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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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so rasch, dass menschliche Reflexe nicht reagieren konnten – war der Lichtpunkt verschwunden, und eine Fontäne flüssigen Wasserstoffs sprühte in den Raum heraus.
    »Nächste Feuerposition, Mr. Cristobal«, befahl Drake. Es folgte ein leichter Beschleunigungsdruck, als der Kreuzer für den nächsten Schuss in eine neue Position gebracht wurde.
    »In Position, Captain.«
    »Sie sind dran, Mr. Marston.«
    »Feuer frei!«
    Wieder schoss der blendende Lichtpunkt hinaus und wurde vom Computer ausgeschaltet, als die weit heraussprühende Fontäne flüssigen Wasserstoffs erschien.
    »Sehen Sie, wie lang es dauert, bis wir mit dem Laser durchkommen?«, fragte Marston, als der Kreuzer in die nächste Schussposition manövriert wurde.
    »Länger, als es bei dieser Distanz dauern sollte«, erwiderte Drake.
    »Ungefähr zehnmal länger, Captain. Das ist ein zäher alter Knochen!«
    »Was den, der ihn so zugerichtet hat, umso gefährlicher macht«, sagte Drake.
    »Ja, Sir. Zielansprache beendet, feuerbereit.«
    »Dann schießen Sie.«
    Die zweite Batterie feuerte ein drittes Mal, und wieder sprühte flüssiger Wasserstoff aus dem Rumpf des Wracks. Drei weitere Male wiederholten sie das schwerfällige Manöver der Positionsveränderung, des Zielens und Feuerns.
    »Das wär's«, sagte Drake, als der letzte Treibstofftank der Conqueror seinen Inhalt in den Raum versprühte. »Mr. Cristobal, gehen Sie wieder auf Distanz. Wir wollen sehen, wie unsere Arbeit wirkt.«
    »Ja, Sir.«
    Aus einer Entfernung von fünf Kilometern war es unmöglich, die Schäden auszumachen, die sie dem Riesenschiff zugefügt hatten. Den einzigen Hinweis lieferte der Triebwerksausstoß, der nun in der dünnen zurückbleibenden Atmosphäre austretenden Treibstoffs heller denn je leuchtete.
    »Was nun, Captain?«, fragte Stan Barrett. Da es für ihn keine Gefechtsstation gab, hatte der Sonderbeauftragte des Ministerpräsidenten die Operation als Beobachter im Brückenraum verfolgt.
    »Wir warten, Mr. Barrett. Bis die Tanks leer sind.«
    Eine Stunde später warteten sie noch immer. Die Aufzeichnungen der Thermographen zeigten, dass die Tanks nahezu leer waren, aber das Haupttriebwerk des Raumschiffs setzte nicht aus. Es beschleunigte die verlassene Conqueror gleichmäßig weiter auf ihrem Kurs, unbekümmert um die Nähe des altanischen Kreuzers.
    »Warum hat der Antrieb nicht ausgeschaltet?«, fragte Barrett schließlich.
    »Es muss irgendwo im Innern einen Zusatztank geben«, knurrte Drake. »Wenn dieser verdammte Saurier nicht bald abschaltet, werden wir ein echtes Problem am Hals haben. Es könnte sogar sein, dass wir ...«
    »Was ist los?«, rief Barrett plötzlich.
    Das riesige Schlachtschiff, eben noch an der Spitze einer weiß glühenden Plasmawolke, war plötzlich dunkel geworden. Das helle Nachglühen der Antriebsteile schien vergleichsweise matt.
    Der Conqueror war endlich der Treibstoff ausgegangen!
    Irgendwo in den Tiefen des Schiffes hatten Sicherheitssysteme das beginnende Versiegen des Treibstoffs festgestellt und den Antrieb ausgeschaltet, um seine Beschädigung zu verhüten. Der Computer der Discovery, von den Sensoren über die Veränderung unterrichtet, war dem Beispiel der Conqueror gefolgt und hatte ebenso abrupt den Antrieb ausgeschaltet. Obwohl nun beide Schiffe nicht weiter beschleunigten, entfernten sie sich mit enormer Geschwindigkeit weiter von Valeria ins Nichts; aber wenigstens steigerten sie ihre Geschwindigkeit nicht mehr. Eine unmögliche Situation war dadurch nur noch »schwierig« geworden.
    Eine Woche später saß Richard Drake in der Pilotenkabine des Landungsbootes Molière und sah durch die Windschutzscheibe die Masse des Wracks vor sich wachsen. Die bläulich weißen, Funken sprühenden Lichter von Schweißgeräten zeigten, wo am Schließen der Löcher gearbeitet wurde, die von der Laserbatterie der Discovery in die Treibstofftanks geschmolzen worden waren. Unmittelbar vor dem Landungsboot waren Luken, aus denen das Licht provisorischer Bogenlampen drang. Gestalten in Schutzanzügen bewegten sich zielbewusst im Innern des riesigen Rumpfes. Das Landungsboot glitt bis auf zehn Meter an sein Ziel heran, dann betätigte der Pilot die Düsen zur Kontrolle der Fluglage, um vor einer der beleuchteten Öffnungen zum Stillstand zu kommen.
    »Näher wage ich nicht heranzugehen, Captain«, sagte der Pilot des Landungsbootes. »Sie werden sich Hand über Hand hineinziehen müssen.«
    »In Ordnung.« Drake verließ seinen Sitz und

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