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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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erkennen. Sein langer, schwarzer Mantel hing von seinen Kleiderbügelschultern herab; er hatte den Hut abgenommen, und seine Haare standen ihm vom Kopf ab wie einem Cartoonnebbich, der gerade Finger A in Steckdose B gesteckt hatte. Er gestikulierte beim Sprechen mit beiden Händen, und in einer davon steckte seine kostbare gelbe Karte. Ich war mir sicher, dass er in der anderen Hand Al Templetons Fünfzigcentstück hielt. Der Verkäufer, dessen kurzer, weißer Kittel an den erinnerte, den der Moxie Doc beim jährlichen Festzug trug, wirkte einzigartig unbeeindruckt.
    Ich ging zur Straßenecke, wartete auf eine Lücke im Verkehr und ging auf die Worumbo-Seite der Old Lewiston Road zurück. Mehrere Männer schoben rauchend und lachend einen mit Stoffballen beladenen Transportwagen über den Hof. Ich fragte mich, ob sie eine Vorstellung davon hatten, was die Kombination von Zigarettenrauch und Fabrikqualm in ihrem Körper bewirkte, und vermutete, dass dem nicht so war. Vermutlich war das ein Segen, obwohl diese Frage eher zu einem Philosophielehrer passte als zu einem Kerl, der sich seinen Lebensunterhalt damit verdiente, dass er Sechzehnjährigen die Wunder von Shakespeare, Steinbeck und Shirley Jackson nahebrachte.
    Als sie ihren Wagen durch ein zwei Stockwerke hohes, rostiges Stahltor geschoben hatten und im Fabrikgebäude verschwunden waren, überquerte ich den Hof bis zu der Kette, an der das Warnschild AB HIER KEIN ZUTRITT, BIS KANALROHR REPARIERT IST hing. Ich ermahnte mich, nicht zu schnell zu gehen und mich nicht dauernd umzusehen – nichts zu tun, was Aufmerksamkeit erregen musste –, aber das war schwer. Weil ich fast wieder an meinem Ausgangspunkt war, war der Drang zur Eile fast unwiderstehlich. Mein Mund war trocken, und das große Root Beer, das ich getrunken hatte, rumorte in meinem Magen. Was, wenn ich nicht wieder zurückkonnte? Wenn der kleine Betonbrocken, mit dem ich die unsichtbare Treppe markiert hatte, verschwunden war? Oder wenn er noch da war, aber die Treppe nicht mehr?
    Ruhig, ermahnte ich mich. Ganz ruhig.
    Ich konnte nicht anders: Ich musste mich rasch umsehen, bevor ich unter der Kette hindurchschlüpfte. Der Hof gehörte mir allein. Wie in einem Traum konnte ich irgendwo in der Ferne das leise Wuff-tschuff einer Diesellok hören. Es erinnerte mich an eine Zeile aus einem anderen Song: This train has got the disappearing railroad blues.
    Ich ging mit aufgeregt hämmerndem Herzen die grüne Flanke des Trockenschuppens entlang. Der abgerissene Papierstreifen, den ich mit einem Betonbrocken beschwert hatte, lag noch da; so weit, so gut. Ich trat leicht gegen den Brocken und dachte dabei: Bitte, lieber Gott, lass die Treppe noch da sein; bitte, lieber Gott, lass mich zurückkommen.
    Meine Schuhspitze traf den kleinen Betonbrocken – ich sah ihn wegrutschen –, aber zugleich auch das senkrechte Brett unter der letzten Stufe. Diese Dinge schlossen einander aus, aber sie passierten trotzdem. Ich blickte mich noch einmal um, obwohl mich in diesem schmalen Durchgang nur jemand sehen konnte, der an einem der beiden Enden vorbeikam. Aber das tat niemand.
    Ich stieg eine Stufe höher. Das spürte mein Fuß, obwohl meine Augen mir sagten, dass ich weiter auf dem rissigen Beton des Fabrikhofs stand. Das Root Beer in meinem Magen machte sich erneut warnend bemerkbar. Ich schloss die Augen und bildete mir ein, dass es so etwas besser war. Ich nahm die zweite Stufe, dann die dritte. Sie waren flach, diese Stufen. Als ich die vierte erklomm, verschwand die Sommerhitze in meinem Nacken, und die Schwärze hinter meinen Lidern wurde tiefer. Ich versuchte die fünfte Stufe zu nehmen, nur gab es keine fünfte. Stattdessen stieß ich mit dem Kopf an die niedrige Aluminiumdecke des Vorratsraums. Jemand packte mich am Arm, was mich fast aufschreien ließ.
    »Entspann dich«, sagte Al. »Entspann dich, Jake. Du bist wieder da.«
    7
    Er bot mir eine Tasse Kaffee an, aber ich schüttelte den Kopf. Mein Magen rumorte immer noch. Er goss sich selbst einen ein, und wir gingen zu der Sitznische zurück, in der diese verrückte Reise begonnen hatte. Meine Geldbörse, mein Handy und mein Wechselgeld lagen in der Tischmitte. Al setzte sich mit einem schmerzhaften Seufzer, der aber auch erleichtert klang. Er wirkte etwas weniger abgehärmt, etwas entspannter.
    »So«, sagte er. »Du bist hingegangen und zurückgekommen. Was hältst du davon?«
    »Al, ich weiß nicht, was ich denken soll. Ich bin in meinen Grundfesten

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