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Der Angriff

Der Angriff

Titel: Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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für Sie habe, aber ich war bis vor einer Stunde mit Mr. Harut beschäftigt.«
    »Ist schon in Ordnung, Dr. Hornig«, versicherte Stansfield.
    »Also«, begann Jane Hornig, »ich habe die Namen der zehn Terroristen, die mit Mr. Aziz im Weißen Haus sind. Es war sehr schwierig, ihm diese Information zu entlocken.« Dr. Hornig reichte Stansfield die Liste.
    Der CIA-Chef sah sich das Papier kurz an und reichte es dann an Irene Kennedy weiter, die es zusammen mit Rapp studierte. Stansfield wartete etwa zehn Sekunden und fragte dann: »Irene?«
    Dr. Kennedy blickte auf und strich sich eine Strähne ihres braunen Haars hinter das Ohr zurück. »Das hilft uns sicher sehr. Ich kenne mindestens die Hälfte von ihnen. Was die anderen betrifft, da sehen wir in den Datenbanken nach, oder wir wenden uns an MI 6 oder Mossad.«
    »Gut. Ich will so viel wie möglich über diese Leute in Erfahrung bringen, und das möglichst rasch.« Stansfield wandte sich wieder Dr. Hornig zu. »Nun, was wissen wir über die Forderungen?«
    Jane Hornig blickte wieder auf ihre Aufzeichnungen hinunter und blätterte sie durch. »Mr. Harut weiß genau über die erste Forderung Bescheid – die Rückgabe der eingefrorenen Gelder an den Iran. Wir gehen davon aus, dass er recht gut über die Forderungen von Mr. Aziz informiert ist – das heißt, bis zu einem gewissen Grad.«
    »Was heißt ›bis zu einem gewissen Grad‹?«, fragte Rapp.
    »Dazu komme ich gleich«, antwortete Dr. Hornig. »Seine zweite Forderung wird die Aufhebung aller UNO-Sanktionen gegen den Irak sein.« Jane Hornig blickte kurz in die Runde, ehe sie fortfuhr: »Als Drittes wird er die Anerkennung eines freien und souveränen Palästinenserstaates durch die USA fordern.«
    Rapp runzelte die Stirn und fragte: »Wo soll sich der etablieren?«
    Dr. Hornig räusperte sich. »Im Westjordanland und auf dem Gazastreifen.«
    Rapp stellte seine Kaffeetasse nieder. »Die Israelis werden damit keine Freude haben.«
    »Das sehe ich auch so«, sagte Stansfield und wandte sich Dr. Hornig zu. »Sonst noch etwas?«
    »Eine Forderung gibt es noch … eine letzte Forderung, aber Mr. Harut kennt sie nicht.«
    »Wie bitte?«, fragte Rapp ungläubig.
    »Ich glaube wirklich, dass er sie nicht kennt«, erwiderte Dr. Hornig. »Ich habe ihn fast zwei Stunden zu diesem speziellen Punkt bearbeitet, und ich bin so weit gegangen, wie es mir vertretbar erschien.«
    »Vielleicht sollten Sie noch etwas weiter gehen«, stellte Rapp fest.
    Dr. Hornig lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. »Das habe ich auch vor. Aber zuerst muss ich Mr. Harut ein wenig Ruhe gönnen.«
    »Sie selbst sollten sich auch ausruhen«, warf Stansfield ein. »Ich will nicht, dass Sie irgendwann total ausgebrannt sind, Dr. Hornig.«
    Jane Hornig schien über die vielen ungebetenen Ratschläge nicht sehr erfreut. Schließlich sagte sie diesen Leuten auch nicht, wie sie ihre Jobs zu machen hatten.
    »Was haben Sie sonst noch für uns, Dr. Hornig?«, fragte Stansfield.
    Jane Hornig begann eine lange Liste von Informationen vorzutragen, die die CIA in monate-, vielleicht sogar jahrelanger Arbeit auswerten würde. Sie berichtete, dass einige der Terroristen bereits vor einem Jahr nach Amerika geschickt worden waren, um sich hier eine entsprechende Tarnung zuzulegen. Sie konnte sogar den Namen der südamerikanischen Klinik nennen, die Aziz sein neues Gesicht verpasst hatte. Rapp nahm sich vor, mit Stansfield und Irene zu sprechen, damit man dem plastischen Chirurgen später einmal einen kleinen Besuch abstattete. Sie würden dem Mann zu verstehen geben, dass es gesünder für ihn war, in Zukunft mit der CIA zusammenzuarbeiten. Ein Chirurg, der sich mit Männern wie Rafik Aziz abgab, war möglicherweise ein wertvoller Informant – vorausgesetzt, Aziz hatte ihn nicht schon getötet.
    Dr. Hornig lieferte noch eine Menge weiterer Informationen, die für sich genommen wenig aufsehenerregend waren, die es aber insgesamt vielleicht ermöglichen würden, Aziz’ letzte Forderung zu erahnen. Rapp und Irene Kennedy machten sich Notizen, während Stansfield zurückgelehnt zuhörte. Schließlich kam Jane Hornig auf etwas zu sprechen, das sie beschäftigt hatte, bevor sie zu dieser Sitzung gefahren war.
    »Heute Morgen hat Harut einen bestimmten Namen erwähnt. Er verlor immer wieder kurz das Bewusstsein und sprach ziemlich unzusammenhängend. Trotzdem hat er mehrmals das Wort ›Nebukadnezar‹ ausgesprochen.«
    Stansfield, Irene Kennedy und Rapp

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