Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
Vom Netzwerk:
Discovery.
    »Alle Beobachtungs- und Gefechtsstationen besetzt und in Alarmbereitschaft, Captain. Volle Feuerkraft bis 100.000 Kilometer.«
    »In Ordnung«, erwiderte Drake. »Halten Sie Ausschau nach unfreundlichen Besuchern.«
    Es folgten fünf Minuten zunehmender Spannung, als die Zerstörerkapitäne die Bereitschaft ihrer Schiffe überprüften. Trotz der ruhigen Stimmen, die über die Konferenzschaltung zu hören waren, wussten Drake und jeder an Bord der beiden Zerstörer, dass der erste Ausbruch durch einen unbekannten Faltpunkt immer gefährlich war.
    Bis zur Antares-Supernova hatte es niemals einen bestätigten Fall von einer aktiven Faltpunktverbindung gegeben, die im Innern eines Sterns endete. Sollte sich dies aber geändert haben und der Faltpunkt am anderen Ende dieser Verbindung tief im Innern eines Sterns liegen, dann würden die Besatzungen von Arrow und Mace es nie erfahren. Und wenn keiner der beiden Zerstörer überlebte, um zurückzukehren und Meldung zu machen, würde Drake nicht die Möglichkeit haben, sie zu suchen. Der Verlust beider Zerstörer wäre ein Beweis, dass die Bedingungen auf der anderen Seite des Faltpunktes tödlich waren. Es würde schwierig sein, ein anderes Schiff und seine Besatzung in den annähernd gewissen Tod zu schicken, nur weil vielleicht eine geringe Chance bestand, dass das, was immer Arrow und Mace vernichtet hatte, sie verschonen würde.
    Wahrscheinlicher als die Möglichkeit, im Innern eines Sterns herauszukommen, war die Aussicht, dass die beiden Zerstörer in einem verteidigten Faltpunkt ausbrechen würden. In diesem Fall würde das plötzliche Auftreten von zwei leuchtenden Erscheinungen unbekannten Ursprungs die Verteidiger mit Sicherheit veranlassen, das Feuer zu eröffnen. Dabei war die Frage, ob die Verteidiger Ryall oder Menschen waren, von untergeordneter Bedeutung.
    »Erbitte Erlaubnis, mit Startzählung zu beginnen, Sir«, sagte der Captain der Mace über die Befehlsschaltung.
    »Erlaubnis gewährt«, antwortete Drake.
    »Achtung, an alle Schiffe! Faltraumübergang in sechzig Sekunden. Ich wiederhole, Faltraumübergang in sechzig Sekunden!«
    Auf den offenen Frequenzen zwischen den Schiffen herrschte plötzlich rege Betriebsamkeit von Glückwünschen und Grußbotschaften, dann trat völlige Stille ein, unterbrochen nur von der Stimme des Navigators der Mace, welche die letzten zwanzig Sekunden herunterzählte. Drake blickte zum großen Bildschirm auf und suchte ihn nach den beiden winzigen Rümpfen der sandarischen Zerstörer ab.
    »Zehn ... neun ... acht...»
    Er vergrößerte den Bildausschnitt zur maximalen Leistung, und die beiden winzigen Reiskörner wurden deutlicher sichtbar. Einzelheiten aber blieben wegen der umgebenden strahlungsabweisenden Felder unsichtbar.
    »Fünf... vier ... drei ...«
    Drake merkte, dass seine Finger krampfhaft die Armlehnen seines Sitzes umklammerten und dass er den Atem anhielt.
    »Zwei ... eins ... los!«
    Die beiden zylindrischen Lichterscheinungen auf dem Bildschirm erloschen gleichzeitig. Mace und Arrow waren fort. Eine Stunde später hatte sich auf der Brücke der Discovery kaum etwas geändert. Drake saß an seinem Platz und behielt die Bildschirme im Blickfeld. Bethany nagte in merklicher Nervosität an ihrer Unterlippe. Überall in der Feuerleitzentrale herrschte angespannte Ruhe; jeder war an seinem Platz und bereit zu sofortigem Eingreifen.
    Drake sah zum wiederholten Mal auf die Uhr. Weniger als drei Minuten fehlten zur vollen Stunde.
    Plötzlich tauchte ein blitzender Lichtpunkt fünftausend Kilometer vor der Discovery auf, und überall an Bord ertönten die Alarmsignale. Koordinaten gingen an die Gefechtsstationen, und innerhalb von Sekunden hatten die schweren Laserkanonen und Antimaterieprojektoren den Eindringling im Visier. Beinahe gleichzeitig kamen Meldungen von Terra und Scimitar. Auch sie hatten den Neuankömmling im Fadenkreuz.
    »Es ist Arrow, Captain«, meldete der Erkennungsdienst.
    »Scheint unbeschädigt.«
    Drake seufzte leise und bemühte sich bewusst um den Abbau der Spannungen, die sich in der vergangenen Stunde aufgebaut hatten. »Geben Sie mir Captain Rostock, dann unterrichten Sie Terra und Scimitar ,«
    »Captain Rostock ist auf Ihrem Schirm Nummer drei, Sir.«
    Einer von Drakes Kontrollbildschirmen wurde geräumt, und es erschien Captain Rostock von der Arrow.
    »Was haben Sie zu melden, Mr. Rostock?«
    »Mission erfolgreich durchgeführt, Sir. Das System jenseits des Faltpunktes

Weitere Kostenlose Bücher