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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Ist für die Audienz und das anschließende Gespräch alles vorbereitet?«
    »Alles ist bereit, Majestät.«
    »Unterrichten Sie mich über die Persönlichkeiten unserer Gäste.«
    »Ja, Sir. Seit wir zuletzt sprachen, hat sich unser Verdacht weitgehend bestätigt. An Bord der beiden Forschungsschiffe gibt es mehrere Fraktionen, die miteinander konkurrieren. Wir haben sie vorläufig als die Marine, die beiden größten Parteien im altanischen Parlament und die Wissenschaftler an Bord ihres großen Transporters identifiziert. Es gibt eine weitere Gruppe von Wirtschaftsvertretern, die sie als ›Verbandsrepräsentanten‹ bezeichnen. Ich fürchte, wir haben ihre Rolle in diesem ganzen Unternehmen noch nicht genau bestimmen können.«
    »Und die Delegation, die unterwegs hierher ist, besteht aus Vertretern der Marine und der beiden politischen Parteien?«
    »Das ist richtig, Majestät. Auch diese Miss Lindquist gehört dazu.«
    »Was ist ihre Funktion?«
    »Diese Frage, Majestät, ist schwierig zu beantworten. Sie behaupten, dass Miss Lindquist den erblichen Botschafter der Erde auf Alta vertrete. Offen gesagt ist uns nicht ganz klar, warum sie einen prominenten Platz in der Delegation einnimmt, wenn es sich so verhält.«
    »Kann sie eine verborgene Machtgruppe vertreten?«
    »Es ist denkbar. Sie könnte durchaus die eigentliche Macht an Bord ihres Schiffes sein, vielleicht sogar die eigentliche Leiterin des Expedition.«
    John-Phillip nickte. »Ob sie es ist oder nicht, wir wollen vorgeben, dass wir ihrer Tarngeschichte glauben.«
    »Natürlich, Majestät. Es ist nicht höflich, den Gästen ins Gesicht zu sagen, dass sie Lügner sind.«
    »Wie viel wissen sie über unsere Situation?«
    »Herzog Bardak informierte mich, dass er sich ganz eng an das sanktionierte Drehbuch gehalten habe, Majestät. Sie wissen, dass wir uns im Krieg mit den Ryall befinden, und dass es eine Verbindung zwischen unseren Einflusssphären im Aezer-System gibt. Darüber hinaus ist er absichtlich vage geblieben.«
    »Wie war ihre Reaktion auf den Vorschlag eines Bündnisses?«
    »Wie erwartet, nahmen sie den Gedanken zurückhaltend auf.«
    »Wieso erwartet?«
    »Dies ist eine Erkundungsmission, Majestät. Sie haben nicht die Autorität, über ein Bündnis zu verhandeln. Jedenfalls behaupten sie es.«
    »Glauben Sie diese Behauptung?«
    »Ich habe keine Ursache, daran zu zweifeln. Betrachtet man ihre Funktionen, so ist es klar, dass sie keine politischen Entscheidungsträger sind.«
    »Gibt es eine Möglichkeit, dass sie von unseren jüngsten Rückschlägen wissen? Etwa durch aufgefangene Funksprüche und dergleichen?«
    Haliver schüttelte energisch den Kopf. »Wir haben alle Funk- und TV-Programme, die seit ihrer Ankunft im System ausgestrahlt wurden, durch eine Computerprüfung durchsucht. Es hat nirgendwo einen Hinweis auf das Schicksal unserer Armada gegeben, nicht einmal einen indirekten. Die Zensur ist noch immer unvermindert in Kraft.
    Aber es gibt ein Problem. Miss Lindquist wird zweifellos mit unserem irdischen Botschafter sprechen wollen.«
    »Das sollte kein Problem sein. Nicht, wenn wir uns klug verhalten und uns einen ausreichenden zeitlichen Vorsprung verschaffen.«
    Zum ersten Mal, seit er das Arbeitszimmer des Königs betreten hatte, lächelte Haliver. »Ich verstehe vollkommen, Majestät.«

19
    Vom Capitol-Raumhafen in die Stadt selbst war es eine Fahrt von fünfzehn Minuten. Richard Drake und Alicia Delevan saßen nebeneinander auf den Rücksitzen der Limousine, während Commodore Bardak und der Oberkommandierende Walkirk ihnen gegenüber im Passagierfond saß. Hinter ihnen schnurrten drei weitere lange Limousinen leise durch das Labyrinth von betonierten Tunnels, das vom Abfertigungskomplex des Raumhafens wegführte. Nach einer halben Minute kamen sie ins Sonnenlicht, überquerten eine lange Bogenbrücke und tauchten dann auf der Überholspur in eine sehr belebte Hauptstraße ein. Richard Drake wurde in seinen Sitz gedrückt, als der Wagen beschleunigte und seine Geschwindigkeit dem Verkehrsstrom anpasste, dann in eine Lücke zwischen zwei großen Transportern schlüpfte. Die Fahrt ging zwischen bestellten Feldern dahin, während Bardak auf interessante Einzelheiten aufmerksam machte. Bald begleiteten lange, schmale Gewächshäuser beide Seiten der Schnellstraße. Zwischen ihnen erhoben sich schwenkbare, zehn Quadratmeter große Spiegel, die dem Gang des Zentralgestirns über dem Himmel folgten. Drake bemerkte mit Interesse,

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