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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Haustür.
    Eine aparte junge Frau, die eine Rüschenschürze trug und ein Baby auf dem Arm hatte, machte mir auf. Mir genügte ein Blick in ihr Gesicht, um zu wissen, dass ich das Richtige tat. Denn Carolyn Poulin würde nicht das einzige Opfer am 15. November sein – nur das einzige, das im Rollstuhl endete.
    »Ja?«
    »Mein Name ist George Amberson, Ma’am.« Ich lüftete kurz den Hut. »Könnte ich wohl Ihren Mann sprechen?«
    Natürlich konnte ich das. Er war schon hinter ihr aufgetaucht und legte ihr einen Arm um die Schultern. Ein junger Kerl, noch keine dreißig, dessen Gesicht freundlich neugierig wirkte. Sein Baby griff nach seinem Gesicht, und als Cullum seine Finger küsste, lachte die Kleine. Dann streckte er mir die Hand hin, und ich schüttelte sie.
    »Was kann ich für Sie tun, Mr. Amberson?«
    Ich hielt das mitgebrachte Cribbage-Brett hoch. »Ich habe bei Brownie’s gesehen, dass Sie ein ausgezeichneter Spieler sind. Daher möchte ich Ihnen einen Vorschlag machen.«
    Mrs. Cullum machte ein besorgtes Gesicht. »Mein Mann und ich sind Methodisten, Mr. Amberson. Bei den Turnieren geht’s nur um Spaß. Er hat einen Pokal gewonnen, den ich gern für ihn poliere, damit er auf dem Kaminsims gut aussieht, aber wenn Sie um Geld Karten spielen wollen, sind Sie hier falsch.« Sie lächelte. Ich konnte sehen, wie viel Mühe sie das kostete, aber es war trotzdem ein freundliches Lächeln. Sie gefiel mir. Ich mochte beide.
    »Meine Frau hat recht«, sagte Cullum. Das klang bedauernd, aber nachdrücklich. »Als ich noch im Wald gearbeitet habe, habe ich um einen Cent pro Stift gespielt, aber das war, bevor ich Marnie kennengelernt habe.«
    »Ich wäre verrückt, wenn ich gegen Sie um Geld spielen würde, weil ich von Cribbage nämlich überhaupt nichts verstehe«, sagte ich. »Aber ich möchte es lernen.«
    »Schön, dann kommen Sie rein«, sagte er. »Ich bringe es Ihnen gern bei. Das dauert nur eine Viertelstunde, und wir essen erst in einer Stunde zu Abend. Verflixt, wenn Sie bis fünfzehn addieren und bis einunddreißig zählen können, können Sie Cribbage spielen.«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass es mit Zählen und Addieren allein nicht getan ist, sonst wären Sie beim Androscoggin-Turnier nicht Dritter geworden«, sagte ich. »Und ich möchte in Wirklichkeit etwas mehr lernen als nur die Regeln. Ich möchte Sie für einen ganzen Tag engagieren. Genauer gesagt am 15. November. Sagen wir von zehn Uhr morgens bis vier Uhr nachmittags.«
    Jetzt sah seine Frau ängstlich drein. Sie hielt das Baby eng an sich gedrückt.
    »Für die sechs Stunden Unterricht zahle ich Ihnen zweihundert Dollar.«
    Cullum runzelte die Stirn. »Welches Spiel genau spielen Sie da, Mister?«
    »In Zukunft hoffentlich Cribbage.« Aber diese Erklärung würde nicht ge nügen, das merkte ich ihnen beiden an. »Hören Sie, ich will Ihnen nicht vormachen, dass an der Sache nicht mehr dran ist, aber wenn ich versuchen wollte, es Ihnen zu erklären, würden Sie mich für verrückt halten.«
    »Das tue ich bereits«, sagte Marnie Cullum. »Schick ihn weg, Andy.«
    Ich wandte mich an sie. »Es ist nichts Schlimmes, nichts Illegales, kein Schwindel und nicht gefährlich. Das kann ich beschwören.« Ich befürchtete allmählich, dass es nicht funktionieren würde, Eid hin oder her. Das Ganze war eine schlechte Idee gewesen. Cullum würde doppelt misstrauisch sein, wenn er mir am Nachmittag des Fünfzehnten in der Nähe des Meetinghauses der Quäker begegnete.
    Aber ich ließ nicht locker. Das war etwas, was ich in Derry gelernt hatte.
    »Es geht nur um Cribbage «, sagte ich. »Sie bringen mir das Spiel bei, wir spielen ein paar Stunden lang, ich gebe Ihnen zweihundert Dollar, und wir alle trennen uns als Freunde. Na, was sagen Sie dazu?«
    »Woher sind Sie, Mr. Amberson?«
    »In letzter Zeit war ich oben in Derry. Ich bin Makler für Gewerbeimmobilien. Im Augenblick mache ich hier Urlaub am Sebago Lake, bevor ich dann wieder nach Süden fahre. Möchten Sie ein paar Namen hören? Sozusagen als Referenzen?« Ich lächelte. »Leute, die Ihnen bestätigen können, dass ich nicht übergeschnappt bin?«
    »In der Jagdsaison geht er samstags immer in den Wald«, sagte Mrs. Cullum. »Für ihn ist das die einzige Gelegenheit, weil er die ganze Woche arbeitet und abends erst heimkommt, wenn es schon so dunkel ist, dass es sich nicht mehr lohnt, ein Gewehr zu laden.«
    Sie wirkte weiterhin misstrauisch, aber auf ihrem Gesicht sah ich etwas anderes,

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