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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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wenn Sie ein Buch wie dieses veröffentlichen, stellt keine Schulbehörde in den Vereinigten Staaten Sie mehr ein.« Sie hielt kurz inne. »Außer vielleicht in Massachusetts.«
    Ich gab keine Antwort. Ich war sprachlos.
    »Was Sie mit Mike Coslaw gemacht haben – nein, was Sie für Mike Coslaw getan haben –, war das Erstaunlichste und Wundervollste, was ich je gesehen habe.«
    »Mimi, das war nicht ich. Er ist einfach ein Naturta…«
    »Ich weiß, dass er ein Naturtalent ist, das war vom ersten Augenblick an klar, als er auf die Bühne gekommen ist und den Mund aufgemacht hat, aber ich will Ihnen etwas sagen, mein Freund. Etwas, was vierzig Jahre an verschiedenen Highschools und sechzig Lebensjahre mich gelehrt haben, und zwar nachhaltig gelehrt. Künstlerisches Talent ist weit häufiger als das Talent, künstlerisches Talent zu fördern. Jede Mutter und jeder Vater mit harter Hand kann es unterdrücken, aber es zu fördern ist viel schwieriger. Das ist eine Gabe, die Sie besitzen – und in weit größerem Umfang als das Talent, das in dem hier steckt.« Sie tippte auf das Romanmanuskript auf dem Couchtisch vor ihr.
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
    »Sagen Sie danke, und machen Sie mir ein Kompliment wegen meines treffenden Urteils.«
    »Danke. Und Ihr Scharfsinn wird nur durch Ihr gutes Aussehen übertroffen.«
    Das brachte das Lächeln zurück, trockener als je zuvor. »Überziehen Sie Ihr Mandat nicht, George.«
    »Ja, Miz Mimi.«
    Das Lächeln verschwand. Sie beugte sich vor. Die blauen Augen hinter ihrer Brille wirkten übergroß, sie schienen regelrecht in ihrem Gesicht zu schwimmen. Die Haut unter der Sonnenbräune war gelblich, ihre früher straffen Wangen waren eingesunken. Wann war das passiert? Hatte Deke es bemerkt? Aber das war unwahrscheinlich. Deke würde nicht merken, dass er verschiedene Socken anhatte, bis er sie abends auszog. Wahrscheinlich nicht einmal dann.
    Sie sagte: »Phil Bateman droht nicht mehr nur damit, in den Ruhestand zu gehen, sondern hat den Sicherungsstift gezogen und die Handgranate geworfen, wie unser reizender Coach Borman sagen würde. Was bedeutet, dass eine Stelle für einen Englischlehrer frei wird. Kommen Sie als Vollzeitkraft zur DCHS , George. Die Schüler mögen Sie, und seit der Theateraufführung hält die ganze Schule Sie für Alfred Hitchcocks Wiedergänger. Deke wartet nur auf Ihre Bewerbung – das hat er mir erst gestern Abend erzählt. Bitte. Veröffentlichen Sie das hier unter einem Pseudonym, wenn’s sein muss, aber unterrichten Sie bei uns. Das ist Ihre wahre Berufung.«
    Ich hätte liebend gern ja gesagt, weil Mimi recht hatte. Mein Job war es nicht, Bücher zu schreiben, und ganz sicher nicht, Leute umzubringen, auch wenn sie es verdient hatten. Und nicht zu vergessen Jodie. Ich war als Fremder hergekommen, als Flüchtling aus meiner Heimat und meiner Zeit, und die ersten Worte, die ich hier gehört hatte – in Al’s Diner –, waren freundliche Worte gewesen. Wer schon jemals unter Heimweh gelitten oder sich von allen Dingen und Menschen abgeschnitten gefühlt hat, die früher einmal sein Leben bestimmten, wird wissen, wie wichtig Willkommensworte und ein freundliches Lächeln sein können. Jodie war das Anti-Dallas, und nun forderte mich eine einflussreiche Bürgerin auf, meinen Status als Besucher gegen den eines Einwohners einzutauschen. Aber der entscheidende Augenblick rückte näher. Am Horizont zogen bereits dunkle Wolken auf, und die Sintflut würde bald losbrechen. Nur war sie noch nicht da. Vielleicht …
    »George? Sie haben einen höchst eigenartigen Ausdruck auf Ihrem Gesicht.«
    »Das nennt man nachdenken. Lassen Sie mich das bitte ungestört tun?«
    Sie legte beide Hände an die Wangen und bildete mit den Lippen ein entschuldigend gemeintes komödiantisches O . »Tut mir leid, sorry, nichts für ungut.«
    Ich achtete nicht auf sie, weil ich damit beschäftigt war, in Als Notizen zu blättern. Dazu brauchte ich sie nicht mehr wirklich vor mir zu haben. Wenn das neue Schuljahr im September begann, würde Oswald noch in Russland sein, obwohl er schon etwas angefangen hatte, was sich als langer Papierkrieg erweisen sollte, um mit seiner Frau und seiner Tochter June, mit der Marina jetzt täglich schwanger werden konnte, nach Amerika ausreisen zu dürfen. Es war ein Kampf, den Oswald letztlich gewinnen würde, indem er eine Supermacht mit instinktiver (wenn auch rudimentärer) Cleverness gegen die andere ausspielte, aber sie

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