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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Keimen anstecken können.«
    »Sehr fantasievoll«, sagte ich lächelnd.
    »Gut. Ich fände es schrecklich, wenn unser ganzer Planet am Beispiel Texas beurteilt würde.«
    »Wenn Jodie als Beispiel benutzt würde, bekäme die Erde mindestens ein Befriedigend.«
    »Ihnen gefällt es hier, habe ich recht?«
    »Ja.«
    »Ist George Amberson Ihr richtiger Name?«
    »Nein. Ich habe ihn aus Gründen angenommen, die für mich wichtig sind, aber für niemand sonst von Bedeutung sind. Mir wäre es lieber, wenn Sie das für sich behalten würden. Aus offensichtlichen Gründen.«
    Sie nickte. »Das lässt sich machen. Bis bald, George. Im Diner, in der Bibliothek … und natürlich auf der Party. Sie werden nett zu Sadie Clayton sein, versprochen?«
    »Scheißfreundlich«, sagte ich möglichst texanisch, worüber sie lachen musste.
    Als Mimi fort war, saß ich lange im Wohnzimmer, ohne zu lesen oder fernzusehen. Und daran, an einem meiner beiden Manuskripte zu arbeiten, dachte ich erst recht nicht. Ich dachte an den Job, den ich gerade angenommen hatte: ein Jahr als Vollzeitlehrer für Englisch an der Denholm Consolidated High School, der Heimat der Löwen. Ich kam zu dem Schluss, dass mir das nicht leidzutun brauchte. Zur Halbzeit konnte ich mit den Besten brüllen.
    Nun, eines tat mir leid, aber das betraf nicht mich. Wenn ich an Mimi und ihre gegenwärtige Situation dachte, empfand ich großes Mitleid.
    6
    Was Liebe auf den ersten Blick betrifft, halte ich es mit den Beatles: Ich glaube, dass sie dauernd vorkommt. Aber so war es bei Sadie und mir nicht, obwohl sie mir bei der ersten Begegnung in die Arme fiel und meine rechte Hand ihre linke Brust umschloss. Daher halte ich es wohl auch mit Mickey und Silvia, die singend die Ansicht vertraten, dass Liebe seltsam sei.
    Im südlichen Mitteltexas konnte es Mitte Juli verdammt heiß sein, aber der Samstag, an dem die Party nach der Hochzeit stattfand, war mit Temperaturen um 25 Grad und dicken weißen Kumuli, die über einen Himmel von der Farbe verblichener Latzhosen segelten, nahezu perfekt. Lange Streifen von Sonne und Schatten lagen über Mimis Garten, dessen Rasen sanft abfallend zu einem schlam migen Rinnsal hinunterführte, das sie Nameless Crick nannte.
    An den Bäumen flatterten Wimpel in Gelb und Silber – den Farben der DCHS –, und es gab wirklich eine piñata, die verlockend tief an einem weit ausladenden Ast einer Kiefer hing. Kein Kind ging an ihr vorbei, ohne sie sehnsüchtig zu betrachten.
    »Nach dem Abendessen kriegen die Kleinen Stöcke und dürfen sie runterschlagen«, sagte jemand zu meiner Linken. »Süßigkeiten und Spielsachen für alle niños. «
    Als ich mich umdrehte, sah ich Mike Coslaw, der in engen schwarzen Jeans und weißem Hemd mit offenem Kragen strahlend (und etwas halluzinogen) dastand. Auf seinem Rücken hing an einer Zugschnur ein Sombrero, und er trug eine mehrfarbige Schärpe um die Taille. Ich sah einige weitere Footballspieler, darunter Jim LaDue, die in der gleichen halb lächerlichen Aufmachung mit Tabletts die Runde machten. Mike hielt mir seines mit leicht schiefem Lächeln hin. »Kanapee, Señor Amberson?«
    Ich nahm mir einen an einem Zahnstocher aufgespießten Baby Shrimp und tunkte ihn in die Sauce. »Nette Aufmachung. Erinnert irgendwie an Speedy Gonzales.«
    »Fangen Sie bloß nicht davon an. Wenn Sie eine richtige Aufmachung sehen wollen, sollten Sie sich mal Vince Knowles anschauen.« Er zeigte an dem Netz vorbei, an dem eine Gruppe von Lehrern un beholfen, aber begeistert Volleyball spielte. Ich entdeckte Vincent, der Frack und Zylinder trug. Er war von faszinierten Kindern umgeben, die gespannt zusahen, wie er Seidenschals aus dem Nichts zauberte. Das funktionierte, solange die Kinder noch so klein waren, dass sie den Schal übersahen, der ein Stück weit aus einem der Ärmel ragte. Sein Schnurrbart aus Schuhcreme glänzte in der Sonne.
    »Alles in allem ist mir der Cisco-Kid-Look lieber«, sagte Mike.
    »Ihr seid bestimmt erstklassige Kellner, aber wer um Himmels willen hat euch dazu überredet, euch zu verkleiden? Und weiß der Coach davon?«
    »Selbstverständlich, er ist hier.«
    »Ach, ich habe ihn noch gar nicht gesehen.«
    »Er ist drüben beim Grill und lässt sich mit dem Förderverein volllaufen. Was diese Klamotten betrifft … Miz Mimi ist eben eine richtige Überredungskünstlerin.«
    Ich musste an den Vertrag denken, den ich unterschrieben hatte. »Ja, ich weiß.«
    Mike senkte die Stimme. »Wir wissen alle,

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