was ihn in der arabischen Welt zu einem Helden macht, ist die Tatsache, dass er im Jahr 586 Jerusalem zerstörte und die Israeliten deportieren ließ. Saddam Hussein bezeichnet sich manchmal als Reinkarnation von Nebukadnezar. Er sieht es als seine Bestimmung an, die arabischen Völker zu vereinen und Israel zu zerstören.«
    »Er glaubt das natürlich nicht wirklich«, fügte Rapp stirnrunzelnd hinzu. »Er benutzt das nur als eine Art PR-Strategie, um die religiösen Fundamentalisten auf seine Seite zu bekommen.«
    »Und es funktioniert tatsächlich«, fügte Irene Kennedy hinzu. »In welchem Zusammenhang hat Harut dieses Wort ausgesprochen?«
    »Ich habe ihn nach der Finanzierung der Operation gefragt. Und da hat er dieses Wort gemurmelt. Ich habe nachgesehen, wer der historische Nebukadnezar war. Dass er sich auf Saddam Hussein bezogen hat, war mir nicht klar.«
    »Das bekräftigt, was wir schon aus anderen Quellen gehört haben«, sagte Dr. Kennedy, »dass nämlich Saddam Hussein der Hizbollah und der Hamas Geld zukommen lässt.«
    Stansfield blickte auf seine Uhr. »Dr. Hornig, haben Sie sonst noch etwas für uns?«
    »Nein, aber heute Nachmittag kann ich Ihnen wahrscheinlich weitere Informationen liefern.«
    Stansfield wandte sich Rapp und Irene Kennedy zu. »Habt ihr noch Fragen?«
    »Ja«, sagte Rapp. »Wie hat Aziz vor, hier wieder raus zukommen?«
    Jane Hornig blinzelte verlegen. »Äh … dazu bin ich noch nicht gekommen.«
    Rapp sah sie eindringlich an. »Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn Sie diese Frage vorrangig behandeln würden.«
    »Ja«, sagte Dr. Hornig und machte sich eine Notiz.
    Stansfield wandte sich erneut Rapp und Irene zu. »Sonst noch etwas?« Sie schüttelten beide den Kopf. »Gute Arbeit«, fügte er, zu Dr. Hornig gewandt, hinzu. »Wenn Sie uns jetzt bitte entschuldigen möchten, ich muss mit Irene und Mitch ein paar Dinge besprechen.«
    Dr. Hornig nahm ihre Aufzeichnungen, stand auf und ging hinaus.
    »Nun, Mitch«, sagte Stansfield, zu Rapp gewandt. »Irene und ich fahren jetzt in die Stadt. Wenn man bedenkt, wie die Sitzung gestern im Pentagon verlaufen ist, wäre es vielleicht besser, wenn Sie nicht mitkommen.«
    Rapp war keineswegs überrascht und wollte im Grunde auch gar nicht dabei sein, wenn sich seine Vorhersagen erfüllten. Es gab Momente, in denen man sich nicht freuen konnte, wenn man Recht behielt. »Was soll ich inzwischen machen?«
    Stansfield zog ein Blatt Papier aus seiner Hemdtasche, faltete es auseinander und schob es über den Tisch. »Das ist die Adresse und Telefonnummer von Milt Adams, dem Mann, über den wir gestern Abend mit Direktor Tracy gesprochen haben. Er erwartet Ihren Anruf.«
    »Wie soll ich die Sache angehen?«
    Stansfield überlegte kurz und sagte dann: »Benutzen Sie Ihren Decknamen und sagen Sie ihm ruhig, dass Sie für uns arbeiten. Mr. Adams ist ein patriotisch gesinnter Mensch. Wir können ihm vertrauen, aber es ist nicht nötig, dass wir ihm mehr sagen, als er unbedingt wissen muss.«
    Stansfield stand auf und ging, gefolgt von Irene und Rapp, hinaus. Auf dem Weg zurück in sein Büro sagte Stansfield: »Mitch, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie wichtig diese Sache ist. Wenn Sie einen Weg finden, wie Sie hineinkommen können, dann werden General Flood und ich alles tun, um es auch durchzuziehen. Sie müssen aber ehrlich zu mir sein. Ich will, dass Sie mir offen sagen, wie die Chancen stehen, alles klar?«
    Rapp verbarg seine innere Aufregung. »Ja, Sir«, sagte er und nickte.

15
     
     
     
    Rafik Aziz blickte auf den Bildschirm des Laptops und lächelte. Sie sind so berechenbar, dachte er, während er die Bewegungen auf dem Schweizer Konto verfolgte, auf dem das Geld zwischengelagert werden sollte, bevor es in den Iran weitergeleitet wurde. Der Kontostand betrug etwas über eine Milliarde Dollar. Nachdem nur noch fünfundvierzig Minuten übrig waren, bezweifelte er, dass sie auch noch das restliche Geld überweisen würden.
    Zu seiner Rechten hatte Aziz auch noch einen zweiten Laptop stehen, den er für einen ganz besonderen Zweck brauchte. Jedes Mal, wenn er auf den Bildschirm sah, strahlte er vor Stolz. Es war ein wahrer Geniestreich von ihm gewesen. Aziz

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