Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
sprudeln.«
    4
    Eine Stunde später sah ich, dass sie döste. Um sie zu wecken, küsste ich sie erst auf die Stirn, dann auf die Nasenspitze. »Ich muss fort. Wenn auch nur deshalb, damit mein Wagen aus der Einfahrt verschwindet, bevor deine Nachbarn anfangen, ihre Freunde anzurufen.«
    »Vermutlich hast du recht. Nebenan wohnen die Sanfords, und Lila Sanford ist diesen Monat unsere Schülerbibliothekarin.«
    Und ich wusste ziemlich sicher, dass ihr Vater im Schulausschuss saß, aber das sagte ich nicht. Sadie strahlte, und ich sah keinen Grund, ihr die Stimmung zu verderben. Soviel die Sanfords wussten, saßen wir Knie an Knie auf der Couch und warteten darauf, dass Dennis – Geschichten eines Lausbuben zu Ende ging und Ed Sullivans »rilly big shew« begann. Doch wenn mein Ford noch um elf in Sadies Einfahrt stand, würden sie ihre Meinung vielleicht ändern.
    Sie sah zu, wie ich mich anzog. »Wie geht’s jetzt weiter, George? Mit uns?«
    »Ich möchte mit dir zusammen sein, wenn du mit mir zusammen sein willst. Willst du das?«
    Sie setzte sich auf, sodass die Bettdecke Ringe um ihre Taille bildete, und griff nach ihren Zigaretten. »Nichts lieber als das. Aber ich bin verheiratet, und das ändert sich erst im kommenden Sommer in Reno. Wenn ich versuchen würde, die Ehe annullieren zu lassen, würde Johnny sich gerichtlich dagegen wehren. Teufel, seine Eltern würden sich dagegen wehren.«
    »Solange wir diskret sind, ist alles in Ordnung. Aber wir müssen diskret sein. Das weißt du doch auch, oder?«
    Sie lachte und zündete sich eine Zigarette an. »O ja, das weiß ich.«
    »Sadie, gibt’s in der Bibliothek Probleme mit der Disziplin?«
    »Hä? Manchmal, klar. Das Übliche.« Sie zuckte die Achseln; ihre Brüste hüpften, und ich wünschte mir, ich hätte mich nicht so schnell angezogen. Aber wem wollte ich damit etwas vormachen? James Bond wäre vielleicht für eine dritte Runde fit gewesen, aber Jake/George war ausgepumpt. »Ich bin natürlich die Neue. Sie probieren aus, wie weit sie gehen können. Das ist oft lästig, aber nichts, womit ich nicht gerechnet hätte. Wieso?«
    »Ich glaube, dass deine Probleme sich verflüchtigen werden. Schüler sind begeistert, wenn ihre Lehrer sich verlieben. Sogar die Jungs. Für sie ist das wie eine Fernsehserie.«
    »Werden sie merken, dass wir …«
    Ich dachte darüber nach. »Manche der Mädchen werden es merken. Die mit Erfahrung.«
    Sie blies Rauch gegen die Decke. »Na großartig!« Aber sie wirkte nicht ganz unzufrieden.
    »Wie wär’s mit einem Abendessen im Saddle in Round Hill? Damit die Leute sich daran gewöhnen, uns als Paar zu sehen.«
    »Sehr gern. Morgen?«
    »Nein, morgen habe ich in Dallas zu tun.«
    »Recherchen für dein Buch?«
    »Mhm.« Da waren wir gerade eben ein Paar geworden, und ich fing bereits an zu lügen. Das gefiel mir zwar nicht, aber ich hielt es für unvermeidbar. Und was die Zukunft betraf … Ich weigerte mich, jetzt daran zu denken. Ich wollte mir nicht selbst die Laune verderben. »Dienstag?«
    »Ja. Und, George?«
    »Was?«
    »Wir müssen eine Möglichkeit finden, wie wir uns weiter treffen können.«
    Ich lächelte. »Die Liebe wird einen Weg finden.«
    »Ich glaube, hier geht’s eher um Begierde.«
    »Beides, finde ich.«
    »Du bist sehr lieb, George Amberson.«
    Verdammt, sogar der Name war eine Lüge.
    »Ich erzähle dir noch von Johnny und mir. Wenn ich kann. Und wenn du es hören willst.«
    »Das will ich.« Dem konnte ich mich nicht entziehen. Wenn diese Sache funktionieren sollte, musste ich Bescheid wissen. Über sie. Über ihn. Über den Besenstiel. »Wenn du so weit bist.«
    »Wie unsere geschätzte Direktorin so gern sagt: ›Schüler, das Ganze wird anstrengend, aber lohnenswert sein.‹«
    Ich lachte.
    Sie drückte ihre Zigarette aus. »Eines würde mich interessieren: Wäre Miz Mimi mit uns einverstanden?«
    »Da bin ich mir ziemlich sicher.«
    »Das glaube ich auch. Komm heil nach Hause, Liebster. Und nimm die hier lieber mit.« Sie zeigte auf die braune Tüte aus dem Drugstore in Kileen, die auf ihrer Kommode lag. »Falls ich mal Besuch habe, der sich für mein Medizinschränkchen interessiert, wenn er hier aufs Klo geht, müsste ich einiges erklären.«
    »Gute Idee.«
    »Aber halt sie griffbereit, Schatz.«
    Und sie zwinkerte mir zu.
    5
    Auf der Heimfahrt dachte ich über diese Präser nach. Marke Trojan und gerippt – damit auch sie Vergnügen hat, wie auf der Schachtel stand. Die Dame hatte kein Pessar

Weitere Kostenlose Bücher