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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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erzählt?«
    »Der, bei dem ich in Portland war, meint, dass es keine Hoffnung gibt – auch mit Chemo- und Strahlentherapie nicht. Genau das, was der Arzt, bei dem ich in Dallas war, gesagt hat. Das war im Jahr 1962. Schön zu wissen, dass manche Dinge sich nicht ändern, findest du nicht auch?«
    Ich öffnete den Mund, dann machte ich ihn wieder zu. Manchmal gab es nichts zu sagen. Manchmal war man einfach sprachlos.
    »Hat keinen Zweck, um die Sache herumzureden«, sagte er. »Ich weiß, dass der Tod den Leuten peinlich ist, vor allem wenn jemand an seinen eigenen Lastern stirbt, aber ich kann keine Zeit damit vergeuden, feinfühlig zu sein. Ich muss bestimmt bald ins Krankenhaus – und wenn’s nur deshalb ist, weil ich nicht mehr allein auf die Toilette gehen kann. Der Teufel soll mich holen, bevor ich hier hüfttief in der eigenen Scheiße hocke und mir das Gehirn raushuste.«
    »Was wird aus dem Diner?«
    »Das ist erledigt, Kumpel. Auch wenn ich kerngesund wäre, wäre er Ende des Monats fort. Du weißt, dass ich den Standplatz nur gepachtet habe, nicht wahr?«
    Das wusste ich zwar nicht, aber es klang vernünftig. Obwohl Worumbo weiter Worumbo hieß, war es jetzt ein schickes Einkaufszentrum, was bedeutete, dass Al irgendeiner Betreiberfirma Miete gezahlt hatte.
    »Mein Pachtvertrag müsste verlängert werden, aber Mill Associates will den Platz, um einen – das wird dir gefallen – L . L. Bean Express hinzustellen. Außerdem behaupten sie, mein kleiner Aluminaire wäre ein Schandfleck.«
    »Lächerlich!«, sagte ich so ehrlich empört, dass Al leise glucksend lachte. Das Glucksen versuchte, sich zu einem Hustenanfall auszuweiten, den er jedoch unterdrückte. Hier in seinen eigenen vier Wänden benutzte er für seinen Husten keine Papier- oder Stofftaschentücher oder Servietten; dafür stand auf dem Tischchen neben seinem Sessel ein Karton Papierwindeln. Er zog meinen Blick geradezu magisch an. Ich wandte ihn immer wieder ab, zum Beispiel um das gerahmte Foto an der Wand zu betrachten, das Al mit einer gut aussehenden Frau zeigte, der er einen Arm um die Schultern gelegt hatte, aber mein Blick kehrte unweigerlich zurück. Das war eine der großen Wahrheiten des menschlichen Schicksals: Wenn man Papierwindeln brauchte, um das aufzusaugen, was der eigene Körper absonderte, saß man echt in der Scheiße.
    »Danke, dass du das sagst, Kumpel. Darauf sollten wir einen trinken. Alkohol vertrage ich keinen mehr, aber im Kühlschrank steht Eistee. Vielleicht bist du so nett und spielst den Gastgeber.«
    2
    In seinem Restaurant gab es robuste Allerweltsgläser, der Krug mit dem Eistee hingegen schien von Waterford zu sein. Obenauf schwamm friedlich eine ganze Zitrone, die mehrfach eingeschnitten war, damit sie ihr Aroma abgab. Ich füllte zwei Gläser halb mit Eiswürfeln, goss Tee darüber und trug sie ins Wohnzimmer. Al nahm einen großen Schluck aus seinem Glas und schloss dankbar seufzend die Augen.
    »Mann, das tut gut! In diesem Augenblick ist in Als Welt alles gut. Dieser Stoff ist wundervoll. Natürlich macht der stark süchtig, aber er ist wundervoll. Er unterdrückt sogar den Husten ein bisschen. Gegen Mitternacht setzen dann zwar wieder allmählich Schmerzen ein, aber bis dahin sollten wir alles durchgesprochen haben.« Er trank noch einen Schluck und warf mir dann einen wehmütig belustigten Blick zu. »Diese menschlichen Dinge sind anscheinend bis zuletzt große Klasse. Das hätte ich nie vermutet.«
    »Al, was wird aus diesem … diesem Zugang zur Vergangenheit, wenn dein Trailer abgeschleppt und auf seinem Standplatz ein Outlet Store errichtet wird?«
    »Das weiß ich so wenig, wie ich weiß, wie ich dasselbe Fleisch immer wieder kaufen kann. Ich vermute allerdings, dass er verschwinden wird. Ich halte ihn für eine Laune der Natur wie den Old Faithful oder diesen verrückten auf der Kippe stehenden Fels, den sie in Westaustralien haben, oder einen Fluss, der in bestimmten Mondphasen rückwärts fließt. Solche Dinge sind empfindlich, Kumpel. Eine kleine tektonische Verschiebung, ein Temperaturwechsel, ein paar Stangen Dynamit, und schon sind sie weg.«
    »Du glaubst also nicht, dass es … ich weiß nicht … eine Katastrophe geben wird?« Was mir vor Augen stand, war das Zerbersten der Kabine eines Verkehrsflugzeugs in 36000 Fuß Höhe, bei dem alles hinausgesaugt wurde, auch die Passagiere. Das hatte ich einmal in einem Film gesehen.
    »Ich glaub’s nicht, aber wer könnte das voraussagen? Ich

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