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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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dass ich das Gefühl hatte, aus dem Schatten heraus zu sein, der in Dallas und Derry auf mir gelastet hatte, und in Sunset Point, wo meine letzte langfristig gemietete Unterkunft jetzt in Schutt und Asche lag.
    »Und?«, sagte Quinlan. »Was denken Sie?«
    »Ich möchte es, aber ich kann Ihnen nicht heute Nachmittag zu- oder absagen. Ich muss erst noch mit jemand reden. Morgen haben Sie wohl nicht geöffnet, oder?«
    »Doch, ich bin da. Samstags habe ich bis Mittag geöffnet. Dann fahre ich heim und sehe mir das Spiel der Woche im Fernsehen an. Dieses Jahr scheinen die Series ein echter Hammer zu werden.«
    »Ja«, sagte ich. »Danach sieht’s wirklich aus.«
    Quinlan streckte mir die Hand hin. »Freut mich, Sie kennengelernt zu haben, Mr. Amberson. Ich wette, dass es Ihnen in Jodie gefallen würde. Wir sind hier gute Menschen. Hoffentlich klappt alles so, wie Sie es sich vorstellen.«
    Ich schüttelte ihm die Hand. »Das hoffe ich auch.«
    Wie der Mann gesagt hatte: Etwas Hoffnung hatte noch keinem geschadet.
    16
    Am selben Abend kehrte ich in Al’s Diner zurück und stellte mich dem Direktor der Denholm Consolidated High School und seiner Freundin aus der Schulbibliothek vor. Sie luden mich an ihren Tisch ein.
    Deke Simmons, Anfang sechzig, war groß und kahlköpfig. Mimi Corcoran war sonnengebräunt und trug eine Brille. Mit ihren blauen Augen hinter den Bifokalgläsern musterte sie mich scharf von oben bis unten. Sie ging mithilfe eines Stocks, den sie mit einer unbekümmerten (fast verächtlichen) Geschicklichkeit handhabte, die wohl durch langen Gebrauch erworben war. Wie ich amüsiert feststellte, trugen beide Denholm-Schals und goldene Buttons mit der Aufschrift WIR HABEN JIM-POWER! . Es war eben Freitagabend in Texas.
    Simmons fragte mich, wie mir Jodie zusage (sehr), wie lange ich schon in Dallas sei (seit August) und ob mir Highschool-Football gefalle (ja, unbedingt). Annähernd konkret wurde er nur ein Mal, als er sich nämlich erkundigte, ob ich mir meiner Fähigkeit gewiss sei, Kinder dazu zu bringen »aufzupassen«. Weil, so sagte er, viele Aushilfslehrkräfte damit ein Problem hätten.
    »Diese jungen Lehrer schicken sie uns ins Sekretariat, als hätten wir nichts Besseres zu tun«, sagte er und mampfte dann seinen Prongburger.
    »Soße, Deke«, sagte Mimi, worauf er sich gehorsam mit einer Serviette aus dem Spender den Mund abwischte.
    Sie machte unterdessen weiter Inventur bei mir: Sportsakko, Krawatte, Haarschnitt. Meine Schuhe hatte sie schon begutachtet, als ich an ihren Tisch gekommen war. »Haben Sie Referenzen, Mr. Amberson?«
    »Ja, Ma’am, ich habe in der Sarasota County ziemlich viele Aushilfsstunden gegeben.«
    »Und in Maine?«
    »Dort nicht so viele, aber ich habe drei Jahre als Vollzeitkraft in Wisconsin gearbeitet, bevor ich gekündigt habe, um mich ganz auf mein Buch zu konzentrieren. Zumindest soweit meine Finanzen das erlauben.« Ich hatte ein Empfehlungsschreiben der St.-Vincent’s-Highschool in Madison. Eine erstklassige Beurteilung; ich hatte sie selbst geschrieben. Falls jemand dort nachfragte, war ich natürlich erledigt. Deke Simmons würde das nicht tun, aber Mimi mit dem scharfen Blick und der lederartigen Cowboyhaut traute ich das zu.
    »Und wovon handelt Ihr Roman?«
    Auch das konnte mir das Genick brechen, aber ich entschied mich dafür, ehrlich zu sein. Zumindest so ehrlich, wie meine besonderen Umstände es zuließen. »Von einer Mordserie und ihren Auswirkungen auf die Gemeinschaft, in der sie passiert.«
    »Du meine Güte«, sagte Deke.
    Sie klopfte ihm aufs Handgelenk. »Still. Bitte weiter, Mr. Amberson.«
    »Ort der Handlung sollte ursprünglich eine fiktive Stadt in Maine sein – ich hatte sie Dawson genannt –, aber dann habe ich mir überlegt, dass alles realistischer wäre, wenn die Handlung in einer echten Stadt spielen würde. In einer Großstadt. Ich habe erst an Tampa gedacht, aber das war irgendwie nicht das richtige Umfeld …«
    Sie tat Tampa mit einer Handbewegung ab. »Zu bonbonfarben. Zu viele Touristen. Sie waren auf der Suche nach etwas, was isolierter, abgeschlossener ist, vermute ich.«
    Eine sehr scharfsinnige Lady. Sie wusste mehr über mein Buch als ich.
    »Ganz recht. Also habe ich beschlossen, es mit Dallas zu versuchen. Die Stadt kommt mir richtig vor, aber …«
    »Aber Sie würden dort nicht leben wollen?«
    »Genau.«
    »Ja, ich verstehe.« Sie stocherte in ihrem frittierten Fischfilet herum. Deke hing mit leicht benommenem Blick an

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